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Die Bilal-Moschee in Aachen
Von Julia Maxelon
Die Bilal-Moschee in Aachen, benannt nach dem
ersten Muezzin des Islam, wurde 1964–71 von
Gernot Kramer und Rudolf Steinbach gebaut. Als
ehemalige Campus-Moschee der RWTH Aachen
erhebt sie sich im Westen der Stadt auf dem
„Königshügel“ an der Professor-Pirlet-Straße 20.
Sie ist eine der ältesten Moscheen Deutschlands
und als einzigartiger Sakralbau der Nachkriegszeit
im Rheinland seit 2012 ein eingetragenes Denkmal
der Stadt Aachen.
Die Geschichte der Gemeinde
Die Idee der Gründung eines islamischen Zentrums
in Aachen kam erstmalig zwischen 1956 und 1959
auf. Den muslimischen Studenten der RWTH und
den ersten Arbeitsmigranten stand zu dieser Zeit
keine angemessene Gebetsstätte in Aachen zur
Verfügung, so dass sich einige Studenten an Rudolf
Steinbach wandten, der zu diesem Zeitpunkt den
Lehrstuhl für Baukonstruktionslehre an der RWTH
innehatte und sich zu ihrer Betreuung bereiterklärte.
Die Bauplanung von Seiten der zukünftigen Ge-
meinde übernahm eine Kommission der 1958
gegründeten
Internationalen
Muslimischen
Studentenunion (IMSU) e. V., aus der später das
Islamische Zentrum Aachen (IZA) (Bilal-Moschee)
e. V. hervorging, in dessen Trägerschaft sich die
Moschee heute befindet.
Zum Zeitpunkt der Gründung der IMSU gab
es in Aachen keine Anlaufstelle für die in immer
größerer Zahl aus dem Ausland kommenden
muslimischen Studenten. Als ein erster Gebetsraum
fungierte ab 1959 ein Keller in der Lousbergstraße
44, in dem sich etwa 20 Teilnehmer regelmäßig
trafen. 1961 wurde der kleinen Gemeinde,
die zu diesem Zeitpunkt auf etwa 30 Gläubige
angewachsen war, von der Stadt
Aachen ein Zimmer von 40 m²
Größe am Augustinerbach 112
zur Verfügung gestellt. Dieses
wurde jedoch schon 1962 gegen
den Teil eines alten Gebäudes an
der Eilfschornsteinstraße 21–23
getauscht, da die Größe der
Gemeinde inzwischen auf etwa 70
Personen angestiegen war. Diese
Räumlichkeit wurde bis mindestens
März 1965, vermutlich jedoch
bis zur Eröffnung der Moschee
1967, beibehalten. Die Moschee,
die ursprünglich für 150–180
Gläubige konzipiert wurde und
während umfangreicher Umbau-
arbeiten 1979/80 für 600 Per-
sonen erweitert wurde, dient
1 3,4,5,6,7,8,9,10,11,12,...28
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