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des Brunnens lässt sich nur teilweise rekonstruieren:
Ein Foto aus der Zeit der Umbaumaßnahmen zeigt,
dass zumindest die Innenseite des Beckens mit
kleinen blauen Mosaiksteinen besetzt war.
Der Gebetsraum ist ein längs von fünf Stützen
unterteilter rechteckiger Raum, der fast auf seiner
ganzen Länge durch das Band von Glastüren betreten
werden kann. Auf der gegenüberliegenden Seite
des Türbands, das von einer schmalen, ungefähr
auf mittlerer Höhe in den Raum eingezogenen
Empore für die Frauen überdeckt wird, liegt die nach
Mekka gerichtete Kibla-Wand, aus deren Flucht die
Gebetsnische (Mihrab) mittig als Apsis mit rundem
Grundriss und halbem Kegeldach nach außen
austritt. Alle Wände des Gebetsraums und auch die
Gebetsnische selbst sind wie Fassaden und Hof in
längsgeschaltem Sichtbeton gearbeitet, der an der
Kibla-Wand bis zur Höhe der Decke geht und an den
beiden Schmalseiten des Raums im oberen Drittel
die gleichen Kassetten- und Rauteneinbuchtungen
vorweist wie im Hof. Die fünf säulenartigen Stützen,
die den Raum in zwei Längsschiffe unterteilen,
haben keine Basis, einen runden Grundriss,
stilisierte Kapitelle und verjüngen sich mit leichter
Entasis nach oben. In die Decke des Gebetsraums
sind acht hellblau gefasste Kuppeln eingelassen,
die sich über dem Flachdach als Lichthauben
erheben und den Raum in acht Joche gliedern. Die
Unterseite der Decke ist in einem silberbronzenen
Farbton gestrichen und mit Rauteneinbuchtungen
verziert. Das Emporengeschoss setzt sich im Ori-
ginalbau nur aus der im Gebetsraum eingezo-
genen Frauenempore sowie aus ihrem Zugang im
Treppenturm zusammen. Die vollständig in Sicht-
beton ausgeführte Frauenempore fügt sich auf
der ganzen Länge an die hofseitige Wand des
Gebetsraums an. Die Brüstung der Empore ist auf
ihrer gesamten Länge gitterartig durchbrochen: in
ihrem dominant vorspringenden Mittelteil mit einer
11. Wendeltreppe vom Emporengeschoss
auf das Dach
12. Lichthauben, um 1971