WERDER MAGAZIN:
Der SV Werder ist vor
allem für seine Kontinuität bekannt. Erstmals
seit vielen Jahren wird es im Sommer größere
Veränderungen im Leistungszentrum geben.
Warum?
DR. UWE HARTTGEN:
Kontinuität und Ver-
lässlichkeit haben weiterhin einen hohen
Stellenwert. Genau wie der sportliche Erfolg
und der Ehrgeiz, sich ständig zu verbessern.
Dass wir bereits gut aufgestellt sind, wurde
uns durch das Zertifizierungsverfahren der
DFL, in dem wir erneut drei Sterne erhalten
haben, erst kürzlich bestätigt. Aber wir prü-
fen immer wieder, an welchen Stellen wir
etwas verbessern, optimieren und unsere Ta-
lentförderung positiv vorantreiben können.
Im Rahmen der Umstrukturierung wurden un-
ter anderem zwei neue Positionen geschaf-
fen: ‚Sportlicher Leiter‘ und ‚Abteilungsleiter
Grundlagen- und Aufbaubereich‘. Welche Auf-
gaben sind damit verbunden?
Vor allem in den vergangenen zehn Jahren
hat sich der Nachwuchsfußball in Deutsch-
land rasant entwickelt. Es hat sich gezeigt,
dass gewisse Inhalte und Aufgaben noch
intensiver angegangen werden müssen. Das
gesamte Tätigkeitsfeld ‚Leistungszentrum‘
ist enorm gewachsen: Personalentwicklung,
Gesundheitsmanagement, wissenschaftli-
che, sportliche, schulische und auch media-
le Begleitung der Talente – manches ist neu
hinzugekommen, anderes stellt immer höhe-
re Anforderungen. Dem wollen wir gerecht
werden. Thomas Wolter wird daher zu-
künftig Sportlicher Leiter und damit für die
sportlichen Belange des Leistungszentrums
verantwortlich sein. Er wird sich noch stär-
ker mit der Umsetzung unserer Spiel- und
Trainingsphilosophie beschäftigen. Damit
wir aber auch die Talentförderung in den
jüngeren Altersklassen weiter intensivieren,
haben wir Björn Schierenbeck die Aufgabe
des Abteilungsleiters Grundlagen- und Auf-
baubereich übertragen. Er wird in enger Ab-
stimmung mit Thomas Wolter arbeiten.
Wie wird das im Alltag aussehen?
Unser Ziel ist es, dass wir unsere Talente
und Trainer noch intensiver auf ihrem Weg
begleiten. Thomas Wolter und Björn Schie-
renbeck werden die Spieler und Trainer be-
obachten, Gespräche mit ihnen führen und
auch die Trainingseinheiten verfolgen und
administrative Aufgaben übernehmen. Dar-
Trauer um Rolf Behrens
Der langjährige Nachwuchsleiter des
SV Werder Bremen verstarb am 01.01.2013
im Alter von 64 Jahren.
B
ehrens und den SV Wer-
der verband eine langjäh-
rige und enge Beziehung.
Seit dem 01.06.1975 war er
Mitglied bei den Grün-Weißen.
Anfang der 80er Jahre wurde
er Manager der Amateur-Mann-
schaft. Werder-Geschäftsführer
Klaus-Dieter Fischer schätzte die
Arbeit von Rolf Behrens sehr: „Er
hat mehr als zwei Jahrzehnte die
verantwortliche Leitung für den
Nachwuchsbereich innegehabt
und dadurch in erheblichem
Maß dazu beigetragen, junge
Spieler wie Günter Herrmann,
Marco Bode, Frank Rost und Die-
ter Eilts ins Profiteam zu führen.
Er ist immer seine eigenen Wege
gegangen, die für Werder sehr er-
folgreich waren.“
Gemeinsam mit dem
damaligen
Trainer Karl-Heinz ‚Kalli‘ Kamp
stand Rolf Behrens mit der Ama-
teur-Mannschaft des SV Werder
insgesamt vier Mal im Endspiel
um die deutsche Amateurmeis-
terschaft und konnte den Titel
1985 und 1991 an die Weser ho-
len. Behrens‘ erfolgreiche Arbeit
im Nachwuchsbereich begrün-
det sein langjähriger Weggefähr-
te Karl-Heinz Kamp mit dem „gu-
ten Auge für Talente“.
Für die Spieler
war Rolf Behrens
mehr als nur Manager. „Er hat
mich nach Bremen geholt, war
meine Bezugsperson. Rolf Beh-
rens hat sich immer um seine
Spieler gekümmert und geholfen,
egal, ob es um Wohnungssuche,
Arbeitsplatz oder Schule ging.
Jeder Einzelne war ihm wichtig.
Während meiner gesamten Karri-
ere war er eine sehr bedeutende
Person für mich“, erinnert sich
Dieter Eilts an seinen einstigen
Förderer. Und Thomas Schaaf
sagt: „Ich hatte auch nach seiner
aktiven Zeit bei Werder immer
wieder Kontakt zu Rolf Behrens.
Er hat viele Jahre im Verein ver-
bracht und gemeinsam mit ‚Kalli‘
Kamp eine erfolgreiche Zeit beim
SV Werder mit geprägt.“
Insgesamt war Rolf Behrens
von
1981 bis 2002 in der Nachwuchs-
arbeit der Grün-Weißen tätig.
Der SV Werder Bremen wird ihm
stets ein ehrendes Andenken be-
wahren.
Foto: J. Stroscher
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