Herr Fischer, was macht aus Ihrer
Sicht den Charme der Reise für
die Werder-Fans aus?
KLAUS-DIETER FISCHER:
Bei
dieser Reise ergibt sich eine
große Nähe zwischen Fans und
Mannschaft. Zudem ist der Trip
ins Trainingslager vielleicht auch
so etwas wie ein ‚Ausgleich‘ für
die derzeit fehlenden Europapo-
kal-Reisen. Das enorme Interesse
an dieser Fan-Reise zeigt, dass
die Sympathien für den SV Wer-
der ungebrochen sind.
Wie erleben Sie die Atmosphäre
im Team und bei den Fans?
In der Mannschaft kann ich eine
sehr akribische, konzentrierte
und intensive Arbeit beobachten.
Trotz dieser hohen Anforderung
an die Konzentration ist es mitt-
lerweile zur Selbstverständlich-
keit geworden, dass die Fans un-
mittelbar dabei sind. Die Atmo-
sphäre unter allen Grün-Weißen
hier ist familiär. Wir rechnen da-
mit und freuen uns darauf, dass
unsere Trainingslager-Familie
stetig weiter wächst.
Nun zu einem anderen wichtigen
Fan-Thema: Am 12. Dezember
wurde das Antragspaket ‚Stadi-
onerlebnis‘ durch die Mitglieder-
versammlung der DFL verabschie-
det. Wie haben Sie den Weg vom
ersten Entwurf bis zur Endfassung
erlebt?
Wichtig war von Beginn an, dass
wir mit unseren Fans über die
Inhalte diskutiert haben und für
Anregungen offen waren. Trotz-
dem war der Zeitraum der Ent-
wicklungsphase dieses Antrags-
pakets deutlich zu kurz, um alle
Inhalte detailliert erläutern und
gegebenenfalls überarbeiten zu
können. Deshalb haben wir am
12. Dezember die Vertagung der
Abstimmung beantragt. Leider
wurde diese abgelehnt. Um un-
sere Änderungsanträge, die ein-
geflossen waren, durchbringen
zu können, haben wir uns der
Abstimmung dennoch nicht ver-
weigert. Beim viel diskutierten
Thema ‚Einzelkontrollen‘ konn-
te zum Beispiel erreicht werden,
dass künftig die Fanbeauftragten
die zu kontrollierenden Fans
begleiten. Wir sehen dieses An-
tragspaket als den Beginn eines
Prozesses und begrüßen es, dass
die Initiatoren der Aktion ‚12:12‘
und die DFL die Bereitschaft
zum Dialog zeigen. Dies sind
gute Voraussetzungen für einen
gemeinsamen Weg.
Durch den Workshop ‚Fankultur‘
des SV Werder wird der kontinu-
ierliche Dialog zwischen Verein
und Fans weiter intensiviert. Wie
bewerten Sie diesen Weg?
Die Resonanz auf diesen Work-
shop war gut, und es gab eine
Reihe von Vorschlägen. Gefreut
haben wir uns auch über die An-
regungen der Fans, die aufgrund
einer langen Anfahrt nicht am
Workshop teilnehmen konnten.
Durch fruchtbare Diskussionen
konnten wir Ergebnisse erarbeiten,
die wir nun weiter verfolgen und
im kontinuierlichen Dialog mit
den Fans vorantreiben werden.
Am 28. Januar findet das Nordder-
by beim Hamburger SV statt. Die
zurückliegenden Begegnungen
sind überwiegend friedlicher abge-
laufen als zuvor. Warum?
Das weitestgehend friedliche
Verhalten basiert auf dem stei-
genden Bewusstsein der Fans,
dass die Rivalität sportlich auf
dem Platz und kreativ und bunt
auf den Rängen gelebt werden
sollte, nicht mit Gewalt. Hinzu
kommt die gute Zusammenarbeit
der beiden Vereine, insbesondere
der Fanbetreuer. Auch der mitt-
lerweile etablierte Austausch
mit Polizei und Ordnungsdienst
im Vorfeld kann viele Proble-
me beseitigen. Es ist uns enorm
wichtig, dass sich unsere Fans
von Gewalt distanzieren. Aller-
dings ist uns auch klar, dass man
negative Begleiterscheinungen
niemals ganz ausschließen kann.
Aber ich hoffe, dass die Fans
friedlich bleiben und ihre Mann-
schaften ideenreich unterstützen.
So können alle zeigen, wie wich-
tig die Fankultur für unseren
Sport ist und wie sie Stadien mit
Leben füllt.
„Familiäre Atmosphäre“
Die Fan-Reise
nach Belek lockte auch in diesem Jahr jede Menge Werder-Anhänger
ins Trainingslager der Grün-Weißen. Werders Fanbetreuer Julia Ebert
und Till Schüssler sprachen in der Türkei mit Geschäftsführer Klaus-
Dieter Fischer über den Erfolg dieses Angebots.
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Till Schüssler
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E-Mail:
Gelebte Fannähe
Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer und die beiden Fanbetreuer des
SV Werder, Julia Ebert und Till Schüssler (v. re.), im Trainingslager der Mannschaft in Belek.
Foto: nordphoto
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