E
inen Großteil seiner
Arbeitszeit nimmt das
Lizenzierungsverfahren
für die Bundesliga in
Anspruch. Das 35 Seiten lange
Dokument der Deutschen Fuß-
ball-Liga (DFL), das alle Vorga-
ben enthält, die von den Clubs
erfüllt werden müssen, um in
der Bundesliga spielen zu dür-
fen, liegt für die nächste Saison
bereits auf seinem Schreibtisch.
Die Bedingungen zur Erteilung
der Lizenz sind vielfältig: Es
müssen finanzielle, rechtliche,
sportliche, personell-administra-
tive, infrastrukturelle und me-
dientechnische Kriterien erfüllt
werden. Für die Lizenzierung
sind Unterlagen zu allen Berei-
chen erforderlich. Und dabei
muss wirklich alles angegeben
werden, selbst die Anzahl der
Plätze auf der Auswechselbank.
Bis zum 15. März 2013
um 15.30
Uhr muss der SV Werder die er-
forderlichen Unterlagen für den
Lizenzerhalt einreichen. Die
Ausarbeitung des Antrags liegt
in den Händen von Daniel Bruss.
Der finanzielle Aspekt macht da-
bei einen Großteil der Arbeit aus,
erklärt er: „Im Prinzip ist es wie
ein Jahresabschluss, nur noch
umfangreicher, da die DFL mehr
Angaben fordert.“
Als Kind
wollte Daniel Bruss
Tierarzt werden, doch dieser
Wunsch verlief irgendwann im
Sande, und bald stand fest, dass
es auf jeden Fall etwas mit Sport
sein sollte. Also begann er ein
Studium im Bereich Sportma-
nagement – ein BWL-Studium,
ergänzt durch Sportinhalte.
Während dieses Studiums ab-
solvierte er ein Praktikum bei
einem Wirtschaftsprüfer und be-
gann nach seinem Abschluss in
diesem Bereich zu arbeiten.
Sein erster Arbeitgeber
im Sport
hieß dann Rot-Weiß Essen. Von
dort kam er zu den Grün-Weißen
an die Weser. Zwei Mal Fußball,
doch der Unterschied machte
sich schnell bemerkbar: „Mein
letztes Spiel bei Rot-Weiß Essen
war gegen die Sportfreunde Lotte,
mein erstes Spiel hier bei Werder
gegen Inter Mailand“, erinnert
sich Daniel Bruss schmunzelnd.
Ansonsten liegt der größte Unter-
schied zwischen der Arbeit in ei-
nem kleineren Verein und einem
in der Bundesliga natürlich vor
allem in der Größe der Zahlen.
Seine Arbeit
macht ihm Spaß,
gerade im Sport, denn: „Im Fuß-
ball stecken Emotionen dahinter,
die Zahlen werden lebendig“,
sagt er. „Wenn zum Beispiel ein
neuer Spieler verpflichtet wer-
den soll, werden wir als Cont-
roller gefragt, ob dies ins vorge-
gebene Budget passt und welche
Auswirkungen die mögliche
Verpflichtung auf betriebswirt-
schaftliche Kennzahlen hat.“
Sport spielt im Leben
von Daniel
Bruss schon immer eine große
Rolle. Bereits als Kind war er in
der Leichtathletik und im Tri-
athlon aktiv, spielte Tennis und
Basketball. Auch heute geht er
Laufen, Schwimmen oder ins
Fitness-Studio, wenn die Zeit es
zulässt. Und selbst auf dem Sofa
geht es nicht ohne. „Ich bin für
jede Sportart offen, schaue mir
bei den Olympischen Spielen so-
gar das Tontaubenschießen an.
Hauptsache es ist Sport“, verrät
er lachend.
Anne Baumann
„Die Zahlen werden
lebendig“
Wenn es um Einnahmen, Ausga-
ben oder Planzahlen geht, dann ist Daniel Bruss der
richtige Ansprechpartner. Seit Oktober 2008 arbeitet
er beim SV Werder als Mitarbeiter im Controlling.
Ein Büro voller Akten
Was für andere eine eher trockene Materie ist, ist für Daniel Bruss im
Controlling des SV Werder ein spannendes Beschäftigungsfeld.
Foto: M. Rospek
WERDER MAGAZIN 299 89
MENSCHEN BEI WERDER
1...,79,80,81,82,83,84,85,86,87,88 90,91,92,93,94,95,96