WERDER MAGAZIN Nr. 314 - page 77

Rolle nimmt auch die Personal-
planung ein. „Das ist gleichzei-
tig die größte Herausforderung,
vor allem bei einem Heimspiel,
wenn mehr als 60 Mitarbeiter
im Einsatz sind“, erzählt sie und
muss beim Gedanken an mögli-
che Grippewellen seufzen. Denn
am Spieltag gilt es, gleich 14 Ver-
kaufsstandorte mit qualifizier-
tem Personal zu besetzen.
Damit das Geschäft
mit den Fan-
Artikeln reibungslos läuft, ist
Georgette Wässa permanent im
Stadion unterwegs. Schmun-
zelnd erzählt sie: „Ich hatte an
einem Spieltag sogar mal einen
Schrittzähler dabei.“ Die dabei
ermittelte Strecke kommt der
eines Fußballers auf dem Platz
dabei recht nah. Ganze acht
Kilometer hat sie im Dienste
der ‚Werder Fan-Welt‘ zurückge-
legt. „Ich kann mich ja mal bei
den Profis bewerben“, sagt sie
scherzhaft. „Aber in 90 Minuten
schaffe ich dieses Pensum wohl
nicht…“
Auch wenn
Produktinnovation
nicht primär zu ihren Zustän-
digkeiten gehört, ist Georgette
Wässa immer dabei, neue Ideen
zu sammeln. „Wenn ich in ei-
nem Geschäft etwas Ausgefalle-
nes sehe, schleppe ich das sofort
mit ins Stadion“, sagt sie lachend.
Nach sechs Jahren kennt sie den
Geschmack und die Bedürfnisse
ihrer Kunden ganz genau. Auf
einen Artikel ist sie besonders
stolz. „Vor ein paar Jahren haben
wir auf mein Anraten hin ein Ka-
puzenhandtuch für Babys in Sor-
timent aufgenommen. Ich durfte
die komplette Entwicklung des
Produkts begleiten“, erzählt
Wässa. „Da ich selbst Mutter bin,
weiß ich ganz genau, dass dieser
Artikel etwas ist, wovon man nie
genug haben kann.“
Wer Georgette Wässa
über ihr
„Baby“ und Kapuzenhandtücher
reden hört, vermutet nicht, dass
es in ihrer Freizeit etwas ‚rusti-
kaler‘ zugeht. „Ich bin ein Natur-
mensch und gehe gerne auf die
Jagd“, erzählt sie. „Das habe ich
im wahrsten Sinne des Wortes
im Blut. Denn meine Mutter hat
die Jagdprüfung abgelegt, als sie
gerade mit mir schwanger war.
Und mit dem Jagen verhält es
sich wie mit Werder: einmal im
Blut, immer im Blut.“
Laura Ziegler
D
ie Vielseitigkeit ihrer
Tätigkeit ist es, die sie
reizt. Normales Wo-
chengeschäft, Spieltags-
und Saisonvorbereitung sind nur
einige Belege dafür, dass das auf
ihre Arbeit tatsächlich zutrifft.
Die ‚Werder Fan-Welt‘ bezeichnet
Georgette Wässa als ihr „Baby“ –
und sofort wird deutlich, wie
stark sie sich mit ihrem Job iden-
tifiziert. Der Kontakt zu Werder
Bremen entstand im Jahr 2004
durch einen Plüschteddy.
Denn bevor Georgette Wässa
ihre
Arbeit im Weser-Stadion aufnahm,
war sie für das bekannte Spielwa-
ren-Unternehmen ‚Steiff‘ als Be-
reichsleiterin Nord tätig. „Als ich
dort eingestellt wurde, haben mir
meine Vorgesetzten erklärt, dass
ich jederzeit neue Ideen einbrin-
gen darf“, erinnert sie sich. „An
meinem ersten Arbeitstag habe
ich dann vorgeschlagen, einen
Werder-Teddy zu produzieren.“
Georgette Wässa stellte daraufhin
ihre Idee bei den Grün-Weißen
vor und konnte damit überzeugen.
Zu ihrer großen Freude
muss sich
die gebürtige Pfälzerin als Leite-
rin der ‚Werder Fan-Welt‘ ständig
neuen Herausforderungen stel-
len. Auch die Tatsache, dass Sie-
ge und Niederlagen das Arbeits-
umfeld stark verändern können,
findet sie spannend. „Wir verkau-
fen schließlich Emotionen“, sagt
sie. Ihr Zuständigkeitsbereich
ist dabei sehr komplex. „Ich bin
für die Gestaltung der ‚Werder
Fan-Welt‘ zuständig, koordiniere
Arbeitsabläufe und beschäftige
mich intensiv mit der Lagerhal-
tung“, erklärt sie. Eine zentrale
„Wir verkaufen Emo-
tionen“
Immer auf
der Jagd nach kre-
ativen Gestaltungs-
ideen: Georgette
Wässa, Leiterin der
‚Werder Fan-Welt‘.
Vom Plüschteddy
zur Raute
Georgette
Wässa leitet die ‚Werder Fan-
Welt‘ seit sechs Jahren. Ihr hatten
es die Werder-Fans aber bereits
zu verdanken, dass sie beim
Double-Gewinn 2004 mit ihrem
Lieblingsverein kuscheln konnten…
Foto: M. Rospek
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MENSCHEN BEI WERDER
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