B
ei einer Busfahrt in
Schweden hat mein
Vater einmal das WER-
DER MAGAZIN liegen
gelassen“, erzählt sie und klingt
noch immer ein bisschen trau-
rig, wenn sie sagt: „Das ist die
einzige Ausgabe, die mir fehlt.“
Ausschlaggebend für die kon-
sequente Hobby-Archivierung
waren einerseits die Poster. An-
dererseits wollte sie keine Ausga-
be verpassen, da sie selbst öfter
wegen ihrer sportlichen Leistung
im Magazin erwähnt wurde. Ru-
brik: Tischtennis.
Seit ihrem zwölften Lebensjahr
ge-
hört das Herz der Bremerin die-
ser Sportart. „Auf dem Schulhof
haben wir immer Tischtennis
gespielt. Weil wir damals keine
Schläger hatten, haben wir statt-
dessen oft die Hand benutzt“,
erinnert sich Birte Grensemann.
Trotz dieses improvisierten Ein-
stands wuchs die Begeisterung
der Schülerin, so dass sie im
Alter von zwölf Jahren in einen
Verein eintrat. „Tischtennis ist
die schnellste Rückschlag-Sport-
art der Welt. Mir macht das stän-
dige Hin und Her einfach großen
Spaß“, erklärt sie. Beim TVDB
Bremen lernte sie das große Ein-
maleins der Sportart, wechselte
aber mit 15 Jahren zu Werder,
um sich weiterzuentwickeln.
„Ein bisschen stolz bin ich schon,
dass ich 1993 in den Verein ein-
getreten bin, als die Fußballer
Deutscher Meister wurden“, sagt
sie schmunzelnd.
Ihre sportliche Laufbahn
nahm
bei Werder sofort Fahrt auf. „Ich
habe immer mit älteren Spielerin-
nen oder mit den Jungs trainiert.
Von ihnen habe ich schnell ge-
lernt“, erzählt Birte Grensemann.
Die Fortschritte spiegelten sich
auch in den Ergebnislisten wi-
der. „Als ich noch Schülerin war,
habe ich gleich einen Pokal mit
nach Hause gebracht. Das war
natürlich eine tolle Motivation“,
sagt sie rückblickend. Schließlich
wurde sie zum Kadertraining
eingeladen, um mit den Besten
aus ganz Bremen zu spielen. Es
folgten Teilnahmen an der Lan-
des-, der Norddeutschen und so-
gar der Deutschen Meisterschaft.
An diese Zeit erinnert sie sich
gern: „Bei den großen Turnieren
war ich zwar chancenlos. Aber
mir hat es unglaublich gut gefal-
len, dadurch in ganz Deutsch-
land herumzukommen.“
Nicht nur
mit ihrer geschickten
Hand, sondern auch mit ihrem
Engagement machte Birte Gren-
semann früh von sich reden. Nur
ein Jahr nach ihrem Wechsel zu
Werder übernahm sie das Amt
der Mannschaftsführerin, kurze
Zeit später wurde sie Jugendspre-
cherin. Seit mittlerweile sechs
Jahren ist sie Jugendwartin der
Abteilung. Da lässt sich doch
eine klare Linie erkennen!? Bir-
te Grensemann lacht: „Vielleicht
bin ich einfach der Typ dafür. Ich
war schon immer sehr aktiv. In
der Schule war ich Klassenspre-
cherin, dann wird man eben
irgendwann Jugendwartin.“ Da
passt es auch irgendwie, dass sie
im ‚wahren Leben‘ als Lehrerin
arbeitet.
Als Jugendwartin
übernimmt sie
vorwiegend organisatorische Auf-
gaben. So plant sie die jährliche
Vereinsmeisterschaft, meldet die
Mannschaften und koordiniert
den Punktspielbetrieb. Manch-
mal sind aber auch die Fähigkei-
ten der Lehrerin Birte Grense-
mann gefragt. „Wenn die Trainer
über die Leistung eines Spielers
beraten, gehe ich immer mit dem
pädagogischen Blick heran“, sagt
sie lachend. Nur manchmal mag
auch sie nicht sachlich urteilen:
Ihrem Vater hält sie die kleine
Nachlässigkeit im schwedischen
Bus noch heute vor…
Laura Ziegler
Es begann auf dem
Schulhof
Auf diese Ausgabe des WERDER
MAGAZIN sollte Birte Grensemann besonders gut
achtgeben. Doch das ist sowieso selbstverständlich für
die 35-Jährige. Denn seit ihrem Vereinseintritt 1993
hat sie alle Ausgaben gesammelt. Nur eine fehlt…
Vielseitig
Birte
Grensemann
ist nicht nur
Spielerin und
Mannschaftsfüh-
rerin der Frauen-
Mannschaft in
der Verbandsliga,
sondern engagiert
sich als Jugend-
wartin auch im
Vorstand der
Abteilung Tisch-
tennis.
Foto: M. Rospek
WERDER MAGAZIN 316 61
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