WERDER MAGAZIN Nr. 317 - page 46

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ie Verantwortlichen des Traditions-
vereins sehen den Klassenverbleib
trotz der schwachen Hinrunde
nicht in Gefahr. Vorstandschef He-
ribert Bruchhagen geht davon aus, dass es
der Mannschaft in kurzer Zeit gelingen wird,
den Anschluss ans gesicherte Mittelfeld her-
zustellen. „Wir haben eine große Qualität im
Kader, so dass ich mir überhaupt keine Sor-
gen mache. Außerdem haben wir in der Hin-
serie durch eigene Fehler und Unzulänglich-
keiten viel zu viele Punkte liegen gelassen,
sonst würden wir in der Tabelle wesentlich
besser dastehen“, sagt er. Auch Veh sieht kei-
nen Grund zur Beunruhigung. „Die Mann-
schaft ist eingespielt und will den Erfolg. Da-
rüber hinaus haben wir in der Vorbereitung
auf die Rückrunde im Trainingslager hart
daran gearbeitet, unsere Schwachstellen zu
beseitigen“, erklärte der Frankfurter Coach.
Dabei ging es vor allem um ein besseres Ab-
wehrverhalten, eine kreativere Spielweise
im Mittelfeld und ein konsequenteres Aus-
nutzen der Torchancen.
„Wir werden uns
in der Liga schnell aus der
Abstiegszone befreien“, gibt sich auch Mann-
schaftskapitän Pirmin Schwegler zuversicht-
lich, um mit einem Schmunzeln hinzuzufü-
gen: „Zum Bedauern unserer Fans wird es
in diesem Jahr aber leider nicht mehr zum
„Der Monat der
Entscheidungen“ 
In der Bundesliga ist Eintracht Frank-
furt bislang hinter den Erwartungen
zurückgeblieben. In den Pokal-
Wettbewerben zeigte die Mannschaft
von Trainer Armin Veh dagegen ihre
Stärken.
Meistertitel reichen.“ Trotz des nach außen
demonstrierten Selbstbewusstseins sind
sich die Frankfurter sehr wohl bewusst, wie
schmal der Grat ist, auf dem sich alle Teams
in der unteren Hälfte der Tabelle bewegen.
Die Punkteabstände sind gering und die
Mannschaften ähnlich spielstark. Darüber
hinaus sind die Frankfurter leidgeprüft. Vor
drei Jahren konnten sie sich nicht mehr aus
dem Abstiegsstrudel befreien, in den sie
plötzlich geraten waren, und mussten den
bitteren Gang in die zweite Liga antreten,
obwohl ihnen die Experten damals nach
einer guten Hinrunde sogar den Sprung ins
internationale Geschäft zugetraut hatten.
Schwegler sagt: „Wir sind gewarnt und wis-
sen, was auf dem Spiel steht.“
Die Eintracht
musste in der Hinserie dieser
Saison auch mit der großen Erwartungshal-
tung im Umfeld leben. „Viele haben gedacht,
dass wir nach den Erfolgen des vergangenen
Jahres gleich an die Tabellenspitze durch-
starten. Aber so einfach ist das in der Bun-
desliga nicht“, betont Eintracht-Torwart Ke-
vin Trapp, der zu den Leistungsträgern der
Hessen zählt. In der Saison nach dem Wie-
deraufstieg hatte das Team attraktiven und
erfolgreichen Angriffsfußball zelebriert, von
dem sich viele überraschen ließen. In dieser
Saison haben sich die Gegner besser darauf
eingestellt. Zudem müssen die Frankfurter
mit der Dreifachbelastung aus Liga, DFB-
Pokal und UEFA Europa League leben. Zum
ersten Mal seit 34 Jahren überwinterten sie
in allen drei Wettbewerben. Damals, in der
Saison 1979/1980, stand am Ende der Ge-
winn des UEFA-Cups. Allerdings ist auch an-
zumerken, dass die Eintracht in der Hinserie
in der Bundesliga keinen einzigen Heimsieg
erringen konnte – ein Novum in der Ge-
schichte des Traditionsclubs. Gleich am ers-
ten Rückrunden-Spieltag beendete das Team
allerdings diesen Fluch und gewann mit 1:0
gegen Hertha BSC.
Dass sie
das Fußballspielen nicht verlernt
haben, wie einige Kritiker nach schwachen
Auftritten in der Bundesliga unkten, zeigten
die Mannen von Armin Veh in den Pokal-
Wettbewerben. Dort konnten sie sich im In-
und Ausland gleichermaßen hervorragend
in Szene setzen. Im Februar geht es nun im
Erfolgreiche Ära
Trainer Armin Veh
führte Eintracht Frankfurt im Jahr
2012 zurück in die erste Bun-
desliga und schaffte mit seinem
Team in der vergangenen Spiel-
zeit als Tabellensechster den
Sprung in den Europapokal.
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BUNDESLIGA-VORSCHAU
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