WERDER MAGAZIN Nr. 317 - page 77

D
enn Peter Behrens hat
dank seiner Anstellung
beim Statistischen Lan-
desamt einen geregel-
ten Feierabend. Nur so gelingt
es ihm, Berufliches und Trai-
nertätigkeit zu vereinbaren. Seit
Juli des vergangenen Jahres ist
er für Werders zweite Frauen-
Mannschaft in der Regionalliga
verantwortlich, was viel Zeit
und Kraft fordert, den gebürti-
gen Bremer aber immer wieder
begeistert. „Die Mädels arbeiten
alle sehr leistungsorientiert, weil
viele von ihnen den Sprung in
die erste Mannschaft schaffen
wollen“, schwärmt er von der Zu-
sammenarbeit.
Bevor er im Sommer
das Frauen-
Team übernahm, stand Peter
Behrens sechs Jahre lang für
Werders U 11 an der Seitenlinie.
Gerne blickt er auf diese Zeit
zurück: „Die Jungs lernen in
diesem Alter sehr viel. Deshalb
hat es großen Spaß gemacht, mit
ihnen zu trainieren.“ Arbeit im
Leistungszentrum des SV Wer-
der bedeutet jedoch meistens
auch, seine Spieler nach nur ei-
nem Jahr wieder abzugeben. Das
bedauerte auch Peter Behrens
als Trainer der U 11. Gleichzeitig
fand er es schon immer span-
nend, die Entwicklung seiner
ehemaligen Schützlinge zu ver-
folgen. „Mich freut es am meis-
ten, wenn die Jungs den Sprung
in höhere Spielklassen schaffen.“
Den Werdegang eines Talents
verfolgt er besonders aufmerk-
sam: „Ole Käuper war in mei-
nem ersten U-11-Jahrgang. Heute
spielt er bei Werder in der U 17
und noch dazu in der Junioren-
Nationalmannschaft. Das ist
eine tolle Entwicklung.“
Nach sechs Jahren
als Trainer
der U 11 bekam Peter Behrens
die Möglichkeit, bei den Frauen
noch einmal neue Erfahrungen
zu sammeln. „Mich hat vor al-
lem die Liga gereizt, denn wir
treffen dort auf viele namhafte
Gegner“, erzählt der 56-Jährige.
Der Sprung vom Nachwuchs-
zum Frauentrainer war nur mit
kleineren Umstellungen verbun-
den: „Früher war es eine beson-
dere Herausforderung, die Eltern
der jungen Spieler mit ins Boot
zu holen. Jetzt habe ich Erwach-
sene vor mir, mit denen ich mich
direkt auseinandersetze.“ Dafür
hat Peter Behrens ein Harmo-
nierezept parat: „Ich versuche
immer, den offenen Dialog zu
suchen. Die Mädels wissen, dass
sie jeder Zeit mit mir reden kön-
nen. Denn ich halte nichts davon,
den Spielerinnen das Gefühl zu
geben, dass meine Entscheidun-
gen unantastbar sind.“
Nicht nur vom
zwischenmensch-
lichen Umgang sondern auch
vom Fußball hat der Werdera-
ner ganz klare Vorstellungen. Er
möchte seinem Team eine offen-
sive Spielweise vermitteln. Und
auch den langen Weg dahin fin-
det er spannend. So erklärt Peter
Behrens, dass es ihm am meisten
Spaß bereitet, neue Spielzüge
einzustudieren und die Mann-
schaft taktisch voranzubringen.
Obwohl er es beim Dirigieren
belassen könnte, schont sich der
56 Jahre alte Trainer auch selbst
nicht: „Einige Laufeinheiten ma-
che ich immer mit.“
Im Gegensatz zu
den Laufschu-
hen hat er seine Fußballschuhe
schon lange an den viel zitierten
Nagel gehängt. Als Spieler war
Peter Behrens zwischenzeit-
lich auch beim SV Werder aktiv.
Schon damals hat er sich von sei-
nen Trainern einiges abgeschaut.
Und: „Jürgen Klopp gefällt mir
als Trainertyp“, erzählt er, fügt
aber bestimmt hinzu: „Letztend-
lich sollte jeder Trainer seinen
eigenen Weg gehen. Es macht
keinen Sinn, jemandem nachzu-
eifern und dann eine schlechte
Kopie zu sein.“
Laura Ziegler
Ein Bremer
Original 
Beamten wird so
einiges nachgesagt. Glück für Wer-
der, dass manches davon zutrifft!
Foto: M. Rospek
Erfahrener Trainer
Peter Behrens
wagte im Sommer
vergangenen Jahres
den Sprung vom
Nachwuchsbereich
zu Werders zweiter
Frauen-Mannschaft.
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