Zeit brauchen. Wichtig ist, dass sie ihre Situ-
ation richtig einschätzen. Bundesliga-Spieler
ist man nicht, wenn man einmal im Kader
war, sondern erst, wenn man 20, 30 Spiele
absolviert hat.
Ein Großteil der zweiten Saisonhälfte liegt
zwar noch vor der Mannschaft, aber: Was
würde eine Teilnahme an der Endrunde um
die Deutsche Meisterschaft für das Team be-
deuten?
Das wäre vor allem deshalb wichtig, weil die
Junioren-Bundesliga früh zu Ende ist und die
Jungs nicht acht Wochen Ferien haben kön-
nen
(lacht)
... Eine Teilnahme wäre natürlich
ein super Erlebnis, da wir dann zu den vier
besten Mannschaften in dieser Altersklasse
zählen würden. In der Endrunde geht es ge-
gen starke Gegner, das bringt die Jungs in ih-
rer Entwicklung voran. Darauf ist die Mann-
schaft heiß. Leider ergab die Auslosung, dass
die beiden ersten Teams aus unserer Staffel
im Halbfinale gegeneinander spielen. Das ist
sehr unglücklich.
Warum?
Weil wir bereits in der Liga in dieser Saison
zwei Mal gegeneinander gespielt haben.
Die Endrunde um die Deutsche Meister-
schaft soll aber etwas Außergewöhnliches,
etwas Besonderes sein. Man möchte sich
mit Teams aus dem gesamten Bundesgebiet
messen. Da macht es keinen Sinn, wenn sich
zwei Mannschaften gegenüberstehen, die
sich schon kennen. Auch das öffentliche In-
teresse ist doch viel größer, wenn es gegen
die Teams aus dem Süden und Westen geht.
Mit Beginn dieser Saison wurde die Champi-
ons League für A-Junioren eingeführt. Hast du
die Spiele und Ergebnisse verfolgt?
Natürlich schaut man darauf, auch wenn
wir nicht dabei sind. Die Spiele haben einen
interessanten Stellenwert. Schließlich trifft
man nicht täglich auf internationale Geg-
ner wie Arsenal London oder Real Madrid.
Andererseits ist der Aufwand für die Jungs
enorm hoch. Schließlich ist die Champions
League im ohnehin engen Terminkalender
ein Wettbewerb mehr, den sie neben Schu-
le und Fußball unter einen Hut bekommen
müssen. Viele von ihnen sind ja auch noch
Nationalspieler. Da kann schnell etwas auf
der Strecke bleiben.
Wie könnte man den Wettbewerb verbessern?
Der sportliche Wert ist schon sehr hoch,
wenn man auf das Teilnehmerfeld schaut.
Aber vielleicht sollte man die Teilnahme auf
mehrere Jahrgänge ausweiten. Dann könnte
man mit Teams aus der U19 und U23 antre-
ten. Viele gehen gerade in den älteren Jahr-
gängen nicht mehr zur Schule, für sie wäre
die Belastung dann nicht ganz so hoch. In
dem Fall könnte man auch den einen oder
anderen Spieler zu Hause lassen, der sich
dann etwas mehr um die Schule kümmern
kann. Und gerade für die U-23-Spieler wären
solche Begegnungen sicherlich noch einmal
ein zusätzliches Highlight.
Interview: Norman Ibenthal
Leistungsstarker Nachwuchs
U-19-Trainer Mirko Votava sagt über den
Kampf seines Teams um die Teilnahme an
der Endrunde um die Deutsche Meister-
schaft: „Wir werden unsere Hauptaufgabe,
die Entwicklung jedes einzelnen Spielers,
nicht aus den Augen verlieren.“
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