N
ach dem Sieg von Olaf
Steffens im vergange-
nen Jahr war mit Ste-
phan Buchal erneut
ein Werderaner im Bremer Pokal-
Wettbewerb erfolgreich. „Olafs
Vorjahressieg und seine Erzäh-
lungen von der Endrunde hat-
ten mich inspiriert, es auch mal
wieder zu versuchen. Außerdem
war es eine gute Gelegenheit, ein
bisschen von der Bremer Schach-
szene kennenzulernen“, freute
sich Buchal. Beim Bremer ‚Dähne-
Pokal‘, dem vom Landesschach-
bund jährlich ausgetragenen
Pokal-Einzel-Wettbewerb, wird
zunächst in vier regionalen Vor-
runden nach dem K.O.-System
um den Einzug in die Endrunde
gespielt. Mit nur 1,5 Stunden Be-
denkzeit pro Spieler und Partie
ist der Zeitrahmen sehr begrenzt.
Endet ein Duell mit einem Remis,
wird der Sieger in zwei anschlie-
ßenden Schnellschach-Partien
mit zehn Minuten Bedenkzeit
ermittelt.
Stephan Buchal
hatte sich für
die Vorrunde in seiner Heimat
Bremen-Nord angemeldet und
traf dort bereits in der dritten
Runde mit Peter Issing von der
Bremer Schachgesellschaft auf
einen schweren Gegner. Es
entwickelte sich eine stark um-
kämpfte Partie, die Buchal letzt-
lich für sich entscheiden konnte.
Die vierte Runde bescherte dem
gebürtigen Braunschweiger eine
nicht minder schwere Aufgabe.
Mit dem elf Jahre alten Jan-Okke
Rockmann bekam er das zur Zeit
größte U-12-Talent der Bremer
Schach-Jugend ans Brett. „Jan-
Okke hatte sich sehr gut auf un-
sere Partie vorbereitet, meine Er-
öffnungen studiert und mit Weiß
klaren Vorteil erzielt. Aber dann
unterliefen ihm einige Ungenau-
igkeiten, und letztlich konnte ich
mich doch im Endspiel durch-
setzen“, kommentierte Buchal
seinen Vorrundensieg. Im Halb-
finale der Hauptrunde spielte der
Werderaner gegen Arend Viet,
die Nummer eins der Findorffer
Schachfreunde und Bezwinger
von Titelverteidiger Olaf Steffens.
Mit den weißen Steinen hatte
Buchal den Anzugsvorteil und
konnte das Spiel mit einer schö-
nen Angriffspartie für sich ent-
scheiden.
Im Finale,
das stilgerecht im
Haus des großen Bremer Schach-
spielers Carl Carls in Bremen-
Schwachhausen ausgetragen
wurde, traf Stephan Buchal
auf Dennis Webner von den SF
Achim. „Das Finale im Arbeits-
zimmer von Carl Carls war ein
echtes Highlight. Schach im Mu-
seum, eine ehrwürdige Kulisse
unter einem Portrait des stärks-
ten Bremer Schachspielers aller
Zeiten“, beschrieb Buchal begeis-
tert die Atmosphäre. Der Werde-
raner spielte mit den schwarzen
Steinen und kam gut aus der Er-
öffnung heraus in eine angeneh-
me Stellung, die für ihn besser zu
spielen war als für Webner. Den
Vorteil gab er nicht mehr ab. Und
nach dem Verlust einer Schwer-
figur seines Gegners war der
Pokalsieg perfekt.
Stephan Buchals Schachkarriere
begann bereits in der Jugend. Mit
17 Jahren wurde er erstmals Nie-
dersächsischer Jugend-Meister.
Zwei Jahre später (1972) erspielte
er sich den dritten Platz bei der
Jugend-Europameisterschaft in
der Altersgruppe U 21. Es folg-
ten Titel als Niedersachsenmeis-
ter (1972, 1975) und schließlich
fünf Spielzeiten in der Schach-
Bundesliga für den SV Hofheim.
Seit 2012 spielt Buchal für den SV
Werder Bremen in der Bundesliga.
Jens Kardoeus
INTERNET
Weitere Infos über die Abteilung
Schach des SV Werder Bremen
gibt es unter
Stephan Buchal ist
Bremer Pokalsieger
Werders
FIDE-Meister Stephan Buchal gewann das Finale im
Bremer ‚Dähne-Pokal‘ gegen Dennis Webner von den
Schachfreunden Achim.
TERMIN
Donnerstag, 06.03.2014,
19.30 Uhr
‚Monatsblitz‘ für Jedermann
Werder-Halle Hemelinger Straße
(Clubraum)
Foto: A.Burblies
Ehrwürdige Kulisse
Stephan Buchal ge-
wann das Endspiel
des Bremer ‚Dähne-
Pokal‘, das im Haus
des großen, 1958
verstorbenen Bremer
Schachspielers Carl
Carls ausgetragen
wurde.
SCHACH
WERDER MAGAZIN 318 59