WERDER MAGAZIN Nr. 350

WERDER MAGAZIN 350 49 FUßBALL Werder. Und unterstützte die Abteilung Fußball schon früh auch als Jugendtrainer. Was lag da näher für Andreas Heins, als sich gemeinsam mit seinem besten Freund zu engagieren. „So bin ich 1980 als Betreuer in die Abteilung eingestiegen, ganz ohne fußballerische Vorkenntnisse“, erzählt er. Ihre erste gemeinsame Mannschaft: die 3. E-Jugend. Eine Trainerlizenz erwarb Andreas Heins auch später nie. Vielmehr sah er sich viele Jahrzehnte als Betreuer, als organisatorische Unterstützung der jeweiligen Trainer. Diese Rolle schien wie auf ihn zugeschnitten zu sein – kein Wunder, versteckt sich im Betreuer doch nicht zufällig das Wort ‚treu‘. G-, F-, und E-Jugend – in diesen Altersstufen fühlte sich Andreas Heins stets wohl, hatte immer „ein sehr gutes Verhältnis zu den Trainerkollegen, Spielern und auch zu den Eltern der Spieler“. Und schließlich wurde das ehrenamtliche Engagement mit vielen eindrucksvollen Erlebnissen belohnt: mehrere Turnierreisen in die Nähe von Paris, der erste Flug seines Lebens als Jugendlicher beim Besuch von Hertha Zehlendorf im damals noch geteilten Berlin. Und nicht zu vergessen: „Das Vorspiel, das wir mit unserer Jugend-Mannschaft vor einem Supercup-Spiel zwischen Bayern und Werder im Olympiastadion in München bestritten haben.“ Schon der traditionsreiche und eindrucksvolle Austragungsort ließ damals den Puls steigen, die An- und Abreise jedoch noch viel mehr. Denn Andreas Heins begleitete zur selben Zeit als Betreuer zum wiederholten Mal auch die beliebte Sommerferien-Freizeit der Werder-Jugend – auf der Nordsee-Insel Wangerooge. Also ging es mit dem Flieger einmal quer durch Deutschland, von Ostfriesland in die bayerische Landeshauptstadt und wieder zurück. Das eine oder andere Abenteuer war also durchaus dabei. Ansonsten aber hielt sich Andreas Heins weitgehend an Vertrautes. Erst die Familiengründung brach einige gewohnte Pfade etwas auf. Auch wenn er sich zunächst treu blieb. Die erste gemeinsame Wohnung mit seiner späteren Ehefrau Jutta: in der Hamburger Straße natürlich, parallel zum Osterdeich, nur einen Steinwurf vom Stadion entfernt. „2005 sind wir dann ins eigene Haus nach Borgfeld gezogen“, lacht Heins. 2006 wurde Tochter Marie geboren, 2010 kam Sohn Hannes zur Welt. Und Andreas Heins entschied sich dazu, seine Aufgaben in der Abteilung Fußball zu verändern. „Zwei Mal Training pro Woche, dazu am Wochenende Spiele und Turniere – das alles hat mir über die Jahre jede Menge Spaß gemacht, war mir mit eigenen Kindern aber zu viel. Ich wollte mich allerdings unbedingt weiter engagieren“, erzählt er. Also war 2008 Schluss als Betreuer, doch die neue Aufgabe schnell gefunden und Andreas Heins, ehe er sich versah, als Beisitzer Mitglied des Abteilungsvorstands. Seitdem kümmert sich der Familienvater insbesondere um die Hallen- und Platzbelegung der vielen Mannschaften im Fußball-Breitensport der Grün-Weißen. Eine oftmals knifflige Aufgabe. „Gerade wenn es um die Abstimmung der Belegungspläne mit dem WERDER Leistungszentrum geht, dann ist immer wieder viel Verständnis gefordert“, weiß Heins. „Denn bei einem Fußball-Bundesligisten wie Werder haben die Leistungsmannschaften natürlich Vorrang. Dass das nicht immer alle verstehen, ist aber auch klar.“ Also ist regelmäßig das Vermittlungsgeschick von Andreas Heins und seinen Mitstreitern gefragt. Stichwort ‚Mitstreiter‘: Die Kollegen im Fußballvorstand sind für den 57-Jährigen ein wichtiger Grund, sich zu engagieren. „Ich kenne die meisten mittlerweile sehr lange. Es ist einfach ein tolles Miteinander“, schwärmt er. Ein Miteinander, zu dem auch gemeinsame Besuche der Bundesliga-Spiele imwohninvest WESERSTADION gehören. Andreas Heins hat dabei nach eigener Aussage in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige Partien verpasst. Sein Interesse als Zuschauer beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Fußball. Handball, Tischtennis, American Football und vieles mehr – „früher habe ich jeden Spitzensport, insbesondere in Bremen, live verfolgt“. Und das ist noch nicht alles: In den USA ging es zum Baseball, während der Hochzeitsreise in Australien mit der Ehefrau zum Rugby. Und natürlich läuft bei sportlichen Großereignissen regelmäßig zu Hause der Fernseher. Andreas Heins kann von sich behaupten, dass er bereits einiges von der Welt gesehen hat. Geht es um den Sommerurlaub mit der Familie, ist der Werderaner allerdings treu: „Seit mehr als zehn Jahren fahren wir ins Sauerland auf den Bauernhof.“ Nur die Liebe zu Werder geht noch weit über die Treue zum Sauerland hinaus: Bei der zurückliegenden Mitgliederversammlung Anfang September 2021 im wohninvest WESERSTADION wurde Andreas Heins für mehr als 40 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit zum Ehrenmitglied des SV Werder ernannt. „Ich finde es schön, dass das Engagement auf diese Weise honoriert wird“, sagt Heins. „Diese Ehrung – und dann noch in dieser außergewöhnlichen Umgebung – hat mir sehr viel bedeutet.“ Martin Lange Große Verdienste: Seit 1975 ist Andreas Heins Mitglied beim SV Werder; seit 1980 engagiert er sich ehrenamtlich.

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