D
er gebürtige Schwabe
arbeitet in der WER-
DER Fußballschule. Ge-
meinsam mit Werders
Ehrenspielführer Dieter Eilts,
der die WERDER Fußballschule
leitet, führt er die zahlreichen
Veranstaltungen durch.
Doch der 29-Jährige
kennt sich
nicht nur als Trainer im Fußball
aus, er stand auch lange selbst
als Spieler auf dem Platz. Mit
dem Würzburger FV spielte er in
der Bayernliga und sogar in der
Regionalliga. Und hat Erinnerun-
gen an einige tolle Spiele. Zwei
davon sind ihm besonders im
Gedächtnis geblieben. In der Sai-
son 2007/2008 lief er mit dem
Würzburger FV im DFB-Pokal
auf. Der Gegner hieß damals VfL
Wolfsburg: „Es war ein tolles Ge-
fühl, vor 11.500 Zuschauern zu
spielen – gegen einen so namhaf-
ten Gegner.“
Beim zweiten Spiel
war der Geg-
ner sogar noch namhafter. Mit
einer Würzburger Stadtauswahl
spielte er gegen den FC Bayern
München. „Ein Sponsoren-Spiel
vor 13.000 Fans. Wir haben zum
Beispiel gegen Mehmet Scholl,
Hasan Salihamidzic und Valérien
Ismaël gespielt. Und sind sogar
mit 1:0 in Führung gegangen“,
schwärmt David Schmieg. Am
Ende siegten zwar die Bayern,
dennoch bleibt vor allem dieser
Führungstreffer gegen den Re-
kordmeister in Erinnerung. Auch
seine Spiele mit der Studenten-
Nationalmannschaft wird er so
schnell nicht vergessen. 2011
unternahm er mit diesem Team
eine Südamerika-Reise. In zwei
Wochen kam er so nach Paragu-
ay, Argentinien und Uruguay.
Die Trikots
aus seiner Zeit als
aktiver Fußballer hat er fast alle
aufgehoben. An die Büro-Wand
kommen sie allerdings nicht.
„Ich bin zwar stolz auf diese Zeit.
Aber ich sitze mit Dieter Eilts in
einem Büro, da wäre es Quatsch,
die Trikots aufzuhängen“,
schmunzelt Schmieg angesichts
der Verdienste des ehemaligen
Nationalspielers.
Dennoch sollen
seine Erinne-
rungsstücke nicht in Kartons al-
tern. Geplant ist ein Fußballkel-
ler, in dem er alle Devotionalien
aufhängen kann. Einen Tischki-
cker wird man in diesem Keller
allerdings vergebens suchen:
„Ich bin mit den Händen völlig
unbegabt.“ Ganz stimmt das je-
doch nicht. Die Möbel in seinem
WG-Zimmer hat er selbst gebaut
– aus alten Getränkekisten. Sein
Bett gab ursprünglich Club-Ma-
te-Flaschen ein Zuhause, und die
Couch besteht aus Beck’s-Kästen.
Nach seinem Studium
der Sport-
wissenschaften reiste David
Schmieg durch Amerika. Drei
Monate lang arbeitete er als Trai-
ner in Fußballcamps mit Kindern,
dann ging es nach Bremen. Zu-
erst als Praktikant im Mädchen-
und Frauenfußball, und seit ei-
nem halben Jahr arbeitet er nun
für die WERDER Fußballschule.
In der Hansestadt fühlt er sich
wohl. Nur der aktive Fußball
fehlt ihm: „Durch die umfang-
reiche Arbeit schaffe ich es nicht,
in einer Mannschaft zu spielen.“
Deswegen hat er ein „selbst kon-
zipiertes Fitnessprogramm zur
Muskelerhaltung“ entworfen.
Aber: „Sport ohne Ball, das ist
eigentlich nichts für mich. Ich
kann stundenlang Fußball spie-
len, aber für eine halbe Stunde
Joggen muss ich mich richtig
zwingen.“
In Schwaben geboren,
zehn Jah-
re in Franken gelebt – beides
hört man, wenn David Schmieg
spricht. Mal schauen, ob sich mit
der Zeit auch noch der Bremer
Schnack dazugesellt...
Anne Baumann
Foto: M. Rospek
Ohne Ball geht es nicht
Wenn
Kinderaugen strahlen und Kinderherzen höher schla-
gen, kann das an David Schmieg liegen.
Starkes Training, starker Trainer
David Schmieg arbeitet für die WERDER Fußballschule und gibt dort an die jungen
Teilnehmer der Camps seine langjährigen Erfahrungen im Fußball weiter.
WERDER MAGAZIN 304 81
MENSCHEN BEI WERDER