WERDER MAGAZIN Nr. 309 - page 22

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enschen, Stadt, Verein. Marco
Langner fühlt sich in Bremen
rundum wohl. „Die Norddeut-
schen sind sehr freundlich
und offen“, berichtet er von seinen ersten
Eindrücken. Seit Juli ist Marco Langner der
sportlich wichtigste Mann an der Seite von
Sebastian Mielitz, Raphael Wolf und Richard
Strebinger. Er schwärmt von der Zusammen-
arbeit: „Die Jungs trainieren sehr hart, sind
aber auch immer für einen Spaß zu haben.“
In der täglichen Arbeit legt der 44-Jährige
großen Wert auf gute Kommunikation – an-
geregte Diskussionen inbegriffen. „Wenn
mir etwas nicht gefällt, kritisiere ich knall-
hart“, verrät er.
Wenn Marco Langner
über Torhüter spricht,
gerät er beinahe ins Philosophieren. Dann
wird schnell deutlich, wie sehr er sich mit
seiner Aufgabe identifiziert. „Für mich
nimmt der Torwart eine ganz wichtige,
wenn nicht gar die wichtigste Position ein.
Denn sie ist unglaublich verantwortungsvoll
und komplex“, erklärt Langner. Ergänzend
fallen die Stichworte Mitspielen, Timing,
Reaktion, Stellungsspiel, Fangsicherheit und
Mentalität. Eines fasziniert ihn an der Positi-
on besonders: „Ein Torwart agiert als Schlüs-
selspieler, kann mit seinen Leistungen eine
Meisterschaft entscheiden“, sagt der 44-Jäh-
rige und erklärt diese The-
se: „Wenn der Torhüter
ein paar Mal den Sieg
festhält, kann das
am Ende der Saison
maßgebend sein.“
Großen Wert
legt der Trai-
ner auf die Ausbildung seiner
Schützlinge zum modernen Tor-
wart. Dieser muss auch außerhalb
des Fünf-Meter-Raums überzeugen
und schnell umschalten können. Der moder-
ne Torwart spielt mit. Deshalb spricht Lang-
ner am liebsten vom „Torspieler“. Von einer
Ausbildung, wie sie die Profis heutzutage
genießen, konnte er einst nur träumen. „Ich
hätte früher auch gerne einen Torwart-Trai-
ner gehabt“, erinnert er sich. „Aber ich habe
einfach gebolzt und versucht, von meinen
Vorbildern Sepp Maier und Toni Schumacher
zu lernen.“ Vor dem Fernseher…
Für den Spieler Langner
war der SSV Reutlin-
gen, wo er zehn Jahre lang aktiv war, die
prägendste Station. Mit den Schwaben ge-
lang ihm in der Saison 1999/2000 der Auf-
stieg in die zweite Bundesliga. Sein Coach
damals: Armin Veh. „Nach einem Fehler
und einer Roten Karte war ich plötzlich
in seinem Trainerteam“, erzählt Langner.
„Norddeutsche
sind eher über-
hitzt…“
… und nicht un-
terkühlt, sagt der gebürtige Würz-
burger Marco Langner, Werders
neuer Torwart-Trainer, und meint
das durchweg positiv.
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