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Jahresbericht 2014

Ärztekammer

Nordrhein

Kommunikation

Die im Juli 2014 veröffentlichten Ergebnisse der

ersten Nacherhebungsphase der KIGGS-Studie be-

stätigen die auch schon aus der ersten Befragung

gewonnenen Ergebnisse: „Der sozioökonomische

Status der Familie hat Einfluss auf den Gesund-

heitszustand. Das Risiko für einen nur mittelmäßi-

gen bis sehr schlechten allgemeinen Gesundheits-

zustand ist bei Jungen und Mädchen mit niedrigem

sozioökonomischen Status um das 3,4- bzw. 3,7-Fa-

che erhöht im Vergleich zu Kindern mit hohem

sozioökonomischen Status.“

*

Laut Studie weisen

beispielsweise Kinder aus Familien mit niedrigem

sozialen Status häufiger psychische Auffälligkeiten

auf, sind weniger sportlich aktiv und rauchen ver-

gleichsweise häufiger regelmäßig als Gleichaltrige

mit hohem sozialen Status. Die erhobenen Befun-

de unterstreichen, dass es aus Sicht der Forschung

sinnvoll ist, dauerhaft zielgruppengenaue Anspra-

chen für sozial belastete Familien zu etablieren und

parallel vor allem Präventionsprogramme in den

„Settings“ Kindertagesstätte, Schule und Gemeinde

anzubieten, um möglichst alle Kinder und Familien

ohne Stigmatisierung zu erreichen.

Kinder voller Wissensdrang

Warum sollte der Apfel vor dem Verzehr gewa-

schen werden? Wie kommen Schmerzen in den

Kopf? Wann wachsen Achselhaare und warum?

Alle anderen Kinder sind größer als ich, werde

ich immer klein bleiben? Es gibt kaum eine Frage,

die den Patenärztinnen und Patenärzten aus dem

Programm

Gesund macht Schule

nicht schon gestellt

worden ist. Deutlich wird daran, dass die Kleins-

ten nicht nur etwas über ihren Körper erfahren

wollen, sondern durchaus auch Interesse an ge-

sundheitsbezogenen Fragestellungen haben. Diese

Fragen stellen sie gezielt an Erwachsene, auf deren

Fachkompetenz sie setzen und denen sie vertrauen.

Aus diesem Grund übernehmen Patenärztinnen

und Patenärzte im Programm

Gesund macht Schule

immer häufiger auch Unterrichtsstunden, um dem

Informationsbedürfnis der Kindern entgegenzu-

kommen. Insgesamt hat sich die Zahl der teilneh-

menden Programmschulen seit 2001 verdoppelt: im

Schuljahr 2013/2014 haben 286 Schulen an

Gesund

macht Schule

teilgenommen. Etwa 45.000 Kinder

und deren Eltern konnten 2013 mit dem Programm

erreicht werden

(siehe Abb. 1)

.

Das Engagement der Patenärzte in den Schulen

wird von allen Beteiligten als große Hilfe erlebt,

die sich nicht nur in guten Bewertungen bei der

Kooperation im Projekt ausdrückt, sondern häufig

ganz individuell in Rückmeldungen der Kinder an

die Patenärzte, Lehrer und Eltern. Die Ergebnisse

der guten Zusammenarbeit drücken sich aber auch

in Beiträgen der Kinder zu Früherkennungsunter-

suchungen, Impfungen und Arztbesuchen allgemein

Das Präventionsprogramm

Gesund macht Schule

Die KiGGS-Studie (Kinder-und Jugendgesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts) bestätigt auch

mit Zahlen aus der 2. Erhebungsphase, dass über den Gesundheitszustand von Kindern und Jugend-

lichen in Deutschland vor allem der sozioökonomische Status der Eltern entscheidet.

Um Chancengerechtigkeit herzustellen, bedarf es unterschiedlicher Präventionsangebote, die die

Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen auf verschiedenen Ebenen erreichen sollten. Eines dieser

Angebote ist das Präventionsprogramm

Gesundmacht Schule

der Ärztekammer Nordrhein und der

AOK Rheinland/Hamburg.

* Robert Koch-Institut, Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugend-

lichen in Deutschland: Wichtige Ergebnisse der ersten Folgebefragung

(KiGGS Welle 1)

Abb. 1:

Gesund macht Schule

– Anzahl der teilnehmenden Schulen in Nordrhein

Die Anzahl der teilnehmenden Schulen in Nordrhein an dem Programm

Gesund macht Schule hat sich seit 2003 nahezu verdoppelt.

Anzahl d. Schulen

2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

350

300

250

200

150

100

50

0