Rechtzeitig und richtig vorbereiten
Zum Glück werden Prüfungen nicht erst einen Tag
vorher angekündigt. Es bleibt also immer noch ge-
nügend Zeit. Denn es bringt überhaupt nichts, sich
den gesamten Lernstoff für den Tag vor der Arbeit
aufzuheben. Eine Wiederholung ist dann nicht zu
schaffen. Wenn du an mehreren Tagen jeweils eine
kurze Lerneinheit einplanst, sieht hingegen alles
wieder recht entspannt aus. Voraussetzung sind
natürlich vollständige Unterlagen. Denn eine Klau-
sur enthält größtenteils nur Wiederholungen des
Gelernten. So werden Übungsaufgaben oder -texte
oft nur abgewandelt. Also habe bei Sprachen immer
ein Auge auf Grammatik, Vokabeln und Beispielsätze
und bei Naturwissenschaften auf Formeln oder
Regeln.
Wenn du konzentriert 30 Minuten pro Tag lernst,
bringt das eindeutig mehr als stundenlanges Einpau-
ken. Außerdem ist es „psychologisch“ gesehen gut,
wenn das Ende eines Lernabschnitts abzusehen
ist. Dann kann man sich trotz bevorstehender
Prüfungen wieder dem „außerschulischen Alltag“
widmen. Denn es wäre ärgerlich, sonst auf seine
lieb gewonnenen Termine wie Verabredungen oder
Sporttraining zu verzichten. Das stört die Kon-
zentration nur noch mehr. Eine „Belohnung“ muss
schließlich folgen. Ein Lernplan hilft, alles Wichtige
entsprechend einzuteilen.
Wenn du mit Karteikärtchen arbeitest, dann
versieh den Lernstoff mit Zwischenüberschriften
und fasse ihn immer in kurzen Sätzen zusammen.
Dabei bekommt jedes neue Thema einen eigenen
Abschnitt. Wichtig: Schlüsselbegriffe und Definitio-
nen nicht vergessen. Je öfter du etwas wiederholst,
umso so besser kannst du es dir merken. Die Kärt-
chen, deren Inhalt du bereits einmal oder zweimal
durchgearbeitet hast und beherrschst, kommen
in das entsprechende Fach deiner Box, bis sich
schließlich alle darin befinden.
Wichtig bei jeder Vorbereitung: Verzichte auf
Ablenkungen jeder Art, also kein Fernseher, Radio,
iPod, Computerspiel oder Handy. Sorge für aus-
reichend Beleuchtung, das schont die Augen. Und
frische Luft hat einer guten Vorbereitung auch noch
nie geschadet. Bitte auch deine Familie, dich für
eine gewisse Zeit nicht zu stören. Dein Schreibtisch
sollte aufgeräumt sein, und es befinden sich nur die
Unterlagen darauf, die du gerade benötigst.
In der Gruppe lernen
Bewährt hat sich auch das Lernen in einer kleinen
Gruppe. Allerdings muss gewährleistet sein, dass
sich alle vorbereitet haben, sonst bremsen dieje-
nigen, die sich ohne großen Aufwand nur schnelle
Tipps holen wollen, den Rest der Gruppe. Man kann
sich bei einem Treffen z. B. darauf einigen, dass
jeder nur das anspricht, was er nicht verstanden
hat. Das spart Zeit und hat den Vorteil, dass man
sich auch im Erklären üben kann, d. h., jeder darf
mal Lehrer/in spielen.
Neue Methoden
Beim Vokabellernen beherrschen viele recht schnell
die Reihenfolge der Wörter in der Grundform im
Buch. Doch wenn sie in anderem Zusammenhang
erscheinen, fallen sie einem nicht immer ein.
Eine Möglichkeit der Wiederholung besteht darin,
sich frühere Lektionen (Lesestücke und Übungen)
anzuschauen. Alles, was man nicht übersetzen
oder lösen kann, muss man nachschlagen. Das ist
vielleicht etwas zeitintensiver, aber umso effektiver,
da man viele Wörter in verschiedenen Formen und
Zeiten und im Textzusammenhang vor sich hat.
Klassenarbeit oder Klausur
Wichtig: Hektisches Lernen unmittelbar vor der
Prüfung macht dich nur nervöser. Also am besten
die Unterlagen am Abend vorher noch einmal
durchgehen, und dann weg damit. Wenn du dich
gut vorbereitet hast, kannst du relativ entspannt
an die Prüfung herangehen. Wenn es so weit ist,
lies dir als Erstes die Aufgabenstellung vollständig
durch. Achte darauf, ob die Einleitung wichtige
Tipps oder Vorgaben für die Bearbeitung enthält.
Das können bei Fremdsprachen Hinweise auf den
Autor oder die Zeitumstände des Textes sein. Den-
ke bei Übersetzungen immer daran, ob du die Wör-
ter in die richtige Form übertragen (z. B. Einzahl/
Mehrzahl, bei Verben die Personen und Zeiten) und
auch kein Wort vergessen hast. Viele übersehen
im Eifer des Gefechts auch hilfreiche Angaben über
oder unter dem Text.
Achte bei Punktebewertung darauf, wie viele
Punkte pro Aufgabe vergeben werden. Meist kön-
nen Aufgaben unabhängig voneinander gelöst wer-
den. Beiß dich nicht allzu lange an einem Problem
fest. Löse immer zuerst die Aufgaben, die dir am
leichtesten erscheinen. Das verschafft dir auch eine
gewisse Sicherheit.
Sofern es möglich ist, nimm dir ein Extrablatt
und mache dir darauf Notizen für den Lösungsweg.
Dafür musst du aber auch eine gewisse Zeitspanne
einplanen. Überprüfe am Ende noch einmal alle
Aufgaben.
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Die ersten Klassenarbeiten im neuen Schuljahr sind bereits geschrieben. Bist du
zufrieden mit dem Ergebnis? Oder eher enttäuscht, weil du viel gelernt hast und
sich das nicht in deinen Noten widerspiegelt? Das liegt vielleicht einfach daran,
wie du lernst. Aber auch das Lernen kann man lernen. Hier ein paar Tipps dazu.
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