Valeo 03/2013 - page 8

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ie Inhaltsstoffe aus Cremes
und Gelen gelangen nicht
nur über die Haut in unse-
ren Körper, wir verschlucken auch
eine ganze Menge davon: Rund
ein Kilogramm Zahnpasta, Lip-
penstift und Co. landet im Laufe
unseres Lebens im Magen. Grund
genug, über die Inhaltsstoffe von
Kosmetika nachzudenken.
Inhaltsangaben:
Was ist drin?
Die Kosmetik-Verordnung schreibt
den Herstellern aller Kosmetikar-
ten vor, dass sie ihre Produkte
prüfen und für die Sicherheit
garantieren müssen. Zudem sind
sie verpflichtet, die verwendeten
Inhalte auf der Verpackung anzu-
geben. Ab einem Anteil von einem
Prozent muss jede Substanz nach
ihrer Konzentration absteigend
aufgeführt werden. Einige Stoffe
sind davon jedoch ausgenommen,
beispielsweise Phthalate (Weich-
macher) und Duftstoffe (als Par-
fum oder Fragance ausgewiesen).
Leider sind nicht alle in Kos-
metika verwendeten Inhaltsstoffe
unbedenklich. Manche werden
jedoch benötigt, um bestimmte
Wirkungen zu erzielen, z. B. zum
Verschließen überaktiver Schweiß-
drüsen, zur Umwandlung der
UV- in harmlose Infrarotstrahlung
oder zur Bildung eines schützen-
den Films auf der Haut.
So können Duftstoffe für das
Duftaroma, Konservierungsstof-
fe zur Haltbarkeit und diverse
Farbstoffe Allergien auslösen.
Reinigende Tenside (Waschsub-
Naturkosmetik
Einfach schön
Ob Seife, Duschgel oder Hautcreme: Wir kommen täglich mit Kosmetika
in Kontakt. Doch einige Inhaltsstoffe können die Haut reizen, Allergien
auslösen, wie Hormone wirken oder sogar Krebs erregen. Immer mehr
Menschen suchen deshalb nach Kosmetika, die möglichst viele natürliche
Stoffe und wenig Chemie enthalten.
stanzen) schädigen bei häufiger
Anwendung den Fett- und
Säureschutzmantel der Haut.
Phthalate als Weichmacher und
Moschusverbindungen als Duft-
stoffe wirken wie Hormone auf
den Körper. Die Pudergrundlage
Talkum reizt die Atemwege und
ist krebsverdächtig. Letzteres
gilt auch für Diethanolamine zum
Feuchthalten der Haut.
Um den Körper vor kritischen
Stoffen zu schützen, greifen
immer mehr Konsumenten zu
Naturkosmetik und wähnen sich
damit auf der sicheren Seite. Im
Gegensatz zur konventionellen
setzt die Naturkosmetik auf
ungiftige(re) sowie natürliche
Inhaltsstoffe pflanzlicher, minera-
lischer oder tierischer Herkunft
statt synthetischer Zutaten aus
dem Chemielabor. Doch noch
immer gibt es keine einheitlichen
Standards, welche Stoffe ent-
halten sein dürfen. Auch ist der
Begriff Naturkosmetik rechtlich
nicht geschützt. Deshalb
gilt es, beim Kauf ganz
genau hinzuschauen.
Natürliche Öle und
Wachse
Viele Naturkosmetik-
Hersteller verzichten auf
synthetische Zutaten.
Statt der verbreiteten
Mineralölverbindungen
verwenden sie beispiels-
weise Pflanzenfette als
Trägerstoffe. Ihr Vorteil:
Sie dringen tiefer in die
Haut ein, versiegeln sie
aber trotzdem nicht. Zu den
gesunden Trägerfetten in Natur-
kosmetika zählen insbesondere
Oliven-, Mandel-, Jojoba- und
Sojaöl, Sheabutter (das Fett der
Karitébaum-Samen) und Bienen-
wachs.
Statt gesundheitsschädlicher
Moschusdüfte werden in Na-
turkosmetika häufig pflanzliche
ätherische Öle, statt Lösungsmit-
tel Alkohol und statt aggressiver
Tenside der ebenfalls waschaktive
Zucker verwendet. Pflegend und
regenerierend wirken Auszüge
aus Süßholzwurzel, Rosenge-
wächsen, Hamamelis (Zauber-
nuss), Ringelblume, Kokos- und
Nachtkerzenöl. Sonnencremes
enthalten statt chemischer Filter-
substanzen häufig feines Mineral-
puder, das die Haut ebenso vor
Strahlung schützt.
Die Qualitätskriterien für Natur-
kosmetika beruhen vor allem auf
Selbstverpflichtungen der Her-
stellerverbände. Sie garantieren
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Valeo – stark und gesund • 3/ 2 013
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