WERDER MAGAZIN Nr. 314 - page 41

de überflüssig. Und auch beim Gastspiel
in München hätte die Mannschaft von der
Spree eigentlich einen Punkt verdient gehabt.
Stattdessen gab es eine 2:3-Niederlage beim
FC Bayern. Beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen
vor heimischem Publikum im Olympiastadi-
on war Hertha über weite Strecken das bes-
sere Team, konnte daraus aber kein Kapital
schlagen und stand am Ende mit leeren Hän-
den da. Luhukay: „Es ist sehr ärgerlich, dass
wir uns für den großen Aufwand und die gu-
ten Leistungen nicht belohnen.“
Mannschaftskapitän
Fabian Lustenberger be-
trachtete die jüngsten Ergebnisse mit einer
gewissen Selbstironie. „Ich hätte gegen Bayer
lieber schlecht gespielt, wenn wir dafür einen
Punkt gewonnen hätten“, meinte der Schwei-
zer nach dem Schlusspfiff. „Die Leverkusener
hatten uns eines voraus, und das war die Effi-
zienz“, lautete die Analyse von Innenverteidi-
ger Sebastian Langkamp. Gegen einen Cham-
pions-League-Teilnehmer müsse man nicht
zwingend gewinnen, aber zumindest ein
Punkt wäre möglich gewesen, sagte er weiter.
Der Blick in die Statistik
zeigt, dass Hertha in
der Abwehr bei Standardsituationen beson-
ders anfällig ist. „Wir haben zuletzt zu viele
Gegentreffer nach ruhenden Bällen kassiert.
Das müssen wir schleunigst abstellen“, sagt
Luhukay. Auch sein Mannschaftskapitän
fordert „aggressiveres Verteidigen bei Stan-
dards“. Lustenberger sagt: „In diesen Situati-
onen müssen wir viel konsequenter agieren.“
Eine zwischenzeitliche
Schwächeperiode hat
Hertha-Torwart Thomas Kraft überwun-
den. In der Aufstiegssaison ohne Fehl und
Tadel, leistete er sich zuletzt gegen Bayern
und Schalke ungewohnte Fehler. Beim 3:2-
Sieg in Hoffenheim präsentierte er sich dann
wieder in überragender Form und brachte
die gegnerischen Stürmer durch seine Pa-
raden zur Verzweiflung. Die Hertha-Ver-
antwortlichen hatten die in der Hauptstadt
aufkommende Torwart-Diskussion ohnehin
als überflüssig bezeichnet. In einer langen
Bundesliga-Saison erlebe jeder Spieler Höhen
und Tiefen.
Zu den Leistungsträgern
in der Offensive ge-
hören Adrian Ramos, Sami Allagui und Änis
Ben-Hatira. Zusammen erzielte das Trio bis
zum 13. Spieltag bereits 15 Tore. Ben-Hatira,
der in Berlin geboren wurde und über Ham-
burg und Duisburg zurück zur Hertha kam,
hat das Fußballspielen unter anderem bei
den Reinickendorfer Füchsen im Norden der
Bundeshauptstadt gelernt. Sami Allagui, der
aus Düsseldorf stammt, hat vor seiner Berli-
ner Zeit die Fußballschuhe für Mainz 05 und
die SpVgg Greuther Fürth geschnürt.
Für Diskussionen
sorgt derzeit ein Hertha-
Spieler, der sich gar nicht in Berlin aufhält:
Pierre-Michel Lasogga. Der 21-Jährige, der
an den Hamburger SV ausgeliehen ist, beein-
druckt durch seine Treffsicherheit. Gleich zu
Beginn seines Gastspiels an der Elbe brachte
es der Stürmer auf acht Tore in sechs Spielen.
Im Sommer soll er zur Hertha zurückkehren.
Nach Angaben von Manager Michael Preetz
ist Lasogga nur ausgeliehen. Eine Kaufoption
besitze der HSV nicht. Preetz: „Wir freuen
uns, dass er ab Sommer 2014 wieder für
uns spielt. Wir haben uns für das Ausleihge-
schäft entschieden, um ihm nach seiner lan-
gen Verletzungspause die nötige Spielpraxis
zu verschaffen.“ Im Tausch für Lasogga ist
der Norweger Per Skjelbred von der Elbe an
die Spree gewechselt. Auch er hat sich bisher
bei seiner neuen Mannschaft gute Kritiken
verdient und bereits ein Tor erzielt.
Uwe Woltemath
Hertha BSC – SV Werder Bremen
am Freitag, 13.12.2013,
um 20.30 Uhr im Olympiastadion
Hauptstadt-
Kicker
Änis
Ben-Hatira,
Ronny, Fabian
Lustenberger,
Per Skjelbred
und Adrian
Ramos (v. li.).
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Fotos: Getty Images
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