A
uch Fußballer können zu
echten Popstars werden.
David Beckham sei als
Beispiel dafür genannt. Anders
als ‚Becks‘ spielt Kevin Walker
zwar nur in der zweiten schwe-
dischen Liga, den Weg zum Pop-
star scheint er aber trotzdem
bestens zu meistern – und zwar
im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Schwede mit irischen Wur-
zeln nahm in seinem
Heimatland an
Kickender Popstar
der TV-Casting-Sendung ‚Pop
Idol‘ teil. Nachdem er sich unter
anderem mit ‚Where the streets
have no name‘ von U2 ins Finale
gesungen hatte, schmetterte er
ein Duett mit Robbie Williams
und wurde schlussendlich zum
Sieger gekürt. „Ob ich meine Fuß-
ballschuhe an den Nagel hängen
werde, weiß ich noch nicht“, sag-
te Walker. „Heute wird erst mal
gefeiert.“
H
eißes Finale in eisiger Käl-
te: Im Endspiel der ‚Major
League Soccer‘ in den USA
empfing Sporting Kansas City
das Team von Real Salt Lake. Die
äußeren Bedingungen waren da-
bei alles andere als komfortabel:
Zum Anpfiff noch bei minus acht
Grad Celsius, sank das Quecksil-
ber im Lauf des Spiels auf minus
14 Grad. Als wären die Umstän-
de für die Zuschauer nicht schon
hart genug, reizten die Teams ihr
Spektakulärer Showdown Headcoach mit Herz
S
ein Selbstbewusstsein ist
zwar größer als der Lon-
doner ‚Big Ben‘, in seinem
Inneren scheint José Mourin-
ho aber ein feiner Kerl zu sein.
Während einer Pressekonferenz
vor dem letzten Champions-
League-Gruppenspiel bei Steaua
Bukarest brachte der 50 Jahre
alte Trainer des FC Chelsea ei-
nen rumänischen Dolmetscher
mit ausschweifenden Antworten
ins Schwitzen. Mourinho, der
zu Beginn seiner Karriere selbst
als Übersetzer für Trainer Bobby
Robson gearbeitet hatte, wusste
den Einsatz offensichtlich zu
schätzen: Noch während der
Pressekonferenz zog er in aller
Ruhe seinen Pullover aus, sig-
nierte ihn und drückte ihn dem
verdutzten Dolmetscher zum
Abschied in die Hand. Mourinho
ist und bleibt eben ‚The Special
One‘.
M
it inzwischen 33 Jahren
zählt Ronaldinho nicht
mehr zu den größten
Attraktionen im Fußball. Anfang
Dezember bewies der zweimali-
ge Weltfußballer jedoch, dass er
das Spiel immer noch bestens
beherrscht. Nach knapp dreimo-
natiger Verletzungspause mel-
dete sich Ronaldinho im letzten
Saisonspiel mit einer Gala-Vor-
stellung zurück. Sein Club, der
Ein Blick über den Tellerrand
–
von Bremen aus in die weite
Fußballwelt.
Nichts verlernt
brasilianische Erstligist Atletico
Mineiro, war bereits nach sechs
Minuten mit 0:2 in Rückstand
geraten. Dann aber drehte Ronal-
dinho auf – und sorgte mit zwei
Toren für den Ausgleich: Kurz
vor der Pause zirkelte er einen
sehenswerten Freistoß ins Netz,
ehe er in der 89. Minute einen
Elfmeter zum 2:2-Endstand ver-
wandelte.
Duell bis zum Letzten aus. Nach
90 Minuten stand es ebenso 1:1
wie nach der 30-minütigen Ver-
längerung. Das folgende Elfme-
terschießen war dafür an Span-
nung kaum zu überbieten – erst
der 20. Schütze brachte die Ent-
scheidung. Nachdem auf beiden
Seiten jeweils drei Spieler gepatzt
hatten, hämmerte Salt-Lake-Ver-
teidiger Lovel Palmer den Ball an
die Latte. Sporting Kansas City
holte den Titel.
Große Geste
José Mourinho
hat ein Herz für Dolmetscher.
Ballzauberer
Ronaldinho zeigt
noch immer sein Können.
Multitalent
Kevin Walker muss
sich zwischen zwei Karrieren
entscheiden.
Texte: Jörn Lange, Fotos: picture-alliance
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We are the
Champions
Sporting
Kansas City
freute sich
über seinen
zweiten
Meistertitel.
WERDER MAGAZIN 315 13