E
r hat das geschafft, was
sich viele wünschen:
André Burkert hat sei-
ne große Liebe ‚Werder
Bremen‘ zum Teil seines Berufs
gemacht. Seit mehr als sechs
Jahren betreut der 48-Jährige die
Gaststätte und das Vereinsheim
auf ‚Platz 11‘. Manche wollen
von ihm ‚nur‘ ein Bier, andere
eine tröstende Schulter oder ein
Ohr zum Zuhören.
Das Vereinsheim
ist Anlaufstelle
für Trainer, Eltern, Kinder, Ama-
teurfußballer und Profis. Und
so könnte André Burkert einige
Geschichten über seine Gäste
erzählen. Krankheiten, Sorgen
und Nöte, aber auch schöne Din-
ge wie Siege, Geburtstage und
Familien-Erlebnisse werden ihm
mitgeteilt. Natürlich bewahrt der
Gastronom darüber Stillschwei-
gen, denn er liebt seine Gäste –
und sie lieben ihn.
Auf einem Hocker
an der Bar
wartet eine Mutter auf ihr Kind.
„André ist einfach immer da“,
sagt sie begeistert. „Wenn mein
Sohn am Wochenende früh
morgens ein Spiel hat, dann ist
die Gaststätte schon offen. Und
auch nachmittags ist André da
und schenkt mir einen Kaffee
ein.“ Besonders freut sie sich auf
die Sommerzeit, denn dann wird
die Grillsaison eingeläutet – und
es gibt Bratwurst und Bier in ge-
mütlicher Atmosphäre.
André Burkerts
größter Stolz ist
sein Gästebuch. Darin haben
sich unter anderem schon Marco
Bode, Felix Magath, Mario Bas-
ler, Andreas Möller, Ailton und
Mehmet Scholl verewigt. Auch
von den Wänden des Vereins-
heims blicken bekannte Gesich-
ter herab. Champions League,
Europa League, Meistertitel – die
Gaststätte gleicht einem Muse-
um. „Die Vereinsgeschichte von
Werder wird hier chronologisch
erzählt“, erklärt André Burkert,
der dem WUSEUM aber keine
Konkurrenz machen will...
Besonders schätzt
der gelern-
te Koch den Kontakt zu seinen
Gästen: „Mir macht es viel Spaß,
so nah am Verein zu sein. Es ist
sehr familiär, hier kennt jeder
jeden.“ Egal, ob C-Jugend-Spieler,
A-Jugend-Spieler oder Clemens
Fritz und Nils Petersen, alle wer-
den gleich behandelt, und jeder
bekommt, was er möchte. An
manchen Tagen, vor allem am
Wochenende, kann es vorkom-
men, dass André Burkert mor-
gens um 8.00 Uhr aufschließt,
den Tag über in der Gaststätte ist
und dann noch eine Geburtstags-
feier im Vereinsheim ausrichtet.
Trotz zwölf Stunden Arbeit oder
mehr verliert der Werderaner nie
sein Lächeln und bleibt immer
freundlich. Es lohnt sich also, auf
eine von André Burkerts selbst-
gemachten Frikadellen die Gast-
stätte ‚Platz 11‘ zu besuchen.
Rieke Klotz
Mal Koch, mal Seelsorger
André Burkert ist seit 2008 Wirt der Vereinsgaststätte
‚Platz 11‘ am Weser-Stadion. Und sein Job fordert viel
mehr als nur gute Laune und Kochkünste.
Erlebnisreiche
Einkehr
Auf den
Tisch kommen
deftige Speisen,
auf den Fotos
an den Wänden
wird die Werder-
Historie wieder
lebendig.
Herzliche Atmosphäre
André Burkert empfängt
seine Gäste im Vereins-
heim ‚Platz 11‘ stets mit
einem Lächeln.
FUSSBALL
WERDER MAGAZIN 322 53