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Mit den beiden Wichlinghau-
ser Braustätten Feldschloss und
Waldschloss sind untrennbar die
Namen der Familien Hollmann
verbunden. Nur einige hundert
Meter von der einstigen Feld-
schloss-Braustätte
entfernt
wohnt die mittlerweile 80-jährige
Lilo Klöter. Sie ist eine Tochter
des im Jahre 1960 verstorbenen
Otto Hollmann, dem Besitzer der
Feldschloss-Brauerei. Nach des-
sen Ableben hat ihr branchen-
fremder Ehemann, der Diplom-
Kaufmann Harald Klöter, die
Brauerei bis zum Ende im Jahre
1971 geleitet. Es war keine Pleite,
sondern eine saubere Abwick-
lung mit Grundstücksverkäufen,
alle Mitarbeiter fanden Arbeit bei
Waldschloss oder bei Bremme.
Doch in dieser Phase hatte die
Feldschloss-Brauerei ihre gute
Zeit bereits hinter sich...
Lilo Klöter erinnert sich lebhaft:
„Die Probleme begannen mit dem
Angriff auf Elberfeld im Jahre
1943. Dadurch sind für Feld-
schloss über 80 Prozent aller Fass-
bier-Kunden verloren gegangen.
Mein Vater hätte
Kredite aufneh-
men müssen, aber
das war ihm un-
angenehm. Ande-
re Brauer haben
es getan und des-
halb noch länger
überlebt.“
Die Entstehung
von zwei Braue-
reien in derart
kurzer
Entfer-
nung bedarf ohne-
hin der Erklärung.
Die Feldschloss-
Brauerei war ein
Geschenk
des
Waldschloss-
Brauers Hermann
Hollmann an ei-
nen seiner drei Söhne. Friedrich-
Wilhelm Hollmann wurde mit ei-
ner Schnapsfabrik bedacht, Otto
Hollmann bekam eine Brauerei
gebaut. Das geschah 1876. Es war
der Großvater von Lilo Klöter, de-
ren Vater auch Otto hieß. Bier war
in dieser Zeit ein begehrtes Ge-
tränk, der Bedarf war riesengroß,
und ein Wettbewerbsdenken wie
heute war unbekannt.
Bier als „Obst-Ersatz“
Lilo Klöter hat einen Satz ihres
Vaters nie vergessen: „Vor Ostern
kann man besonders viel Bier ver-
kaufen. Da gibt es noch kein
Obst.“ 20 Menschen gingen zum
Schluss bei Feldschloss ihrer Ar-
beit nach und – wie damals üblich
– auch zwei Pferde. Lilo Klöter:
„Sie hießen Remus und Nerva. Ei-
gentlich waren sie als Wagenpfer-
de völlig ungeeignet. Es gab oft
Probleme, und nicht selten sind
sie beim Ausliefern auch durch-
gangen. Mitunter trafen ihre Tritte
auch die Mitarbeiter mit schmerz-
haften Folgen.“ ZumGlück kannte
sich die Hollmann-Tochter selbst
mit Pferden aus. Immerhin ist sie
Trägerin des Silbernen Reiterab-
zeichens, ihren Ehemann hat sie
im einst noblen Reitclub Birken-
hof kennen gelernt.
Über vier Jahrzehnte nach dem
Ende von Feldschloss sind Fotos,
Gemälde und ein Verschneidbock
(in denen das Bier aus einzelnen
Lagertanks miteinander verschnit-
ten wurde). Für Lilo Klöter sind
dies Erinnerungen an eine Zeit, in
der sie als Fräulein Hollmann
nach dem Besuch der Volksschule
an der Friedhofstraße, der Mittle-
ren Reife an der Sternstraße und
der Höheren Handelsschule so-
wohl im Haushalt als auch im
Kontor und der Schlosserei der
Brauerei arbeitete. Sie fand das
nicht immer nur amüsant. Ausge-
bildet war sie in einem Schweizer
Internet in der Nähe von Neucha-
tel als Fremdsprachenkorrespon-
dentin. Das war damals schon ein
mächtiger Spagat vom guten alten
Wichelkusen zu den Eidgenossen
im Alpenland, deren Unabhängig-
keit von Brauherr Otto Hollmann
aber sehr geschätzt wurde.
Lilo Klöter versorgt mit Leiden-
schaft ihren Haushalt noch selbst,
ist fast täglich im Nordpark und
der Umgebung unterwegs. Ihre
Tochter Uta (53) arbeitet als Kar-
diologin in Graubünden, und
Sohn Ralf (49) leitet als Direktor
das renommierte Nationaltheater
in Mannheim. Sie teilt das Schick-
sal aller Eltern, deren Kinder be-
rufliche Karriere in die Ferne führ-
te. Es mischt sich großer Stolz und
Bedauern, sie doch relativ wenig
zu sehen. Über die Karriere des
Enkels von Feldschloss-Brauherr
Otto Hollmann berichtet das TOP-
Magazin Wuppertal in der neuen
Ausgabe.
Klaus Göntzsche
Fräulein Hollmann und
die bockigen Brauereipferde
Lilo Klöter erinnert sich an die Zeiten in „ihrer“ Feldschloss-Brauerei
Lilo Klöter – ein Blick zurück
auf das Eingangsportal der
Feldschloss-Brauerei...
Vor 42 Jahren wurden die Ge-
bäude der Feldschloss-Brauerei
an der Märkischen Straße in
Wichlinghausen
abgerissen.
Nichts ist mehr geblieben von
der Braustätte, die einst Otto
Hollmann gehörte. Heute stehen
dort Wohnhäuser. Zwei Jahre
zuvor (also 1969) wurden die
letzten Fässer an die Gaststätten
ausgeliefert. Bei der Wald-
schloss-Brauerei wenige Meter
schräg gegenüber der Feld-
schloss-Brauerei sind bis heute
die Gebäude stehen geblieben.
Sie werden als Getränkemarkt
und als Fachgeschäft für Angel-
bedarf genutzt.
Die Marke Waldschloss exis-
tiert sogar noch – im besonders
preiswerten Segment – und wird
(wie auch Wicküler) von der
zum Oetker-Konzern gehören-
den Radeberger-Gruppe am
Braustandort in Dortmund her-
gestellt. Brauereien waren in den
50-und 60er-Jahren des vorigen
Jahrhunderts in Wuppertal kei-
ne Raritäten. Weit vor dieser Zeit
gab es insgesamt 76 mehr oder
weniger kleine Braustätten im
Tal.
Die Nachkriegsgeneration hat
die Adler-Brauerei von Gustav
Dierichs an der Reichsstraße, die
bis heute kultige Bremme-Braue-
rei am Heidter Berg, Feldschloss
und Waldschloss an der Märki-
schen Straße, nicht weit davon
entfernt Tienes am Klingelholl
und in Elberfeld die große, dur-
che Musketier-Werbung bekann-
te Wicküler-Küpper-Brauerei an
der Bendahler Straße und die
Gesenberg-Brauerei an der
Steinbeck erlebt. Sie alle haben
aus den unterschiedlichsten
Gründen die Produktionen ein-
gestellt. Tatsächlich gebraut wird
nur noch in der ehemaligen „Ba-
deanstalt“ an der Flurstraße in
Barmen, dem Wuppertaler
Brauhaus neben dem Rathaus
mit den Geschmacksrichtungen
Wupper hell und dunkel.
•
Wer sich über die Brauerei-
geschichte im Tal genauer infor-
mieren will, hat dazu Gelegen-
heit am Mittwoch, 25. Septem-
ber. Im Rahmen der industrie-
kulturellen Führungen des His-
torischen Zentrums lädt Reiner
Rhefus um 14 Uhr zu einer
Schwebebahntour zu den ehe-
maligen
Brauereistandorten.
Treffpunkt ist die Ecke Kabel-
straße/Friedrich-Ebert-Straße,
die Führung endet um 17 Uhr
mit einer Besichtigung des Bar-
mer Brauhauses.
Bier für Historiker
Als Wuppertal noch 76 Brauereien hatte
....ihr Sohn Ralf ist Intendant des traditionsreichen
Nationaltheaters Mannheim...
...ein ausführliches Porträt von ihm
findet sich im neuen Top Magazin.
Fotos (2):
Göntzsche
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rundschau,
Mittwoch, 10. Juli 2013
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