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Jahresbericht 2015
Ärztekammer
Nordrhein
Medizinische Grundsatzfragen
Gelingende Kommunikation:
Basis für den Behandlungserfolg
Kommunikation ist zentraler Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Eine gute Kommunikation
zwischen Arzt und Patient ist von entscheidender Bedeutung für Diagnostik und Therapie.
Sie hat Einfluss auf die Zufriedenheit und Therapietreue der Patienten.
Die Vermittlung von Kompetenzen zur ärztli-
chen Gesprächsführung nimmt in der Ausbildung
von Ärztinnen und Ärzten zunehmend Raum ein.
Die Ärztekammer Nordrhein setzt sich auch in der
Weiter- und Fortbildung für die Förderung kom-
munikativer Kompetenzen ein und hat im Frühjahr
2015 den Leitfaden „Kommunikation im medizi-
nischen Alltag“ veröffentlicht (federführend: Aus-
schuss „Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho-
somatik“).
Er vermittelt einen profunden Überblick über
Grundlagen der Kommunikation, wichtige Ge-
sprächstechniken sowie Hinweise und Struktu-
rierungshilfen für die wichtigsten klinischen Ge-
sprächssituationen wie das Anamnesegespräch oder
das Überbringen schlechter Nachrichten. Rudolf
Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein:
„Gute Kommunikation ist sehr wichtig für die The-
rapietreue des Patienten und damit den medizini-
schen Behandlungserfolg. Sie muss den Empfänger
erreichen, bei dem sich entscheidet, ob er versteht
oder nicht. Gute Kommunikation vermeidet den
Fehler, ungefragt vom Niveau des eigenen Verständ-
nisses auszugehen.“
Fachsprachprüfungen
im Haus der Ärzteschaft
Um eine zufriedenstellende Kommunikation zwi-
schen Patient und Arzt zu gewährleisten, ist die si-
chere Beherrschung der deutschen Sprache sowohl
im umgangs- wie auch fachsprachlichen Kontext
unverzichtbar. Seit Jahren steigt auch in NRW die
Zahl von Ärztinnen und Ärzte, die ihr Studium und
ihre Weiterbildung im Ausland absolviert haben
und für die Deutsch eine Fremdsprache ist. Seit Ja-
nuar 2014 führt die Ärztekammer im Auftrag der
Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln die Fach-
sprachprüfung im Rahmen des Approbationsver-
fahrens durch.
Die 60-minütige Prüfung (drei Prüfer, struktu-
rierte Beurteilungsbögen) unterteilt sich in drei Ab-
schnitte von jeweils 20 Minuten Dauer:
1. Patient-Arzt-Gespräch (mit Schauspielpatienten)
2.Die Dokumentation (Ausfüllen eines Anamnese-
bogens)
3.Das kollegiale Gespräch (Situation der Visite,
Anwendung medizinischer Fachsprache)
Im Jahr 2014 wurden 232 Prüfungen an 20 Prü-
fungstagen vorgenommen. 173 bestandenen Prü-
fungen stehen 59 nicht bestandene (Quote: 25,4
Prozent) gegenüber. Für 2015 ist eine deutliche Stei-
gerung der Prüfungszahlen erkennbar. Im Gesamt-
jahr dürfte die Zahl bei über 300 liegen. Trotzdem
liegen zwischen Anmeldung und Prüfungstermin
maximal vier Wochen. Die Verwaltungsgebühr
beträgt derzeit 300 Euro. Die Prüfung kann so oft
wiederholt werden wie notwendig.
Professor Dr. Susanne
Schwalen ist Geschäfts-
führende Ärztin der
Ärztekammer Nordrhein
und Leiterin des größten
Ressorts innerhalb
der Kammer mit über
85 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern.
ÄrztekammerNordrhein
Tersteegenstraße9 40474Düsseldorf www.aekno.deKommunikation immedizinischen Alltag
EinLeitfaden fürdiePraxis
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Die Broschü e findet sich auch im Internet unter
http://www.aekno.de/downloads/aekno/leitfaden-kommunikation-2015.pdf