Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  67 / 130 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 67 / 130 Next Page
Page Background

Ärztekammer

Nordrhein

Jahresbericht 2015

| 67

Medizinische Grundsatzfragen

Die Ärztekammer Nordrhein fördert damit auf

dem Gebiet der perinatologischen Versorgung die

Qualität und Sicherheit im Gesundheitswesen.

Die Perinatalzentren erhalten durch die Teilnah-

me am freiwilligen Zertifizierungsverfahren die

Chance einer objektiven Bewertung mit der Iden-

tifikation von Verbesserungspotenzialen im Sinne

der medizinischen Eigenkontrolle und die Mög-

lichkeit, sich bezüglich einer qualitätsorientierten

Krankenhausplanung gut aufzustellen. Die erste

Zertifizierung ist für Ende 2015 terminiert.

Das „QS ReproMed“-Verfahren

in Kinderwunschzentren

Ärztinnen und Ärzte, die die Gesamtverantwor-

tung für ein IVF (In-Vitro-Fertilisations)-Zentrum

(Kinderwunschzentrum) tragen, unterliegen der

berufsrechtlichen Pflicht, den Nachweis zu führen,

dass sie persönlich und das jeweilige Zentrum die

in den Richtlinien genannten Voraussetzungen er-

füllen

(§ 13 Berufsordnung i. V.m. der Richtlinie zur

Durchführung der assistierten Reproduktion)

.

Seit 2014 wird das QS ReproMed-Verfahren

über Gebühren finanziert. Im Frühjahr 2015 konn-

ten den nordrheinischen IVF-Zentren erstmals

zentrumsbezogene und allgemeine Auswertungen

anhand der bundesweit neu eingeführten Quali-

tätsindikatoren (QI) über die IVF-Daten für 2013

übersandt werden. Die Vorarbeiten zur Etablierung

eines Fachgremiums QS ReproMed für die Beurtei-

lung der Zentrumsergebnisse wie auch gegebenen-

falls zur Beratung von IVF-Zentren wurden ebenso

aufgenommen. Beginnend mit den IVF-Daten aus

2014 soll dieses Fachgremium künftig Qualitäts-

indikatorwerte für die Beurteilung zur Verfügung

stellen.

Qualitätssicherung in der Schlaganfall-

behandlung in Nordrhein

Das freiwillige Qualitätssicherungsprojekt wer-

tet seit dem Jahr 2000 stationäre Behandlungsdaten

von nordrheinischen Kliniken der Akutversorgung

des Schlaganfalls aus. Neben den meisten neurolo-

gischen Kliniken der Region beteiligen sich auch

weiterhin internistische Abteilungen an demProjekt.

2014 wurden mit 23.940 Datensätzen weiter stei-

gendeFallzahlenstationärbehandelterSchlaganfall-

patienten in die Auswertung eingeschlossen (plus

1,4 Prozent, das entspricht circa 55 Prozent aller

Schlaganfallpatienten in Nordrhein). Dies beruht

vor allem auf einer Fallzahlsteigerung und zuneh-

mender Datenvollständigkeit der beteiligten neuro-

logischen Kliniken. Zu beobachten ist eine weitere

Zunahme der invasiven lumeneröffnenden Therapie-

formen(venöseLysen:plus13Prozent,mech.Thromb-

ektomie: plus sechs Prozent zu 2013). Prozess- und

Ergebnisparameter belegen eine, auch im Vergleich

zu anderen Registerdaten, hochstehende, stabile

Behandlungsqualität in Diagnostik und Therapie.

Schlaganfallbehandlung: Prozessparameter

2012(%) 2013(%) 2014(%)

Prozessparameter

Prähospitalzeit <3h nach Ereignis

40,9

40,0

41,3

Präbildzeit <1h nach Aufnahme

78,8

78,2

76,5

Prälysezeit <1h nach Aufnahme

76,0

74,1

76,1

Ergebnisparameter

Pneumonie

8,2

6,0

5,7

Intrazerebrale Blutung bei Hirninfarkt

1,8

1,6

1,7

Hospitalsterblichkeit gesamt

4,7

5,2

4,9

Hospitalsterblichkeit Hirninfarkt

5,5

5,8

5,4

Hospitalsterblichkeit Hirnblutung

15,6

18,3

17,9

Diagnostik

CT

90,7

91,0

90,5

MRT

60,5

61,3

61,4

Hirngefäßdiagnostik extrakraniell

93,7

93,5

93,3

Hirngefäßdiagnostik intrakraniell

92,6

92,9

91,8

Schlucktestung nach Protokoll

76,5

78,5

82,9

Therapie

Marcumar®

23,3

25,4

25,0

ASS in der Akutbehandlung

82,8

82,7

83,9

Antihypertensiva bei arterieller Hypertonie

98,0

98,1

98,1

Antidiabetika bei Diabetes mellitus

91,3

92,4

93,8

Statine bei Hyperlipidämie

96,4

96,2

96,1

Physio-Ergotherapie bei motorischen Ausfällen

93,8

93,7

93,2

– davon innerhalb von 2 Tagen

90,4

92,2

91,1

Logotherapie bei Sprach-Sprechstörungen

91,1

91,2

90,6

– davon innerhalb von 2 Tagen

87,3

88,8

87,8

Mobilisation

87,4

86,8

87,5

– davon innerhalb von 2 Tagen

85,7

Thrombolyse

(Fallzahlen)

2012

2013

2014

Thrombolysen venös

1.740

2.030

2.235

Thrombolysen arteriell

110

153

108

Weitere Informationen:

www.aekno.de/Qualitaetssicherung/

Schlaganfall