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CORTISSIMO 05 | 2016

D

ie Deutschen verbinden gerne die

Begriffe „Neues“ und „Wagnis“ in der

Formel „etwas Neues wagen“. Auch in

angelsächsischen Ländern gibt es den Begriff

„to risk something new“, aber häufiger nutzt

man dort „to start something new“. Auch das

verbinden wir hierzulande mit dem Begriff

„Neustart“, gehören dennoch nicht, wie etwa

die Kalifornier, zu den „Early Adopters“ – also

denen, die Neuem gegenüber besonders of-

fen sind. Man kann das an einem einfachen

Vergleich festmachen: Die „Wirtschaftswoche“

listet für das Silicon Valley 34 Milliarden Dollar

an Wagniskapital und für ganz Deutschland

lediglich 3,9 Milliarden für das Jahr 2015. Dabei

überwiegen gerade bei einem Neustart oder

Wechsel aus dem gewohnten Trott oft die

Chancen, gerade ökonomisch. In einer Welt,

lierter Abläufe mit ICC-Profilen so sicher wie

noch nie. Auch in der Agenturszene kann sich

wohl kaum noch jemand vorstellen, mit einer

Version von Photoshop 1.0 aus dem Erschei-

nungsjahr 1990 Bilder zu bearbeiten. Das fin-

det heute in der Creative Cloud statt.

Wir leben in einer Zeit

permanenter Veränderung

Stellen wir uns einmal vor, das Fernsehen

oder Filme würden so lange an alten Tech-

niken festhalten. Dann würden im Tatort in

Münster der fiktive Professor Boerne und

Kommissar Thiel noch vor Schreibmaschinen

sitzen. Selbst Filme, in denen Menschen vor

Röhrenbildschirmen statt vor Flachbildschir-

men sitzen, wirken für unsere Generation wie

die immer normierter agiert, ist ein Neustart

zudemweit weniger von Turbulenzen geprägt,

als etwa in den Zeiten, als es noch weiße Fle-

cken auf der Landkarte gab und echter Pio-

niergeist gefragt war.

Nehmen wir den Wechsel zu einer neu-

en Druckerei. Eine Umfrage der Rheinisch-

Bergischen Druckerei im Jahr 2013 unter mehr

als 100 Führungskräften von Werbeagentu-

ren, zeigte auf, dass diese im Durchschnitt mit

rund fünf Druckereien zusammenarbeiten

und zwar immer mit den Gleichen. Oft hört

man in diesem Zusammenhang den Satz

„Never change a running system“. Und das in

einer Zeit, in der Druckverfahren so standardi-

siert wie noch nie waren. Die Workflows dank

PDF-Technik klar und einfach strukturiert, die

Bildbearbeitung oder das Proof dank profi-

Loslassen

undNeues

beginnen