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// KNOW!S

so die cmf-Studie, ist klar, dass die Quali-

tät von Inhalten wichtig ist, zum anderen

aber auch, dass man für die eigenen In-

halte – die sogenannten „Owned Media“ –

werben, also Promotion betreiben muss. So

stellt etwa Olaf Kopmann von Condé Nast

Deutschland fest, dass Texter und Coder

wichtig seien, aber zu erfolgreichem Con-

tent Marketing gehöre auch die Content-

Vermarktung und die Entwicklung einer

eigenen Audience, sprich Zuhörer- oder Le-

serschaft.

Interessant ist, wie die Unternehmen

ihre Inhalte und Medien promoten. Der

dickste Batzen Werbegelder fließt in sozia-

le Netzwerke, gefolgt von PR und Suchma-

schinenwerbung vor klassischer Online-

werbung. Zudem sagen die Unternehmen

aus, dass sie in Zukunft bei der Promotion

ihrer eigenen Medien kampagnenfähig sein

wollen, wie sie es schon in der klassischen

Werbung betrieben haben. Das bedeutet,

die eigenen Medien werden zeitlich be-

grenzt durch Kommunikationsprojekte be-

gleitet. Bei der Deutschen Telekom wird

diese Einheit Content Factory heißen und

die Themenplanung sowie die 360-Grad-

Medienproduktion liefern. Auch Bayer und

Allianz führen ihr Content Marketing in Ei-

genregie. Bei der Telekom hofft man nicht

nur auf die schnelle Verbreitung von Nach-

richten, sondern auch, dass durch Eigenre-

gie ein „Agenda Setting“ gelingt.

Viele sehen im Content Marketing

eine gute Möglichkeit, ihr Image aufzupo-

lieren und die Markenbekanntheit zu stei-

gern. Aber auch Argumente wie Positionie-

rung als „Thought Leader“ verfangen. Den

geringsten Wert erreichte die Auslösung

von Kaufimpulsen durch Content Marketing

entlang der Customer Journey in der zehn-

vier-Untersuchung.

Nachdenkenswert: Auch für Content-

Marketing gilt, erst die Konkurrenz analy-

sieren, ob in dem Feld, in dem Inhalte an-

geboten werden, diese neu oder so einmalig

sind, dass sie Nutzer oder Leser, also eine

Audience, finden. Ist dies nicht der Fall und

die Inhalte sind nur eine Replik der Replik,

verstopfen diese nicht nur die Kanäle, son-

dern erhöhen die Markteintrittsbarrieren

und frustrieren Leser.

Was machen die Großen –

die Konzerne?

Das Unternehmen mit dem Stern, Merce-

des-Benz, wird ab 2017 eine neue Orga-

nisation rund um das Content Marketing

aufbauen und wird diese Marketingprojek-

te nicht mehr alleine Outhouse realisieren.

Ex-Stern-Chefredakteur Dominik Wich-

mann wird das Mercedes Magazin in Zu-

kunft im Konzern mitgestalten und zwar

in einer neu geschaffenen Einheit nahe

am Marketing und der Unternehmenskom-

munikation in einem Media- und Content-

House.

Wie gehen kleine und mittelständi-

sche Unternehmen mit dem Thema

Content Marketing um?

Klappern gehört zum Handwerk, bei gro-

ßen und kleinen Unternehmen, so die nicht

neue Erkenntnis. Kleine und mittelständi-

sche Unternehmen müssen auch verkau-

fen und Marketing betreiben, ohne große

Budgets. Daher ist Content Marketing gera-

de für KMU interessant. Denn verfügen sie

über eine Strategie, müssen sie Inhalte nur

einmal erstellen oder kaufen und präsentie-

ren diese dann langfristig in ihren eigenen

Medienkanälen bis hin zu mobilen Apps.

Die drei Content-Typen

kurz erklärt

Paid Media

Es ist die klassische Werbeform. Das Un-

ternehmen kauft Banner, Anzeigen, Native

Advertising, einen Themenkanal in einem

reichweitenstarken Public-Interest-Medium,

das mit seiner Zielgruppe zu den eigenen

Inhalten passt. Damit soll die Reichweite der

eigenen Medien deutlich gesteigert werden.

Owned Media

Alle Kanäle, die dem Unternehmen gehören

oder bei sozialen Netzwerken von ihm be-

spielt werden. Sie sind der Kern des Content

Marketing, um die sich alle Aktivitäten

bündeln. Dieser Kanal muss kontinuierlich

wachsen.

Earned Media

Wenn die Unternehmensinhalte so gut sind,

dass sie von anderen geteilt oder sogar von

anderen Redaktionen aufgegriffen werden

und das Unternehmen oder die eigene

Publikation zitiert wird.

Klappern

Content-Promotion gelingt nur, wenn die

Kampagne, eingebunden in die Inhalte, für

die sie Aufmerksamkeit schaffen soll, einer

klaren Strategie und Idee folgt, getreu dem

alten Leitspruch: „There must always be an

idea behind.“ Sie sollte in das bestehende

Werbe- und Publishernetzwerk eingebunden

und zuvor die Bedürfnisse der Zuhörer-

schaft ermittelt werden. Am Ende sollte

gemessen werden, um die Zielsetzung und

-erreichung zu prüfen und Rückschlüsse für

weitere Kampagnen abzuleiten. Das kann im

einfachsten Fall mit google analytics oder

ähnlichen Trackern geschehen, es können

aber auch Marktforschungstools genutzt

werden.