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// KNOW!S

niger Weißraum, sondern eine neue Strate-

gie des vernetzten und permanenten Pub-

lizierens, ohne dabei auf Leserführung und

Navigation zu verzichten und ökonomische

Interessen zu wahren. Schaffrath Digital-

Medien hat hier spannende Ansätze und

ganzheitliche Strategien ausgearbeitet und

im Alltag erprobt.

Wendepunkt im Oktober

Der Oktober 2016 war für die Nutzung des

Internets ein historisches Datum. Zum ers-

ten Mal meldet das amerikanische Markt-

forschungsunternehmen StatCounter mehr

Menschen, die das Internet mobil nutzen

und nicht mehr auf dem Desktop. 51,3 Pro-

zent der Menschen auf dem Globus schalte-

ten ein Smartphone oder Tablet an und nur

noch 48,7 Prozent einen Desktop-Computer.

Eine Entwicklung, die gerade einmal 16 Jah-

re dauerte. Erinnern wir uns, vor 40 Jahren

hatte ein Mann eine Vision. Es war Bill Ga-

tes, der Gründer von Microsoft. Er wünsch-

te sich auf jedem Schreibtisch einen Desk-

top-PC. 2009 waren es nur ein Prozent der

Internetnutzer, die mobil surften.

Nun könnte man die Statistiken von

StatCounter anzweifeln, aber auch die Zah-

len des sozialen Netzwerks Facebook, die

Statista nennt, sprechen eine eindeutige

Sprache: Über eine Milliarde Menschen nut-

zen den Dienst ausschließlich mit mobilen

Endgeräten und nur noch 130 Millionen mit

dem Desktop-PC. 603 Millionen wechseln

zwischen Mobildevice und PC.

Verlage müssen, wie schon einmal

postuliert, vor der Klarheit dieser Zahlen

ihren Gestaltungs- und Strategieprozess auf

den Kopf stellen. Von Mobile First ausge-

hend muss das Konzept in Richtung Print

getrieben werden. Print steht am Ende der

Kette, auch wenn es ökonomisch womög-

lich die gesamte Entwicklung bezahlt, im-

mer noch Cash Cow ist und nicht nur des-

wegen auch in Zukunft wichtig bleibt. Auch

das mobile Konzept muss von Beginn an

alle Möglichkeiten der Monetarisierung auf

allen Formaten mitdenken. Ein Einwurf sei

gestattet – wer Medien für über 70-Jährige

herausbringt, kann seine Strategien beibe-

halten.

Für alle Zweifler eine weitere Zahlen-

runde aus der ARD/ZDF-Onlinestudie: „Täg-

lich verbringen die Deutschen 2:08 Stunden

online. Dies ist ein Zuwachs von 20 Minu-

ten gegenüber dem Vorjahr. Dabei verbrin-

gen Nutzer, die auch mit mobilen Geräten

online gehen, täglich 2:43 Stunden und da-

mit 35 Minuten mehr im Internet. Haupt-

sächliche Netzaktivitäten sind Kommunika-

tion und Mediennutzung. 34 Minuten lesen

die Deutschen Nachrichten im Netz und das

jeden Tag.

Über fünf Stunden mobile

Internetnutzung am Tag

Auch der (N)Onliner Atlas der Initiative

stützt die Ergebnisse von ARD und ZDF.

Die Gruppe der 14- bis 49-Jährigen ist fast

ausnahmslos online und 59 Prozent nut-

Der Erfinder des Binären

Wenn wir heute über das binäre System

sprechen, ohne das es unsere Computerwelt

in seiner heutigen Form nicht geben würde,

müssen wir einem Forscher gedenken, der

in diesem Jahr 300sten Todestag hatte.

Es ist Johann Gottfried Leibniz, der eine

klare Wertvorstellung hatte. Er setzte für

Gott die Zahl 1 und für das Nichts die Zahl

0. Leibniz war der Auffassung, dass unser

Denken eigentlich ein Rechenvorgang sei.

So versuchte er mit der mathesis universalis

eine sichere und logische Symbolsprache zu

entwickeln. Er dachte so das duale System

voraus, die Grundlage unserer heutigen

Computertechnik, das Binärsystem, das

ebenfalls auf „0“ und „1“ beruht. Wir Men-

schen zählen hoch im Zehner- beziehungs-

weise Dezimalsystem. Also auf „9“ folgt

„10“ auf „19“ dann die „20“ und so weiter

und nach jedem zehnfachen fangen wir eine

neue Stelle an, also „10“, „100“, „1000“ und

so weiter.

Das Binärsystem kennt nur die Zahlen

„0“ und „1“. Nach der „1“ kommt wieder

die „0“ und auch in diesem System wird

hochgezählt. Ein Beispiel: 1000, lesen wir

„Eins-Null-Null-Null“, erhält beim hochzählen

die „1001“

Es entsteht also folgende Reihe von Binär-

zahlen: 0, 1, 10, 11, 100, 101, 110, 111,

1000, 1001, 1010, 1011, 1100, 1101, 1110,

1111, 10000, 10001 ...

zen das Internet über das Mobilfunknetz.

Das Smartphone liegt klar an erster Stel-

le vor dem Laptop und dem Desktop-PC.

Bei der Nutzungsdauer liegen die Zahlen

aus dem (N)Onliner Atlas noch über denen

von ARD/ZDF. Die Deutschen nutzen das

Netz 2:42 Stunden im Gesamtdurchschnitt,

die Männer mit 3:05 Stunden mehr als die

Frauen mit 2:19 Stunden. Die 14- bis 19-Jäh-

rigen über fünf Stunden täglich, die 20-

bis 29-Jährigen über vier und die 30- bis

39-Jährigen über drei Stunden. Dabei steht

die passive Nutzung weit vor dem eigenen

aktiven Einstellen von Texten, Fotos oder

Videos in Blogs oder auf Webseiten.

Bewegtbild ist der zweite große

Trend

Der zweite Trend ist die Entwicklung von

Bewegtbild und Audio, die dynamisch an-

steigt. Ein Viertel der Bevölkerung, so die

ARD/ZDF-Studie, nutzen täglich Bewegtbild-

angebote im Netz, bei den Jüngeren, also

den 14- bis 29-Jährigen, sind dies schon 58

Prozent. Auch hier sollten sich Verlage, si-

cher nicht auf kurze Sicht, aber mittel- bis

langfristig, eine Strategie überlegen, die sich

nicht am klassischen linearen TV-Angebot

orientiert, sondern die neue innovative und

ökonomisch passende Formate finden soll-

te.

Auch die sozialen Medien spielen

weiter eine Rolle, aber hier muss man dif-

ferenzieren. Nur jeder Fünfte ist täglich

auf Facebook und fast die Hälfte nutzt zur

Kommunikation WhatsApp. Snapchat hat

eine Reichweite von vier Prozent und Insta-

gram liegt bei sieben Prozent. Wichtig dürf-

te für Medienhäuser sein, diese Kanäle für

ihre Reichweite zu nutzen, aber sich auch

deutlich abzugrenzen. Denn ein soziales

Netzwerk ist nicht gleich einem Medium,

so wie ein Bürgerfunk noch kein allgemei-

nes mediales Radioangebot war. Dies fängt

schon bei einer klaren sprachlichen Defi-

nition an, denn ein soziales Netzwerk ist

eben kein soziales Medium, für den Leit-

linien und Selbstverpflichtungen wie der

Pressekodex gelten sollten.

KNOW!S

HOW

ALEXANDER

HORNEN

02831.925-534

hornen@schaffrath- digital.de

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