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motionale Momente spielten
im WERDER MAGAZIN von
Beginn an eine große Rolle:
Auch heute gibt es vor allem
im Rahmen der großen Inter-
views regelmäßig Fotos, die
Werder-Profis auch außerhalb
des Spielfelds zeigen. Im Laufe der Jahre wur-
den die Spieler der Grün-Weißen dadurch
mit diversen Accessoires abgelichtet. Heiko
Scholz beispielsweise, ein eingefleischter
Motorradfan, durfte 1997 für ein Poster auf
einer zweirädrigen Maschine Platz nehmen.
Zwar war es keine Harley, aber immerhin
sein Roller... Torsten Frings posierte ebenfalls
mit einem Zweirad, bekam allerdings ledig-
lich ein Fahrrad in die Hand gedrückt.
Dafür kam er
an anderer Stelle sehr gut weg:
‚Fußball heißt: 22 Knackärsche laufen übers
Spielfeld!‘. Diesen Schriftzug vor der Ostkur-
ve des Weser-Stadion nahm das WERDER
MAGAZIN zum Anlass, um sich mit dem
Aussehen der Spieler zu beschäftigen. Wäh-
rend das Jugendmagazin ‚Mädchen‘ Björn
Schierenbeck und Christian Brand zu den
‚süßesten Kickern‘ gewählt hatte, startete
das WERDER MAGAZIN eine eigene Um-
frage unter den Fans. Fazit: ‚Alle lieben Lut-
scher‘. Besonders seine unglaublich schönen
Augen brachten dem damals 20 Jahre alten
Torsten Frings die Spitzenposition bei den
weiblichen Fans ein.
Frings gehörte
mit Raphael Wicky und Chris-
tian Brand zu den ‚jungen Wilden‘ des SV
Werder. Die drei stellten sich 1998 den Fra-
gen des WERDER MAGAZIN. Genau wie aus
Anlass der Junioren-Weltmeisterschaft 2003
die drei Nachwuchsspieler Christian Schulz,
Alexander Walke und Nelson Valdez. Mitt-
lerweile gehen sie stark auf die 30 zu.
Nicht dass der Eindruck
entsteht, das WER-
DER MAGAZIN hätte sich nur mit den jun-
gen Spielern auseinandergesetzt: ‚Die alten
Säcke‘ prangte 1998 als Überschrift über
einem Interview mit den damaligen Profis
Thomas Wolter und Dieter Eilts. Beide hal-
ten auf dem Foto ihre Spielerpässe aus jün-
geren Jahren in den Händen. Ein Jahr, bevor
Wolter und Eilts als ‚alte Säcke‘ herhalten
mussten, wusste ein anderer Spieler zu be-
geistern: Vom Titel des WERDER MAGAZIN
im März 1997 lächelte Marco Bode, heute
Mitglied des Werder-Aufsichtsrats. Er um-
armte eine Schachfigur und ließ die
Werder-Fans wissen: „Ich kann auch
aufmüpfig sein“.
Beim Durchblättern
der bisherigen Aus-
gaben des WERDER MAGAZIN entdeckt
man im ersten Heft der Saison 1999/2000
einen Artikel mit der Überschrift ‚Was lange
währt, wird endlich Werderaner‘. Der Text
handelte von der Verpflichtung eines jun-
gen Defensivallrounders, der vom Absteiger
1. FC Nürnberg an die Weser gewechselt
war: Frank Baumann – 23 Jahre jung und
hoch motiviert. Thomas Schaaf war schon
damals voll des Lobes für den Neuzu-
gang: „Einer, der genau weiß, was
er will. Frank bringt neben seinen
fußballerischen Fähigkeiten auch
die richtige Einstellung zu seinem
Beruf mit.“ Bis heute bestätigt ‚Bau-
mi‘, mittlerweile Direktor Profifußball
und Scouting, diese Einschätzung.
Das erste WERDER MAGAZIN
erschien am
22. Juli 1995. Und die 90er Jahre konnte
man aus modischer Sicht rückblickend
durchaus als abenteuerlich bezeichnen.
Auf einem Foto der damaligen Trainer
und Scouts scheint die Männermode der
Neunziger exemplarisch dargestellt zu sein.
Jugendtrainer Bob Augustyn und Nach-
wuchs-Cheftrainer Thomas Schaaf wussten
im bunt gemusterten Pullover zu überzeu-
gen, während die weiteren Herren, unter
anderen Kalli Kamp, Wolfgang Sidka und
Klaus-Dieter Fischer, sich einfarbig hielten,
allerdings trotzdem dem modischen Chic
der 90er Jahre entsprechend: mit großen
Turnschuhen, gerader Jeans und einfarbi-
gen Pullovern. Auch auf dem Spielfeld war
die Mode früher eine andere: Getreu dem
Motto ‚Die Haare länger, die Hosen kür-
zer‘ posierte Mario Basler 1997 in kurzen
Shorts, die heutzutage wohl kein Spieler
mehr anziehen würde.
Auch die Anzeigen
im WERDER MAGAZIN
kamen damals anders daher: So reckten
Heimo Pfeifenberger, Andi Herzog und Hany
Ramzy im Jahr 1997 für die Werbung eines
Möbelhauses drei Blumensträuße in die
Höhe. Auch wenn das dem Betrachter auf
den ersten Blick gar nicht auffällt, denn er
wird geblendet von der quietschbunten Hin-
tergrundgestaltung und den vielen sprech-
blasenähnlichen Infoblöcken.
Die Fanartikel-Anzeigen
ließen ebenfalls die
90er Jahre klar erkennen. So präsentierte
Marco Bode 1995 den schicken ‚Coachman-
tel‘ mit weißem Futter. Für ‚nur‘ 499,– DM
konnte der geneigte Fan zudem eine kleid-
same Werder-Lederjacke erwerben. Für Kin-
der gab es ebenfalls Fan-Artikel im Chic der
90er mit weiten Kapuzenpullis und passen-
den Schlabberhosen. Verkauft wurden sie
als ‚Werder for Kids‘- Hosen. Doch nicht nur
das Aussehen der Werder-Fan-Artikel konnte
überzeugen, es gab auch tolle Ideen: Im No-
vember 1998 wurde die Countdown-Uhr be-
worben, die ‚die Tage und Stunden bis zum
1.1.2000 und bis zum Jubiläum 100 Jahre SV
Werder‘ zählte und von der insgesamt 999
Exemplare produziert wurden.
Auch die Fans
kamen im WERDER MAGA-
ZIN nie zu kurz: In den bisherigen Ausga-
ben findet man viele kuriose Geschichten,
darunter die von ‚Werder-Mutti‘ Renate
Worthmann. Die rüstige Rentnerin, die alle
Autogramme auf ihren Trikots per Hand
nachstickte, damit sie nicht beim Waschen
verloren gehen. In ihrer fast komplett in
grün-weiß gehaltenen Wohnung (u. a. Bett-
wäsche, Duschvorhang, Topflappen, Kleider-
bügel...) strickte sie Socken für die Spieler.
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