Edin Dzeko und der
Überraschungs-Titel
Über-
ragende Einzelspieler, ein starkes Team – in der
Saison 2008/2009 klappte beim VfL Wolfsburg
nahezu alles. Am Ende stand der Titelgewinn.
Der Verein
Der VfL Wolfsburg
ist mit knapp 5.000 Mit-
gliedern in insgesamt 30 Abteilungen einer
der größten und am breitesten aufgestellten
Sportvereine in Niedersachsen. Hinzu kom-
men etwa 17.000 Fan-Mitgliedschaften des
‚Wölfe-Clubs‘ und des ‚Wölfi-Clubs‘.
Am 11. Juni 1997
gelang den ‚Wölfen‘ als 45.
Verein der Geschichte die Zugehörigkeit zur
Bundesliga. In einem denkwürdigen Spiel
besiegte der VfL am letzten Spieltag der
zweiten Liga den 1. FSV Mainz 05 mit 5:4
und stieg auf.
Die Erfolge
1963 Niedersachsenmeister,
1995 DFB-Pokal-
Finalist – bis 64 Jahre nach Gründung des
Vereins Trainer Felix Magath einen nicht
für möglich gehaltenen Triumph in die Au-
tostadt brachte. Der deutsche Meistertitel
2009 gilt als der größte Coup der Bundesliga
seit der Meisterschaft des 1. FC Kaiserslau-
tern als Aufsteiger 1998 unter Trainer Otto
Rehhagel.
Der größte Star
Nicht Diego oder Stefan Effenberg,
auch
nicht Marcelinho oder Andres D’Alessandro
– Wolfsburgs größter Star war Edin Dzeko.
2007 verpflichtete Felix Magath den damals
noch eher unbekannten 21 Jahre alten Bosni-
er vom tschechischen Club FK Teplice. Nach
einer Startsaison mit acht Toren erzielte Dze-
ko im sensationellen Meisterjahr 2008/2009
beeindruckende 26 Treffer. Übertroffen wur-
de diese Quote nur vom eigenen Mitspieler,
dem Brasilianer Grafite (28 Tore). Während
Grafite (Fußballer des Jahres 2009) im Fol-
gejahr nachließ, bestätigte Dzeko seine Leis-
tung und kam auf 22 Treffer. Damit wurde
er 2010 Torschützenkönig der Bundesliga.
Zur Winterpause 2010/2011 holte Manches-
ter City den Wolfsburger Rekordtorschützen
(66 Treffer in 111 Bundesliga-Einsätzen) in
die Premier League.
Die unvergessenen
Spiele
In der zweiten Runde
des DFB-Pokals
1986/1987 führte der SV Werder Bremen
beim damaligen Drittligisten VfL Wolfsburg
bis zur 89. Minute mit 4:1. Dann erzielten
die ‚Wölfe‘ innerhalb von nur zwei Minuten
drei Treffer. Zuschauer, die das ehemalige VfL-
Stadion bereits verlassen hatten, kehrten zur
Verlängerung zurück. Frank Ordenewitz sorg-
te schließlich nach 101 Minuten mit seinem
Treffer zum 5:4 für das grün-weiße Happy End.
Der 7:2-Auswärtssieg
des SVW in Wolfsburg
am 19. September 1999 ist bis heute die
höchste Heimniederlage des VfL. Beim histo-
rischen Werder-Erfolg trafen Claudio Pizarro
und Marco Bode jeweils drei Mal, auch Ail-
ton war erfolgreich.
Die Statistik
Das Aufeinandertreffen
zwischen Werder Bre-
men und dem VfL Wolfsburg am 30. Spieltag
ist das 32. Duell beider Mannschaften in der
Bundesliga-Geschichte. 13 Werder-Siegen
stehen sieben Remis und elf Niederlagen
gegenüber. Im DFB-Pokal konnte Werder
alle sechs Duelle für sich entscheiden. Das
zurückliegende Heimspiel gegen die ‚Wölfe‘
gewann Werder am 10. Dezember 2011 mit
4:1 (Werder-Tore: Sokratis, Pizarro, Rosen-
berg, Arnautovic). Nur eine der bisher 31
Bundesliga-Begegnungen zwischen Werder
und dem VfL endete torlos – am 4. Dezem-
ber 2010 in Wolfsburg.
Timo Frers
Erfolgreiche Zeiten
Edin Dzeko
(li.) und Grafite im Jahr 2009 mit
der Meisterschale. Ein Jahr spä-
ter holte sich Dzeko die Torjäger-
kanone der Liga (Foto re.).
Fotos: Getty Images
WERDER MAGAZIN 305 29
BUNDESLIGA-HEIMSPIEL
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