SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg
am Samstag, 20.04.2013,
um 18.30 Uhr im Weser-Stadion
U
nter Trainer Dieter Hecking greift
der erfolgreiche Routinier (sechs
Meistertitel) wieder an – im wahrs-
ten Sinne des Wortes. „Nach dem
Freiburg-Spiel ist mein Handy explodiert“,
sagt Ivica Olic. Ursache dafür war nicht das
große Ausrufezeichen des VfL, der mit 5:2
das Überraschungsteam der Liga in dessen
Stadion überrannte und damit erstmals seit
dem 23. Mai 2009 wieder fünf Tore in ei-
nem Bundesliga-Spiel erzielte. Der Grund
war Routinier Olic selbst: Mit zwei Treffern
und einer Torvorlage lieferte der 33-Jähri-
ge Anfang März sein bestes Saisonspiel ab.
Dazu der Höhepunkt: Sein Traumtor per
Fallrückzieher zum zwischenzeitlichen
3:1 der Wolfsburger. „Das schönste Tor
meiner Karriere“, schwärmte Olic.
Der kroatische Nationalspieler
(83 Ein-
sätze, 16 Treffer) kam von den Bayern
zum VfL und spielte unter Ex-Trainer Fe-
lix Magath zunächst auf der Außenbahn.
„Ich habe das für die Mannschaft getan“,
sagt der Offensivmann, dessen Bilanz bis
zum Rückrundenstart nur zwei Tore auf-
wies. Damit war er weit entfernt von seinem
zu Saisonbeginn formulierten 15-Treffer-Ziel.
„Im Herbst meiner Karriere habe ich angefan-
gen, noch mal etwas Neues zu spielen“, sagt
Olic.
Damit ist aber
seit einigen Wochen Schluss.
Dieter Hecking hat den Wunsch des Stür-
mers erhört und setzt seine Nummer 11
seit dem Freiburg-Spiel wieder in vorderster
Front ein. Dort, im Zentrum, hat Olic schon
von 2007 bis 2009 beim Hamburger SV (78
Liga-Spiele/29 Tore) und anschließend bei
Bayern München (55/13) gezeigt, was er am
besten kann – Tore schießen. „Ich hatte mir
diese Chance gewünscht“, sagt Olic. „Jetzt
muss ich mich dort auch beweisen.“
Dabei ist der Konkurrenzkampf
im Sturm der
Wolfsburger nicht zu unterschätzen. Mit Bas
Dost und Patrick Helmes sind weitere Hoch-
karäter vorhanden. Doch Olic ist von Natur
aus ein Kämpfertyp: Als 18-Jähriger unter-
schrieb er bei Inter Mailand, durfte jedoch
in Pflichtspielen nicht eingesetzt werden.
So wechselte er im Oktober 1998 zu Hertha
BSC – mit mäßigem Erfolg. Nach nur zwei
Einsätzen (ohne Tor) kehrte er zu seinem
ehemaligen Verein NK Marsonia zurück,
wechselte anschließend zu NK Zagreb und
Dinamo Zagreb, wo er drei Titel gewann und
zum Nationalspieler wurde.
Sein Stern
ging ab 2003 in Russland auf, wo
Olic bei ZSKA Moskau in vier Jahren 35 Tore
erzielte, drei Meistertitel gewann und 2005
den UEFA-Pokal holte. Zwei Jahre später
lockte ihn der HSV zurück in die Bundesliga.
2010 schaffte Olic mit dem FC Bayern den
Gewinn des Doubles.
Nach Beschwerden
mit der Achillessehne
während der schwierigen Hinrunde ist Rou-
tinier Ivica Olic in der zweiten Saisonhälfte
beim VfL wieder richtig durchgestartet. Sei-
ne Traumtore in Freiburg und gegen Nürn-
berg (2:2) belegen den Aufwärtstrend. Der
unermüdliche Kämpfer hat zu alter Stärke
und Konstanz zurückgefunden. Und sicher-
lich nichts dagegen, wenn sein Mobiltelefon
schon in Kürze wieder verrücktspielt…
Timo Frers
Foto: Getty Images
Ivica Olic hat sich beim VfL Wolfsburg durch-
gebissen – nach einer Hinrunde, in der es nicht
wirklich rund lief für den Neuzugang von
Bayern München.
WERDER MAGAZIN 305 27
BUNDESLIGA-HEIMSPIEL
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