Die Mutter aller
Pfostenbrüche
Der legendäre Pfostenbruch vom ‚Bökelberg‘
zählt zu den bekanntesten Ereignissen der
Bundesliga-Geschichte – der SV Werder war
damals in Mönchengladbach mit von der Par-
tie. Doch was die Wenigsten wissen: Bereits
sechs Jahre zuvor erlebten die Grün-Weißen
ein ganz ähnliches Szenario. Der ‚Ur-Pfosten-
bruch‘ ereignete sich – wie könnte es pas-
sender sein – im Mainzer Bruchwegstadion.
POKAL-PLEITE
In der ersten Runde des DFB-Pokals reisten
die Grün-Weißen am 16. Januar 1965 zum
1. FSV Mainz 05. Beim Regionalligisten (da-
mals die zweithöchste Spielklasse) scheiterte
der Tabellenführer und zukünftige Deutsche
Meister vor 12.000 Zuschauern knapp mit 0:1.
EIN TOR IST GEFALLEN
Nach einem Eckball seines Teams segelte
Werder-Spieler Max Lorenz in der 39. Minute
schwungvoll ins gegnerische Tor. Er stolperte,
suchte Halt im Netz – und brachte so den rech-
ten Pfosten zu Fall. Nach einer kurzen Unter-
brechung konnte aber weitergespielt werden.
SELBST IST DER MANN
Der Mainzer Norbert Liebeck legte selbst
Hand (und Fuß) an. „Zwei Betreuer kamen mit
einem Ersatzpfosten angerannt“, erinnert sich
der damalige FSV-Kapitän. „Da hatten wir das
Tor aber schon wieder aufgestellt.“
DER PFOSTEN HÄLT
Den Mainzer Siegtreffer erzielte Ulrich
Meyer in der 56. Minute mit einem Schuss
aus 18 Metern. Für Werder-Keeper Klaus
Lambertz gab es nichts zu halten – dafür hielt
aber wenigstens der notdürftig reparierte
Pfosten …
72 WERDER MAGAZIN 313
HISTORY