WERDER MAGAZIN Nr. 317 - page 16

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er kundige Fußball-Fan weiß es, der
wahrhaftige Norddeutsche spürt es:
Felix Kroos ist ein echtes Nordlicht.
„Wir im Norden sind eher ruhig –
ich möchte nicht sagen emotionslos, aber
irgendwie unaufgeregt“, sagt Werders Mit-
telfeld-Mann in ebendieser Art und Weise.
„Wenn ich zu Besuch bei meinem Bruder Toni
in München bin, merke ich, dass die Leute
dort irgendwie lauter sind und mehr reden.
Mir liegt eher das Norddeutsche.“
Geboren wurde
der Werder-Profi in Greifs-
wald. Dort hat er auch das Fahrradfahren
erlernt. Natürlich! Schließlich ist die Stadt
Greifswald nach eigener Aussage die wah-
re Fahrradhauptstadt Deutschlands. Dies
ist sicher auch den etwa 12.000 Studenten
geschuldet, von denen sich viele täglich auf
den Drahtesel schwingen. Ihr Fahrtziel, die
‚Ernst-Moritz-Arndt-Universität‘, zählt zu den
ältesten Universitäten Mitteleuropas. Um
die altehrwürdige Lehreinrichtung für die
Gegenwart zu rüsten, kam einigen Studen-
ten einst eine kreative Idee, wie Felix Kroos
berichtet: „Um der Uni einen neuen Anstrich
zu verleihen, sollte sie mal nach meinem Bru-
der benannt werden.“ Bei dieser Vorstellung
muss er lachen: „Vielleicht hätte man lieber
das Stadion nach ihm benennen sollen.“
Trotz aller Verbundenheit
zu Greifswald be-
zeichnet der Werderaner die Hansestadt Ros-
tock als sein Zuhause. Dorthin zog Familie
Kroos, als Felix zehn Jahre alt war. Einen
Besuch in der größten Stadt Mecklenburg-
Vorpommerns legt er jedem ans Herz. „Viele
Menschen glauben, dass in Rostock nichts
los ist. Aber es ist wirklich schön dort, und
ich höre nur Positives von allen, die die
Stadt besucht haben“, erzählt der 22-Jährige.
Besonders gern ist er natürlich im Stadion,
aber auch für die Innenstadt und den Hafen
schwärmt er.
Diesen zu besuchen,
lohne sich besonders
während der ‚Hanse Sail‘, einer der größten
maritimen Veranstaltungen im baltischen
Raum. Jahr für Jahr tummeln sich im Au-
gust Traditionssegler und Museumsschiffe
im Rostocker Stadthafen. „Es ist besonders
schön, während der ‚Hanse Sail‘ das Feuer-
werk im Hafen zu beobachten“, betont Felix
Kroos. Und: „Wer in Rostock ist, für den
muss natürlich auch Warnemünde ein Ziel
sein“, so sein touristischer Tipp. Das ehema-
lige Fischerdorf ist dank seiner naturbelasse-
nen Steilküste und der weißen Sandstrände
zu einem der beliebtesten Badeorte der Ost-
see geworden.
Landschaftlich hat das Bundesland
im Nord-
osten Deutschlands also Einiges zu bieten.
„Wer die Natur mag und gerne am Wasser
ist, der ist in Mecklenburg-Vorpommern gut
aufgehoben“, weiß Felix Kroos. Und was
viele nicht wahrnehmen: ‚Meckpomm‘ ist
ein Land der Superlative! Es hat mit 2.000
Kilometern die längste Küste Deutschlands,
stellt mit Rügen und Usedom die größten
Inseln, außerdem gibt es dort bundesweit
die meisten Nationalparks. Nur in einem
Punkt kann die Landschaft nicht ganz so
groß auftrumpfen: Die höchste Erhebung
Mecklenburg-Vorpommerns sind mit 179
Metern die Helpter Berge. Aber vermutlich
kommen ohnehin die wenigsten Touris-
ten zum Bergsteigen nach Mecklenburg-
Vorpommern…
Wo Wasser-
sportler keine
Badewanne
brauchen 
Spieler verschie-
dener Nationalitäten sind beim SV
Werder vereint – und auch Spieler
verschiedener Regionen Deutsch-
lands. Felix Kroos stellt seine Hei-
mat Mecklenburg-Vorpommern vor.
Typisch norddeutsch
Felix Kroos mit dem
Bild eines Großseglers im Rostocker
Stadthafen – Werders Mittelfeldspieler
wuchs in der Hansestadt auf und feierte
beim FC Hansa Rostock im Jahr 2009
sein Debüt im Profifußball.
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