mich mit der Förderung von Talenten zu 100
Prozent. Ich kann für mich in Anspruch neh-
men, dass ich schon immer auf junge Spieler
gesetzt habe, ob in Freiburg oder in Lever-
kusen, wo ich trotz der Teilnahme an der
Champions League fünf A-Jugendliche ins
Trainingslager mitgenommen habe.
Bei Werder waren es in Jerez sogar zehn Ta-
lente, die um die Plätze im Kader mitkämpfen
durften. Woher kommt diese Überzeugung für
die Jugendarbeit?
Ich sehe einfach die Chancen, die in der in-
tensiven Talentförderung liegen. Ich habe
eine gewisse Bestätigung für diese Über-
zeugung zuletzt in meiner Zeit als DFB-
Sportdirektor bekommen. Wenn der DFB mit
der U21 gegen Bosnien-Herzegowina spielt,
dann ist es möglich, dass dieses Spiel 4:4 en-
det. Und das nicht wegen vier Glückstoren,
sondern weil dort richtig guter Fußball ge-
spielt wird, obwohl das Land nur etwa drei
Millionen Einwohner hat – im Gegensatz zu
80 Millionen Deutschen. Vor vier Jahren ist
die U21 in der EM-Qualifikation an Island
gescheitert, das Land ist noch kleiner. Ich
will damit sagen, dass man etwas erreichen
kann, wenn man sich mit jungen Spielern
beschäftigt, wenn man sie nicht gleich fallen
lässt, falls sie nicht sofort funktionieren. Dar-
in besteht auch die Chance für Werder.
Können Sie das näher erklären?
Wir müssen die Erkenntnis mitnehmen, dass
man nicht Millionen ausgeben muss, um die
Kaderplätze 15 bis 25 zu bestücken. Da muss
man keine Spieler weit außerhalb unserer
Region dazukaufen, wenn man dem eigenen
Nachwuchs eine gute Ausbildung bietet.
Das steigert zudem die Identifikation mit dem
Club…
Und genau daran arbeiten wir. Unser Weg
passt zu Bremen. Ich halte es für möglich,
dass wir in ein paar Jahren hier eine gute
Bundesliga-Mannschaft sehen werden, bei
s
Klare Ansage
Robin Dutt betont: „Bis
auf Weiteres werden uns die Ergeb-
nisse wichtiger sein als die Art und
Weise, wie wir sie erzielen.“
„Ich
identifiziere
mich mit der
Förderung von
Talenten zu
100 Prozent“
WERDER MAGAZIN 317 25
INTERVIEW