WERDER MAGAZIN Nr. 319 - page 70

‚Meister der
Herzen‘
Viel dramatischer als Werders Spielzeit
1985/1986 kann eine Saison kaum ver-
laufen. An 31 von 34 Spieltagen waren
die Grün-Weißen Tabellenführer und
standen am Ende doch mit leeren Hän-
den da. Neben der Verletzung von Tor-
jäger Rudi Völler, der fast die komplette
Rückrunde verpasste, gilt bis heute vor
allem der verschossene Elfmeter von Mi-
chael Kutzop beim torlosen Unentschie-
den am vorletzten Spieltag gegen den
Meisterschaftskonkurrenten FC Bayern
als Knackpunkt. Endgültig entschieden
wurde das Titelrennen jedoch erst vier
Tage später…
SHOWDOWN IN STUTTGART
Ein Unentschieden im Spiel beim VfB
Stuttgart am letzten Spieltag hätte dem
SV Werder zum Meistertitel gereicht.
Die Realität aber sah anders aus: Dop-
peltorschütze Karl Allgöwer schoss den
Tabellenfünften mit 2:0 in Führung
(22./52. Minute).
OLDIE BUT GOLDIE
Manfred Burgsmüller gelang immerhin
der Anschlusstreffer zum 2:1. Dabei
sollte es jedoch bleiben. Der Oldie, von
Otto Rehhagel in der Winterpause als
Völler-Ersatz an die Weser gelotst, er-
zielte trotz seiner bereits 36 Jahre in
20 Spielen sensationelle 13 Tore – und
hatte maßgeblichen Anteil daran, dass
die Grün-Weißen bis zum Schluss auf
Titelkurs lagen.
EIN BLICK...
… sagt mehr als tausend Worte. Bruno
Pezzey stand die Enttäuschung am 26.
April 1986 deutlich ins Gesicht geschrie-
ben. Der österreichische Superstar, der
1994 im Alter von nur 39 Jahren viel zu
früh verstarb, war nicht nur Werders
großer Abwehrstabilisator, sondern er-
zielte 1985/1986 auch sechs Treffer.
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