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WERDER MAGAZIN 327 25

U

nmittelbar nachdem Assani Lukimya den Wunsch geäu-

ßert hatte, seine Karriere zukünftig in China fortzusetzen,

präsentierte Thomas Eichin, Werders Geschäftsführer

Sport, einen neuen Innenverteidiger: Papy Djilobodji ist

zunächst bis zum Ende der Saison vom FC Chelsea ausgeliehen. Nur

drei Tage nach der Vertragsunterzeichnung stand der senegalesische

Nationalspieler bereits mit seinem neuen Team auf dem Platz und

feierte den wichtigen 3:1-Erfolg auf Schalke. Eingewöhnungszeit

Fehlanzeige! Eichins Prognose wurde bestätigt: „Wir haben bei

Jannik Vestergaard im letzten Winter gesehen, wie schnell es gehen

kann, sich anzupassen und der Mannschaft umgehend zu helfen.

Papy hat viel Erfahrung und einige Länderspiele absolviert. Wir sind

überzeugt, dass er uns weiterhelfen wird.“

Vier Bundesliga-Partien,

dazu das DFB-Pokal-Spiel in Leverkusen:

Papy Djilobodji verpasste keine Spielminute. Nur eine Niederlage, das

1:5 bei Borussia Mönchengladbach, gab es dabei für die Grün-Wei-

ßen. Und der 27-Jährige ist „erleichtert, dass ich meine Leidenschaft

nun wieder leben kann“. Beim FC Chelsea war er in der Hinrunde

kaum zum Zug gekommen. Warum ihm die fehlende Spielpraxis

trotzdem kaum anzumerken war? „Wir haben bei Chelsea sehr

häufig und sehr intensiv trainiert, auf hohem Niveau und mit vielen

starken Gegenspielern. Das hat mich weitergebracht.“

Und so lebt der Innenverteidiger

seinen Traum vom Profifußball, der

einst in seiner Heimat Senegal begann. Bis zum Alter von 21 Jah-

ren spielte Djilobodji dort und schmunzelt: „Ich hatte schon früher

die Chance, nach Europa zu gehen, aber mein Vater bestand darauf,

dass ich erst studiere.“ 2010 ging es dann schließlich nach Frank-

reich, zunächst zum viertklassigen US Sénart-Moissy. Doch schon

nach einem halben Jahr wurde der damalige Zweitligist FC Nantes

auf den großgewachsenen Spieler, der damals noch eher offensiv

orientiert spielte, aufmerksam. 2013 stieg er schließlich mit dem FC

Nantes in die erste Liga auf. Mittlerweile war er zum Innenvertei-

diger umgeschult worden: „Meine Größe war ein Vorteil, und ich

habe es als Chance gesehen, mich auf dieser Position durchsetzen

zu können“, erinnert sich Werders neue Nummer 3.

Auch den Verantwortlichen

der Grün-Weißen blieben die Fähigkeiten

Djilobodjis damals nicht verborgen. „Wir kennen ihn bereits seit sei-

ner Zeit in Nantes“, verrät Thomas Eichin. Dennoch unterschrieb der

15-fache Nationalspieler im Sommer 2015 zunächst beim FC Chelsea

einen Vier-Jahres-Vertrag. Zu einem Einsatz in der Premier League

reichte es aufgrund der starken Konkurrenz in der Innenverteidi-

gung jedoch noch nicht. Die Konsequenz: der Wechsel an die Weser.

Und der ist nicht nur für Werder, sondern auch für den Spieler ein

Glücksfall. Seine starken Leistungen zeigen, wie wohl sich Papy

Djilobodji an der Weser fühlt. Und das nicht nur defensiv, sondern

auch in der Offensive: Gegen 1899 Hoffenheim erzielte Werders

Neuer den wichtigen 1:1-Ausgleich und hatte später sogar die Mög-

lichkeit zum Siegtreffer. „Wir hätten es verdient gehabt zu gewin-

nen“, sagte er nach dem Spiel, um dann aber sofort mit seinem an-

steckenden Lächeln die ihm eigene positive Lebenseinstellung zum

Ausdruck zu bringen: „Es ist trotzdem gut, dass wir diesen Punkt

haben.“ Und wenn Papy Djilobodji so weitermacht wie in seinen ers-

ten Wochen bei Werder, dann werden ganz sicher weitere folgen…

Martin Lange

Fünf Spieler holten die

Verantwortlichen der

Grün-Weißen im Winter an

die Weser. Einer von ihnen

spielte sofort so, als wäre

er schon lange bei Werder:

Papy Djilobodji.

Gelungener Coup:

Werder-Geschäftsführer

Thomas Eichin (kleines

Foto, li.) hat mit der

Verpflichtung von Papy

Djilobodji einen Volltreffer

gelandet.

Applaus für

die Neuen

BUNDESLIGA

Foto: nordphoto