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Genossenschaftliches Wirtschaften in Rheinland und Westfalen

Obst, Gemüse und

Gartenbau im Plus

Trotz negativer Witterungseinflüsse

konnten die

13 Obst-, Gemüse- und

Gartenbaugenossenschaften

2016 ein Plus von 4,5 Prozent verzeichnen.

Sie erwirtschafteten mit 1,93 Milliarden Euro

rund 80 Millionen mehr Umsatz als im

Geschäftsjahr 2015. Um die erfolgreiche

Wachstumsstrategie fortzusetzen, strebt

die Branche an, neue Märkte in Drittländern

zu erschließen. Gemeinsam mit dem

Bundeslandwirtschaftsministerium sollen

zahlungskräftige Drittlandmärkte be-

sonders für Know-how-intensive Produkte

gewonnen werden.

Weltweite Rekordernte

Während Wetterkapriolen für eine ent­

täuschende Getreideernte in

Rheinland

und Westfalen

sorgte, wurde welt-

weit eine Rekordernte eingefahren. Zum

vierten Mal in Folge erhöhte sich die

globale Ernte. Im vergangenen Erntejahr

wurde die Grenze von 2 Milliarden Tonnen

überschritten. Weltweit übertrifft damit

das Angebot die Nachfrage, sodass Bestän-

de aufgefüllt werden konnten. Das wirkt

sich auch auf Deutschland aus: Notierungen

stehen unter Druck und bescheren

regionalen Erzeugern und Vermarktern

geringere Erlöse.

Wohnungs-

genossenschaften

In vielen Großstädten und Ballungsgebieten

herrscht Mangel an preiswertemWohn-

raum. Wohnungsgenossenschaften als

dritter Weg nachWohneigentum undWohnen

zur Miete können hier Abhilfe schaffen.

Der Gruppe

der RWGV-Wohnungsgenos-

senschaften gehören 26 Unternehmen

an. Im Jahr 2016 steigerten sie ihren Umsatz

um 18,8 Prozent auf 2,1 Millionen Euro.

Die anhaltende Niedrigzinsphase fördert

die Konsumneigung der Verbraucher.

Das haben im vergangenen Jahr auch die

52 Unternehmen aus der Gruppe

der RWGV-Handelsgenossenschaften

gespürt. Die Einkaufsverbände und

Konsumgenossenschaften steigerten

ihren addierten Jahresumsatz

um 5,8 Prozent auf ein neues Hoch

von 11,3 Milliarden Euro.

Gesundheits­

genossenschaften

Auch im Gesundheitswesen werden heute

viele Aufgaben genossenschaftlich ge-

löst. Die Gruppe der RWGV-Gesundheits-

genossenschaften umfasst inzwischen

40 Unternehmen mit

203 Mitarbeitern

und 6.627 Mitgliedern.

Ihren addierten

Jahresumsatz steigerten diese

Genossenschaften im vergangenen Jahr

um 10,0 Prozent auf 23,6 Millionen Euro.

Beliebte Hypotheken

Angesichts anhaltend niedriger Zinsen

wird Wohneigentum für viele Menschen

immer attraktiver. Als Finanzierungspartner

für den

Bau und Erwerb von

Häusern und Wohnungen

waren die

Genossenschaftsbanken in Rheinland

und Westfalen auch 2016 stark gefragt. Der

Bestand an privaten Hypotheken erhöhte

sich um 9,6 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro.

Die Finanzierungen für Privatkunden insge-

samt nahmen um 5,8 Prozent auf

50,4 Milliarden Euro zu.

Schwacher Milchpreis

Für die fünf im RWGV organisierten

Molkereigenossenschaften und

Milchverarbeitungsunternehmen

war

2016 von schweren Rahmenbedin-

gungen geprägt. Der Jahresdurchschnitt

pro Liter Milch lag im vergangenen

Jahr bei etwa 26,5 Cent, rund 10 Prozent

unter dem Vorjahr. Das ist der niedrigste

Wert seit 2009. Das war für viele Er-

zeugerbetriebe existenzgefährdend und

hat den Strukturwandel in der Milchvieh­

haltung beschleunigt. Nachdem bereits im

Vorjahr weltweit die Milchproduktion

erhöht worden war, traf in der ersten

Jahreshälfte 2016 eine zunächst weiter stei-

gende Anlieferung auf eine schwache

Nachfrage. Ursache dafür war die Kauf­

zurückhaltung Chinas und der Erdöl

exportierenden Länder.

+18,8%

–10%

+4,5%

40

11,2 Mrd.

Lebhafter Handel