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| RWGV Jahresbericht 2016
Zukunft gestalten – Wir haben die Wahl!
Heterogen, schnelllebig
und komplex
Vielfalt und Heterogenität sind Stärken von Genossenschaften. Zwischen
drei und mehr als 100.000 zählen ihre Mitglieder. Kaum eine Branche,
in der keine genossenschaftlichen Unternehmen aktiv sind. Alle handeln
in einer höchst komplexen und schnelllebigen Welt. Und beanspruchen
zu Recht einen Verband, der sie leistungsstark begleitet.
Der
Rheinisch-Westfälische
Genossen
schaftsverband ist subsidiärer Dienstleister
seiner Mitglieder. Bei allem, was er anbietet,
ob in der Prüfung, in der Beratung, in der Be-
treuung, in der Bildung oder in der Interes-
senvertretung ist die Förderung seiner Mit-
glieder Richtschnur und Ziel. Sein Auftrag ist
es, zur Existenzsicherung und zur Steigerung
der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
seiner Mitglieder beizutragen.
Als Genossenschaftsverband leistet er
das unter der Prämisse der Hilfe zur Selbst-
hilfe. Er sucht daher gemeinsam mit seinen
Mitgliedern Antworten, zum Beispiel auf
den Umgang mit komplexen regulatorischen
Herausforderungen oder mit Megatrends
wie der „Digitalisierung“. Mit welchen Lö-
sungen kann er seine Mitglieder im Wettbe-
werb stärken? Wie schützt er sie vor weiteren
Verschärfungen bei Meldepflichten, Bank-
aufsicht und Regulatorik? Und das alles
bei immer kürzeren Reaktionszeiten, bei
wachsender Heterogenität der erforderli-
chen Hilfestellungen sowie zunehmenden
Fusionen in der landwirtschaftlichen und
in der kreditgenossenschaftlichen Fachver
einigung mit negativen Auswirkungen auf
die Beitragszahlungen.
Vieles ist in 2016 auf den Weg gebracht
worden. Elektronische Hilfsmittel werden
zunehmend eingesetzt. So starteten 2016
zum Beispiel die Mitgliederforen für die ge-
werblichen und landwirtschaftlichen Mit-
glieder, aber auch RWGV Social für die Kre-
ditgenossenschaften. Neue Formate wie
TABOR®-Workshops werden genutzt, um ge-
meinsam mit Mitgliedern das Dienstleis-
tungsangebot des Verbandes passgenau zu
justieren. In Kooperationen mit anderen
Verbänden und Organisationen werden
Kräfte gebündelt. Insbesondere mit demGe-
nossenschaftsverband wurde in den ver
gangenen Jahren in zahlreichen Projekten
konstruktiv und partnerschaftlich zusam-
mengearbeitet. Die Entwicklung neuer Prü-
fungssoftware, die Rechtsanwaltsgesellschaft
und auch die Kooperation im IT-Bereich ste-
hen für große Fortschritte in der Bündelung
der Kräfte.
Wie in vielen Primärgenossenschaften
auch, sind Vorstand und Verwaltungsrat des
RWGV zu der Überzeugung gekommen, dass
weitere Schritte erforderlich sind: eine Fusi-
on auf Augenhöhe mit einem starken Part-
ner. Mit einem Partner, mit dem bereits in
Projekten konstruktiv zusammengearbeitet
wurde. Mit einem Partner, mit dem ein ho-
hes Maß an Übereinstimmung in der Ein-
schätzung der strategischen Herausforde-
rung besteht. Am 6. Oktober wurden daher
Mitglieder, Mitarbeiter, Partnerverbände
und Verbundunternehmen über die Aufnah-
me von Fusionsgesprächen mit dem Genos-
senschaftsverband informiert.
Die letzten drei Monate des Geschäfts-
jahres 2016 waren gekennzeichnet von
konzentriert geführten Fusionsgesprächen
und einer intensiven Kommunikation mit
allen Stakeholdern einer möglichen Fusi-
on. Erklärtes Ziel ist es, das Dienstleis-
tungsangebot zu erweitern, es dort, wo er-
forderlich, zu vertiefen, ohne die Beiträge
erhöhen zu müssen. Zudem soll die für ei-
nen genossenschaftlichen Regionalver-
band so wichtige Nähe zum Mitglied nicht
verloren gehen. In dem „Verband der Regi-
onen“ sollen Nähe und Kompetenz mitein-
ander verbunden werden. Gemeinsam sol-
len Spezialisierungsvorteile genutzt, mehr
Gewicht in die Interessenvertretung der
Mitglieder eingebracht und Skaleneffekte
realisiert werden.
Fusionen gab es 2016
unter den Kreditgenossenschaften
des RWGV
Neugründungen
sind 2016
vom RWGV begleitet worden
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