WERDER MAGAZIN:
Clemens, wie fiel dein
Fazit der Hinrunde aus?
CLEMENS FRITZ:
Man muss sicher sagen,
dass wir zu viele Punkte liegen gelassen ha-
ben. Wir haben eine spielerisch sehr starke
Mannschaft, auch viele gute und interessan-
te Spiele abgeliefert, uns aber zu häufig nicht
dafür belohnt. Wir müssen mehr Konstanz
in unser Spiel bekommen, effektiver werden.
Daran haben wir in der Vorbereitung auf die
Rückrunde gearbeitet.
In welcher Form?
Letztlich ist vieles eine Frage von Automa-
tismen, die greifen müssen. Wir haben in
der Hinrunde viele gute Torchancen nicht
verwertet. Andererseits haben wir auch zu
viele Gegentore bekommen. Uns in beidem
zu verbessern, ist eine Aufgabe für die ge-
samte Mannschaft. Wir haben ein sehr
junges Team, wussten schon vor der Sai-
son, dass Fehler passieren werden. Aber wir
müssen schnell lernen, haben nicht so viel
Zeit. Mit den Erfahrungen der Hinrunde
wird uns das gelingen.
Man hatte das Gefühl, dass manchmal nur ein
kleiner Kick zum Punktgewinn oder zum Sieg
fehlte...
Es gibt Phasen in einem Spiel, in denen Nu-
ancen entscheiden – in Zweikämpfen, im
Torabschluss, im Umkehrverhalten. Wir
müssen in allem einfach 100 Prozent kon-
zentriert sein. Und das über die gesamten
90, manchmal 95 Minuten, bis der Schieds-
richter abpfeift. Das hat sicher mit Erfahrung
zu tun. Aber wichtig ist auch zu sehen, dass
wir Spieler mit Qualität in der Mannschaft
haben, die den unbedingten Willen zeigen,
sich weiterzuentwickeln.
Was war dein Hinrunden-Highlight?
Natürlich alle Spiele, die wir gewonnen
haben. Zum Beispiel in Freiburg, wo wir
über den Kampfgeist ins Spiel gefunden und
nicht schön, aber effektiv gespielt haben.
Oder in Hoffenheim, als der Gegner zuge-
gebenermaßen verunsichert war, wir aber
von Beginn an aggressiv und konzentriert
gespielt und verdient drei Punkte geholt
haben. Auch dass wir im Heimspiel gegen
Düsseldorf in Unterzahl den Mut hatten,
weiter auf Sieg zu spielen, und uns dieser
dann auch gelungen ist, war ein wichtiges
Erlebnis und ein besonderer Moment der
Hinrunde.
Seit 2006 bei Werder
Clemens Fritz sagt:
„Ich fühle mich in
Bremen sehr, sehr
wohl. Es gab keinen
Grund für mich,
mich zu verändern.“
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