WERDER MAGAZIN Nr. 311 - page 13

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it seinen fast vollstän-
dig tätowierten Armen
sieht Daniel Agger nicht
unbedingt aus wie der perfekte
Schwiegersohn. Dass er aber
durchaus eine gute Kinderstu-
be genossen hat, bewies der In-
nenverteidiger des FC Liverpool
kürzlich. Während des Trainings
mit der dänischen National-
mannschaft verfehlte einer von
Aggers kraftvollen
To r s c h ü s s e n
das Ziel
Gute Kinderstube
– und traf stattdessen einen hin-
ter dem Tor postierten Jungen
im Gesicht. So viel ‚Fan-Nähe‘
war zu viel des Guten, der jun-
ge Anhänger ging benommen
zu Boden. Aggers Wiedergutma-
chung ließ allerdings nicht lange
auf sich warten: Der 28-Jährige
sprang kurzerhand über die Ab-
sperrung, erkundigte sich nach
dem Wohlbefinden und schenk-
te dem immer noch angezählten
Fan sein Trikot.
D
ie englische Football As-
sociation (FA) feiert in die-
sem Jahr ihr 150-jähriges
Bestehen – ein stolzes Jubiläum,
das adäquat gefeiert werden soll.
So dachte wohl auch der Präsi-
dent der FA, kein Geringerer als
Prinz William. Also holte der bri-
tische Thronfolger kurzerhand
die Erlaubnis der Queen ein und
veranstalte zum ersten Mal in
der Geschichte ein Fußball-Spiel
im Garten des ehrwürdigen
Kick auf
königlichem Grün
Stimmung 2.0
N
ot macht bekannterma-
ßen erfinderisch. Das be-
wies kürzlich auch der tu-
nesische Erstligist CS Hammam-
Lif, der zusammen mit einer
Werbeagentur für mächtig Stim-
mung im Stadion sorgte. Eben
jene war in den vergangenen
Jahren auf der Strecke geblie-
ben. Der Grund: Nach mehreren
Aufständen im Umfeld von Fuß-
ballspielen hatte die tunesische
Regierung 2011 beschlossen,
Profi-Begegnungen zumeist hin-
ter verschlossenen Türen statt-
finden zu lassen. Abhilfe schafft
nun eine von Club und Agentur
entwickelte App. Über ihr Mo-
biltelefon können Fans während
des Spiels Sounds wie ‚Klatschen‘,
‚Trommeln‘ oder ‚Singen‘ auslö-
sen, die dann über Lautsprecher
ins Stadion übertragen werden.
Sicherlich kein vollwertiger Er-
satz, aber besser als nichts…
T
orhüter können mit gran-
diosen Paraden zu Helden
werden, mit Patzern aber
ebenso schnell zum ‚Depp der
Nation‘. Diese Erfahrung musste
auch Filip Kurto vom niederlän-
dischen Erstligisten Roda Kerkra-
de machen, wobei ihm allerdings
kaum ein Vorwurf zu machen ist.
Beim 3:3 gegen den FC Utrecht
machte der polnische Keeper
dennoch eine denkbar schlech-
te Figur. Ein direkter Freistoß
Wie einst Olli Reck
von Utrechts Jens Toornstrar
drehte sich im hohen Bogen an
den Pfosten, prallte von dort an
Kurtos Kopf – und schließlich in
dessen Tor. Kleiner Trost für den
22-Jährigen: Werders Torwart-
Legende Oliver Reck war 1991
der Protagonist in einer ganz
ähnlichen Szene – und gewann
danach noch etliche Titel.
Buckingham Palace. Den teil-
nehmenden Spielern von Civil
Service FC und Polytechnic FC
gab William vor Anpfiff jedoch
eine kleine Warnung mit auf
den Weg: „Wenn irgendjemand
ein Fenster kaputt schießt, müsst
ihr euch vor meiner Großmutter
verantworten“, schmunzelte der
‚Duke of Cambridge‘. Diese Ansa-
ge wirkte: Die royalen Glasschei-
ben blieben unversehrt.
Pechvogel
Torhüter Filip Kurto
kassierte einen kuriosen
Gegentreffer.
Harte Schale, weicher Kern
Der
Däne Daniel Agger vom FC
Liverpool.
Historisch
Prinz
William (re.)
war Gastgeber
des Spiels am
Buckingham
Palace.
Texte: Jörn Lange, Fotos: imago, picture-alliance
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Geisterspiele
Leere
Stadionplätze
sind in Tunesien
derzeit an der
Tagesordnung.
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