WERDER MAGAZIN Nr. 311 - page 18

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n seiner neuen Position verbringt der
31-Jährige viel Zeit im Auto und in den
Bundesliga-Stadien. Denn an den meis-
ten Wochenenden ist er an zwei Tagen
unterwegs, um die künftigen Gegner zu
beobachten. Nur wenn es der Spielplan
besonders gut mit ihm meint, bleibt Peer
Jaekel Zeit, um sich die Partien des SV Wer-
der anzusehen. Um das eigene Team trotz-
dem genau zu kennen, filmt er regelmäßig
die Trainingseinheiten am Weser-Stadion.
Symptomatisch für den beruflichen Alltag
des Co-Trainers: „Vom Heimspiel gegen
Frankfurt in dieser Saison konnte ich die
erste Viertelstunde sehen“, sagt er lachend.
„Dann bin ich nach Dortmund gefahren.“
Vor der Berufung
in den Trainerstab arbeitete
Jaekel in der Scouting-Abteilung des SV Wer-
der. Schon seit 2008 ist das Weser-Stadion
sein Arbeitsplatz. Doch wie wird man ei-
gentlich zum Scout? Um diese Frage zu be-
antworten, verweist Peer Jaekel auf seinen
ersten Kontakt mit dem Verein. Einst lief er
für die Grün-Weißen sowohl in der U 21 als
auch in der U 23 auf. Anschließend studierte
er ein Jahr lang in den USA. Dann lockte ihn
ein überraschendes Angebot zurück nach
Bremen: Frank Ordenewitz, der damalige
Leiter der Abteilung Scouting, bot seinem
ehemaligen Mitspieler eine Festanstellung
an.
„Plötzlich stand ich
vor der Wahl: Master-
Studium in den USA oder Job in Bremen“, er-
innert sich der 31-Jährige. Die Entscheidung
fiel für den SV Werder. „Aus meiner Zeit als
Spieler in der zweiten Mannschaft kannte
ich auch Thomas Schaaf recht gut“, sagt Peer
Jaekel über einen seiner Förderer. „Dadurch
stand ich frühzeitig im engen Austausch mit
dem Trainerteam und habe
sehr schnell gelernt.“ Auch
damals gehörte es zu seinen
Aufgaben, Werders Gegner
in fremden Stadien zu be-
obachten, um anschließend
Videosequenzen zu erstel-
len. Den Schwerpunkt sei-
ner Arbeit nahm jedoch das
Scouting von Spielern ein.
Über einen Erfolg
aus dieser
Zeit freut sich der 31-Jäh-
rige besonders: „Kevin De
Bruyne haben wir schon
beobachtet, bevor ihn der
FC Chelsea verpflichtet hat“,
erzählt Jaekel. „Wir alle bei
Werder haben immer wieder
betont, welch ein überra-
gender Spieler er ist.“ Zwar
entschied sich der Belgier
zunächst für einen Wech-
sel zum großen FC Chel-
‚Der Neue‘ am
Trainertisch 
Peer Jaekel
war überrascht, als er Ende Juli als
Co-Trainer ins Team um Cheftrainer
Robin Dutt berufen wurde. Seitdem ist
er der ‚Mann der Gegneranalyse‘.
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MAGAZIN
Fotos: A. Gumz
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