WERDER MAGAZIN Nr. 311 - page 19

sea, doch im zweiten Anlauf klappte es mit
einem einjährigen Engagement in Bremen.
„Ich habe das Spiel von Kevin De Bruyne
bei Werder immer mit ganz anderen Augen
gesehen“, erklärt Peer Jaekel, was nach der
Verpflichtung des Mittelfeld-Künstlers in
ihm vorging. „Es war spannend zu sehen, ob
er so funktioniert, wie wir es uns vorgestellt
haben – auch um Rückschlüsse auf unsere
eigene Arbeit zu ziehen und uns selbst zu
kontrollieren.“ Dass der Belgier sich prob-
lemlos ins Werder-Spiel einfügte, freute Peer
Jaekel und seine Kollegen also ganz beson-
ders. Schließlich kann auch der beste Scout
nicht davon ausgehen, dass ein Spieler auf
jeden Fall perfekt zur Mannschaft passt.
Mit der Berufung
ins Trainerteam ergaben
sich für Peer Jaekel in diesem Sommer neue
Möglichkeiten. Er freut sich darüber, dass er
jetzt viel näher am Geschehen ist und ihm
die Position des Co-Trainers eine größere
Einflussnahme erlaubt – seine Meinung
wird gehört. „Das ist für mich unglaublich
spannend“, erzählt er, merkt aber auch, dass
die Arbeit schwieriger ist, wenn es sportlich
mal nicht so gut läuft. Nicht nur das hat sich
für ihn geändert. Denn: „Neuerdings sitze
ich beim Essen am Trainertisch“, nennt er
schmunzelnd ein Beispiel. „Daran muss ich
mich noch gewöhnen.“
Obwohl er viel
unterwegs ist, beginnen die
meisten Tage auch für Peer Jaekel im Büro.
Dort stehen der tägliche Austausch mit dem
Trainerteam über taktische Varianten und
die Vorbereitung von Videosequenzen für
die Sitzungen mit den Spielern im Zentrum
seiner Arbeit. An den Wochenenden mischt
er sich dann für seine Gegneranalyse mitten
unter die Fußball-Fans. Und achtet genau
auf mannschaftstaktische Schwächen der
Teams, beobachtet deren Abläufe in Offensi-
ve, Defensive und im Spielaufbau. Mit einer
klaren Zielstellung: „Wir wollen den Gegner
so gut kennen, dass uns nichts überraschen
kann.“ Und wenn Peer Jaekel eine Partie der-
art intensiv beobachtet, dann kann es schon
mal vorkommen, dass ein neugieriger Sitz-
nachbar mit Bratwurst in der Hand das No-
tizbuch des Co-Trainers interessanter findet
als das Geschehen auf dem Spielfeld…
Laura Ziegler
Unter Beobachtung
Als Co-Trainer Video-
analyse arbeitet Peer
Jaekel eng mit Chef-
trainer Robin Dutt
zusammen. Er filmt
unter anderem das
Training des eigenen
Teams und erstellt aus
den Aufzeichnungen
der Bundesliga-Partien
Sequenzen der Gegner
für eine optimale Spiel-
vorbereitung.
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