bestätigt er. Dann muss er lachen: „Aber
Deutschland ist fünfmal so groß wie Holland
und muss bessere Spieler haben!“
Doch was macht
eigentlich Fußballer wie
Rijkaard, Davids oder Elia so erfolgreich? Die
Ausbildung in den Niederlanden oder das
südamerikanische Blut? „Ich denke, es ist
die Kombination aus beidem. Das Fußball-
spielen liegt uns im Blut, dazu kommen die
gute fußballerische Ausbildung in Holland,
das Training und die Technik“, verrät ‚Elli‘.
„Außerdem haben Spieler aus Surinam den
unbedingten Willen, Profi zu werden.“
Obwohl das Land
reich an Bodenschätzen ist,
sind viele Menschen in der ehemaligen nie-
derländischen Kolonie sehr arm. Deshalb ist
es für Sportler aus Surinam ein Traum, mit
ihrem Gehalt die gesamte Familie versorgen
zu können. Elia fühlt sich dem Heimatland
seiner Familie sehr verbunden. Seine El-
tern stammen aus Coronie, einer Region im
Norden des Landes. Wegen der schlechten
Arbeitsbedingungen in ihrer Heimat wan-
derten sie noch vor der Geburt ihres Sohnes
aus. Elia selbst sei öfter in Surinam gewesen,
als er jünger war, sagt er. Dort ist ihm vor
allem positiv aufgefallen, wie entspannt die
Menschen sind. Und sie kommunizieren ein-
schließlich der Amtssprache Niederländisch
in etwa 17 verschiedenen Sprachen. Elia er-
klärt aber, dass sich alle Menschen problem-
los verständigen können: „Auch ich verstehe
alles. Viele Leute sprechen einen Mix aus
Surinamisch, Niederländisch und Englisch.“
Seinen Eltern
hat er vor einiger Zeit ein Haus
in Paramaribo, der Hauptstadt Surinams,
gekauft. „Deshalb war ich kurz dort, um ei-
niges zu klären“, erzählt Elia. „Danach bin
ich aber so schnell wie möglich wieder zu
meiner Freundin und meinen Kindern ge-
flogen.“ Denn die oft schwierige Situation
in Surinam unterschätzt ‚Elli‘ nicht. Krimi-
nalität und Diebstahl gehören vielerorts zum
Alltag. „Wenn man mit wertvollem Schmuck
durch die Stadt läuft oder mit einem schönen
Auto fährt, ist es schon gefährlich“, weiß er.
Trotzdem kommen viele Touristen, vor allem
aus den Niederlanden, nach Surinam. Der
tropische Regenwald und exotische Tiere
locken sie. ‚Elli‘ möchte nach seiner Karrie-
re jedoch nicht in Südamerika leben. „Mein
Blut ist surinamisch, aber meine Heimat ist
Holland. Ich bin trotzdem stolz auf Surinam
und meine Herkunft.“
Für Eljero Elia
ist es übrigens in Ordnung,
von ‚Holland‘ zu sprechen – obwohl es nicht
ganz korrekt ist. Genau genommen ist das
bekanntlich nur der westliche Teil der Nie-
derlande. Dieser hat in der Vergangenheit
allerdings große wirtschaftliche und sym-
bolische Bedeutung für das gesamte Land
erlangt. Deshalb werden die Niederlande oft
als Holland bezeichnet. Gut, dass wir uns im
Fußball einfach auf ‚Oranje‘ einigen können.
Laura Ziegler
DAS IST SURINAM
Fläche:
163.820 km²
Einwohner:
560.157
Bevölkerungsdichte:
2,9 Einwohner pro km²
Amtssprache:
Niederländisch
Hauptstadt:
Paramaribo
Staatsform:
parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt:
Präsident Dési Bouterse
Währung:
Suriname-Dollar
KfZ-Kennzeichen:
SME
„Ich bin kein
typischer
Holländer“
Spieler verschiedener
Nationalitäten sind beim
SV Werder vereint. Eljero
Elia stellt gleich zwei Län-
der vor: die Niederlande
und Surinam.
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