WERDEDR MAGAZIN: Marc, was
hat dich einst zur Übernahme die-
ser verantwortungsvollen Tätig-
keit bewogen?
MARC HACKL: Als ich gefragt
wurde, ob ich mir diese Aufga-
be vorstellen könnte, war ich
als Geschäftsstellenleiter für
den Verkehrsclub Deutschland,
Landesverband Niedersachsen,
tätig und als einzige bezahlte
Kraft von vielen Ehrenamtlichen
umgeben, die sehr viel Freizeit
für ihren Verein investierten. In
den verschiedenen Tischtennis-
Vereinen, in denen ich gespielt
habe, habe ich die Vorstandsar-
beit als ganz selbstverständlich
wahrgenommen. Durch meine
berufliche Erfahrung wurde mir
bewusst, wie viel ich bereits von
ehrenamtlicher Arbeit profitiert
hatte. Hier bot sich die Gelegen-
heit, etwas zurückzugeben.
Ist der Job des Kassenwarts ein
eher trockenes Thema?
Sicherlich erfordert es gründ-
liches und gewissenhaftes Ar-
beiten, die Kasse muss schließ-
lich bis auf den Cent stimmen.
Neben der Überwachung von
Einnahmen und Ausgaben gibt
es aber genug interessante Tä-
tigkeiten, die ich zusammen
mit meinen Vorstandskollegen
erledigen darf: Für jede Saison
müssen wir uns zum Beispiel
überlegen, wofür wir unser Geld
ausgeben wollen.
Wie sieht dein Aufgabengebiet ge-
nau aus?
Für Einzelbereiche, zum Beispiel
für Anschaffungen oder Trainer-
kosten, stelle ich in Absprache
mit meinen Vorstandskollegen
Etats auf, deren Einhaltung wäh-
rend der Saison überwacht wer-
den muss. So kann ich jederzeit
eingreifen, wenn wir über unse-
re Verhältnisse leben sollten. Ein-
mal in der Woche ist in unserer
Abteilung Zahltag, das heißt ich
erledige über unser Abteilungs-
konto alle fälligen Zahlungen.
Der Hauptverein bekommt alle
drei Monate eine Quartalsmel-
dung über die vorgenommenen
Zahlungen. Natürlich bringe ich
mich in unseren monatlichen
Vorstandssitzungen zu Fragen
der Kasse, aber auch zu vielen
anderen Themen ein.
Mit wem arbeitest du vor allem
zusammen?
Natürlich ist die Zusammenar-
beit mit den Kollegen des Vor-
stands, insbesondere mit dem
Vorsitzenden der Abteilung, dem
Sportwart und dem Jugendwart,
am wichtigsten. Auch die Zusam-
menarbeit mit der Geschäftsstel-
le des SV Werder klappt sehr gut.
Welche Einnahmen und Ausgaben
verantwortest du?
Unsere Einnahmen bestehen
im Wesentlichen aus dem vom
Hauptverein zur Verfügung ge-
stellten Saisonetat. Die Ausgaben
betreffen alle anstehenden Kos-
ten für sämtliche Herren-, Da-
men- und Jugend-Mannschaften
– mit Ausnahme des Bundesliga-
Teams. Neben den notwendigen
Anschaffungen an Sportgeräten
investieren wir besonders in
unsere Trainer, die sich um den
Nachwuchs kümmern.
„Im Ehrenamt
etwas zurück-
geben“
Marc Hackl, seit
2001 Kassenwart und damit auch
Mitglied des Vorstands der Abtei-
lung Tischtennis, spricht über seine
vielfältigen Aufgaben.
Was hat sich im Lauf deiner Tätig-
keit verändert?
Durch die Möglichkeiten des
Internet-Banking habe ich den
Vorteil, dass ich den Großteil
meiner Tätigkeiten von zu Hau-
se erledigen kann. Den Zeitauf-
wand kann man dabei nicht so
genau bestimmen. Während der
Saison ist mehr los, in den Ferien
ist es ruhiger. Im Schnitt arbeite
ich in der Woche etwa zwei bis
drei Stunden für die Abteilung.
Wie oft finden Kassenprüfungen
statt?
Einmal im Jahr, immer kurz vor
der Mitgliederversammlung, prü-
fen die von der Abteilung gewähl-
ten Kassenprüfer die Einnahmen
und Ausgaben. Bisher wurde mir
immer die Entlastung erteilt. Ich
hoffe, das bleibt auch so…
Dein Vorgänger hat die Kasse 18
Jahre lang geführt. Willst du dich
auch so lange engagieren?
Zunächst einmal muss ich alle
vier Jahre von der Mitglieder-
versammlung wiedergewählt
werden. Aber da wir alle Sportler
sind, kann auch mein Ehrgeiz
natürlich nur sein, den ehema-
ligen Kassenwart locker in den
Schatten zu stellen…
(lacht)
Erfahrenes Vor-
standsmitglied
Keine Zahlung
ohne den ent-
sprechenden
Beleg: Tischten-
nis-Kassenwart
Marc Hackl.
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TISCHTENNIS