WERDER MAGAZIN Nr. 315 - page 41

prinzipien eine große Einigkeit
erzielen und diese gemeinsam
umsetzen.
Welche Philosophie wollen Sie den
jungen Spielern mit auf den Weg
geben?
Wir wollen offensiven, attrakti-
ven Fußball spielen, dabei aktiv
sein und dominant und selbstbe-
wusst auftreten.
Der Spielbetrieb der U
-
18-Mann-
schaft wurde vor der Saison einge-
stellt. Hat sich diese Maßnahme
als richtig erwiesen?
Es war eine bewusste Entschei-
dung, mit der wir sehr gute Er-
fahrungen gemacht haben. Wir
wollen uns darauf konzentrie-
ren, die Talente mit dem größten
Potenzial zu fördern. In diesem
Zusammenhang wollen wir das
Kleingruppen- und Individualtrai-
ning ausbauen. Deshalb haben
wir auch das Trainerteam der
U10 durch den ehemaligen U-18-
Trainer Sasa Pinter erweitert.
Wie vertraut ist Ihnen die Abtei-
lung Frauenfußball?
Ich fiebere natürlich auch mit
diesen Mannschaften mit! Ich
bewundere vor allem die Erfolgs-
geschichte der U-17-Juniorinnen,
die kürzlich ‚Herbstmeister‘ in
der neu geschaffenen Bundesli-
ga geworden sind. Dass Werder
diese Mannschaft ‚hingezaubert‘
hat, obwohl die Abteilung noch
sehr jung ist, ist beachtlich. Ich
muss aber ganz ehrlich sagen,
dass ich das halbe Jahr gebraucht
habe, um eine stärkere Bindung
zum Mädchen- und Frauenfuß-
ball aufzubauen. Durch den
engen Kontakt zu den Trainern
habe ich mich in diesen Bereich
inzwischen gut eingearbeitet.
Die Zielstellung der ersten Frau-
en-Mannschaft lautet: Erste Bun-
desliga. Ist Werder dafür bereit?
Wir beschäftigen uns derzeit in-
tensiv damit und prüfen die Rah-
menbedingungen, die wir für
diesen Fall schaffen müssten.
Was müsste sich bei einem Auf-
stieg ändern?
Zum einen würde ‚Platz 12‘
nicht mehr als Spielort ausrei-
chen. Deswegen müssten wir
eine Alternative finden. Außer-
dem untersuchen wir die finan-
ziellen Aspekte ganz genau. Wir
schlüsseln gerade die Ausgaben
und Einnahmen auf, die mit ei-
nem Aufstieg verbunden wären.
Dann können wir der Geschäfts-
führung zu gegebenem Zeit-
punkt fertige Modelle für beide
Ligen vorlegen.
Die Fußballschule ist der jüngste
Bereich der Direktion. Wie zufrie-
den sind Sie mit der bisherigen
Entwicklung?
Mein Fazit fällt sehr positiv aus.
In den vergangenen 18 Monaten
haben wir schon 2.500 Teilneh-
mer mit unserer Fußballschule
erreicht, konnten also noch mehr
Kindern das ‚Werder-Erlebnis‘
bieten. Die Kinder und Jugend-
lichen sollen Spaß am Fußball
haben und den Verein besser
kennenlernen. Denn die Fußball-
schule hat nichts mit dem Leis-
tungszentrum zu tun, sondern
ist auf den Breitenfußball ausge-
richtet. Es freut mich besonders,
dass wir mit Dieter Eilts eine
echte Werder-Legende dafür ge-
winnen konnten. Er ist nicht nur
hochqualifiziert, sondern übt sei-
ne Tätigkeit als Leiter mit einer
ungeheuren Leidenschaft aus.
Welche Möglichkeiten bietet die
Fußballschule noch?
Wir sind froh, dass wir mittler-
weile verschiedene Camps in
ganz Norddeutschland anbieten
können. Das wollen wir noch
ausbauen. Aber dafür lassen wir
uns die nötige Zeit. Denn aktuell
haben wir personell nicht die nö-
tigen Kapazitäten, um uns auszu-
weiten. Uns ist es wichtiger, dass
wir ein gutes Niveau anbieten
können.
Interview: Laura Ziegler
SCHON GEWUSST?
Björn Schierenbeck wurde am
12. Juli 1974 in Bremen gebo-
ren. Beim SC Weyhe erlernte
er das Fußballspielen, bevor er
1995 zu den Amateuren des
SV Werder wechselte.
Im Januar 1997 unterzeich-
nete er seinen ersten Profi-
Vertrag. Einen Monat später
debütierte der 1,95 Meter
große Innenverteidiger unter
Trainer Hans-Jürgen ‚Dixie‘
Dörner in der Bundesliga, wo
er für Werder insgesamt 16
Mal zum Einsatz kam.
In der Regionalliga absol-
vierte Björn Schierenbeck
knapp 300 Einsätze für die
zweite Mannschaft der Grün-
Weißen.
Nach Beendigung seiner Spie-
lerkarriere war er seit 2007
als Koordinator Leistungszen-
trum tätig und wurde 2013
zum Direktor Leistungszent-
rum, Frauenfußball und Fuß-
ballschule ernannt.
Foto: M. Rospek
Foto: M. Stöver
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