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sport
segellatten. der pilot ist während des flugs
liegend unter dem drachen aufgehängt
und hält den steuerbügel in den händen.
er steuert den drachen durch gewichts-
verlagerung, indem er den steuerbügel
nach links oder rechts verschiebt. Auch die
geschwindigkeit kann er so regulieren.
drachenflieger starten an hindernisfreien
berghängen. Im flachland werden die dra-
chen mit schleppwinden wie segelflieger
oder hinter einem ultraleichtflugzeug in
die höhe geschleppt. ein moderner dra-
chen kann bis auf 100 stundenkilometer
beschleunigt werden – die normale flug-
geschwindigkeit liegt bei über 40 stunden-
kilometern. bei einem höhenverlust von
1.000 metern kann ein drachen etwa 15
kilometer weit gleiten. mit Aufwinden sind
auch hier stundenlange flüge möglich.
Wie lerne ich fliegen?
In deutschland erfolgt die gleitschirm-
Ausbildung nur in den vom dhV (deutscher
hängegleiterverband) zugelassenen und
überprüften flugschulen. nach kurzer
einweisung und startübungen im flachen
folgen erste kleine flüge mit geringem bo-
denabstand an einem kleinen übungshang.
später werden starten, steuern und landen
des drachens beziehungsweise gleitschirms
trainiert – immer am übungshang unter
Aufsicht des fluglehrers. der grundkurs
dauert meist vier bis sechs tage. danach
können die meisten angehenden piloten
bereits ohne probleme starten, kurven
fliegen und landen.
Ist Gleitschirm- oder
Drachenfliegen gefährlich?
gleitschirm- und drachenfliegen gehören
zu den sichersten luftsportarten. gefähr-
lich wird es erst dann, wenn sicherheits-
regeln missachtet werden. die einzigartige
freiheit des gleitschirmfliegens erfordert
viel selbstdisziplin. gleitschirme, die den
lufttüchtigkeitsanforderungen (ltf) ent-
sprechen, sind auf ihre reißfestigkeit hin
getestet, und ihr flugverhalten wurde
von unabhängigen testpiloten bewertet.
diese ausgiebigen flugtests gewährleisten,
dass die für die Ausbildung zugelassenen
gleitschirme besonders fehlerverzeihend
und sicher sind. das gurtzeug wurde auf
reißfestigkeit geprüft, und ein rücken-
schutz schützt die wirbelsäule bei einer
harten landung. daneben sind helm und
rettungsfallschirm pflicht. sind mehrere
piloten gleichzeitig in der luft, gelten Vor-
fahrtsregeln wie im straßenverkehr, um
kollisionen zu vermeiden.
der größte risikofaktor ist nicht das flug-
gerät, sondern der pilot. es liegt in seiner
hand, wetterinformationen einzuholen, ein
dem flugkönnen angepasstes sportgerät
auszuwählen und bei turbulenten flugbe-
dingungen auf einen start zu verzichten.
deshalb ist eine umfassende Ausbildung
bei einer flugschule der grundstein für
sicheres und entspanntes fliegen. In wei-
terbildungskursen wie dem performance-
oder sicherheitstraining können ausgebil-
dete piloten ihr flugkönnen auch nach der
Ausbildung noch weiter verbessern.
Info
Infos zur Ausbildung, Ausrüstung,
Sicherheit sowie eine Flugschuldaten-
bank bietet der Deutsche Hängeglei-
terverband unter
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