Brustkrebs vorbeugen:
Machen Sie mit!
Brustkrebs macht in Deutschland 28 % aller Krebsfälle
bei Frauen aus. Bereits mit wenigen Vorsorgemaßnahmen
können Sie Ihr Risiko erheblich senken.
In der Diskussion: Hormone in der Umwelt
Auch künstliche Hormone in der Umwelt werden
von vielen Experten für den Anstieg der Brustkrebs-
erkrankungen mitverantwortlich gemacht: Viele
Brusttumoren reagieren sensibel auf weibliche
Sexualhormone, insbesondere Östrogene (Estroge-
ne) und Gestagene (Gelbkörperhormon). Diese sind
nicht nur in der „Pille“ enthalten, sondern gelangen
auch über das Abwasser in die Umwelt und damit
früher oder später wieder über die Nahrung in
den Organismus. Zudem setzen Kunststoffe östro-
genartige Substanzen frei, darunter insbesondere
Weichmacher aus PVC und Bisphenol A z. B. aus
Getränkekartons, Kunststoffgeschirr, Konserven
und Lebensmittelverpackungen. Daher gehört der
bewusste Umgang mit Kunststoffen und Medika-
menten ebenfalls zur Prävention.
Mit Bewegung 30 Prozent geringeres Risiko
Wer sich im Alltag häufig bewegt (z. B. Fußstre-
cken) und zusätzlich 3–4 Mal wöchentlich intensive
Bewegungseinheiten über mindestens 45 Minuten
einlegt, senkt sein Brustkrebsrisiko um rund 30 %.
Auch Geburten, besonders vor dem 30. Lebensjahr,
und Stillen haben eine deutlich schützende Wirkung.
Allein durch Sport, Nichtrauchen und Normalge-
wicht können Sie Ihr Brustkrebsrisiko mehr als
halbieren.
Früherkennung: Wir unterstützen Sie dabei!
Eine frühe Diagnose erhöht die Heilungschancen
erheblich!
Daher übernehmen wir für alle Frauen
ab 30 Jahren eine jährliche Tastuntersuchung
von Brust und Achselhöhlen beim Frauenarzt.
Im
Rahmen der Untersuchung wird gezielt nach Knoten
gesucht und nach Lebensweise, Risikofaktoren und
Auffälligkeiten gefragt. Darüber hinaus weist Sie der
Frauenarzt in eine Selbstuntersuchung der Brust
ein, die Sie einmal monatlich vornehmen sollten.
Mammografie – Röntgenbild der Brust
Die Mammografie (Mamma = Brust) ist in der Lage,
das Innere der Brust bildlich darzustellen. Dabei
handelt es sich um eine spezielle Röntgenuntersu-
chung, die im günstigen Fall auch kleinere Knoten
ab 2 mm sichtbar machen kann, welche andernfalls
nicht feststellbar wären. In der Regel wird die
J
ede neunte Frau erkrankt im Lauf ihres Lebens
an Brustkrebs (Mammakarzinom). Damit ha-
ben sich die jährlichen Neuerkrankungen – in
Deutschland über 70.000, darunter ca. 0,8 %
Männer – seit 1970 etwa verdoppelt. Die Sterbefäl-
le gehen hingegen aufgrund besserer Therapie und
Vorsorge zurück: Fünf Jahre nach der Diagnose
leben 85 % der Betroffenen, mit steigender Ten-
denz. Im Gegensatz zu vielen anderen Tumorarten
tritt die Erkrankung häufig in der Lebensmitte auf
(selten unter 35 Jahren). Ein erster Altersgipfel
liegt zwischen 45 und 50 Jahren, ein zweiter bei
über 60 Jahren.
Verhärtungen in der Brust abklären
Nachdem der Tumor der Brustdrüse über Wochen
bis Monate symptomlos gewachsen ist, äußert er
sich im Regelfall durch einen tastbaren Knoten, in
den meisten Fällen im oberen äußeren Viertel der
Brust. Denken Sie jedoch nicht sofort an Krebs,
wenn Sie Verhärtungen in der Brust feststellen: In
den meisten Fällen haben sie gutartige Ursachen,
darunter Zysten, Kalkeinlagerungen, Entzündungen,
Infektionen, Aussackungen oder Warzen. Sie sollten
aber bei jeder ungewöhnlichen Veränderung der
Brust einen Arzt aufsuchen, um die Ursache aufzu-
spüren und wenn nötig zu behandeln.
Risikofaktoren: Wer ist besonders gefährdet?
Ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs besteht bei:
l
Auftreten von Brustkrebs in der Familie (zwei-
bis dreifach erhöhtes Risiko bei Erkrankung der
Mutter oder einer Schwester)
l
Bewegungsmangel
l
Einnahme der Pille (Risiko leicht erhöht)
l
erste Geburt nach dem 30. Lebensjahr
l
frühe erste Menstruation oder später Eintritt der
Wechseljahre
l
genetisches Risiko (bestimmte Genmutationen)
l
gutartige Brusterkrankungen
l
hoher Alkoholkonsum
l
Hormonersatztherapie in und nach den
Wechseljahren
l
Kinderlosigkeit
l
Rauchen (ca. 30 % erhöht)
l
Übergewicht
l
Vitamin-D- und Kalziummangel.
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Valeo – stark und gesund • 1/ 2 014
Prävention