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as erste, was Sokratis zu seiner Hei-
mat einfällt, ist: „Griechenland ist
ein Land mit großer Geschichte.“
Es war in der Antike neben dem
Römischen Reich eine der führenden Kultu-
ren des Kontinents und wird daher auch als
‚Wiege Europas‘ bezeichnet – mit Vermächt-
nissen der Wissenschaft, die unser Leben
heute noch bestimmen. Der Satz des Pytha-
goras beispielsweise wurde vor etwa 2.500
Jahren entwickelt und bewiesen. Auch in
der Philosophie waren die Griechen Vorrei-
ter. Aristoteles, Sokrates und Platon befass-
ten sich mit Logik, Ethik oder auch Staats-
theorien und prägen unser Denken bis heute.
Doch die Griechen
haben auch Materiel-
les hinterlassen: „Die Akropolis in Athen
sollte man als Grieche gesehen haben. Die
Geschichte unserer Heimat interessiert uns
Griechen sehr“, verrät Sokratis. Neben den
Touristen-Attraktionen wie Akropolis und
Dionysos-Theater, die beide in Griechen-
lands Hauptstadt zu finden sind, gibt es auch
Sehenswürdigkeiten, die Weltruhm erlangt
haben, ohne, dass sie heute noch zu sehen
sind: Vier der sieben Weltwunder sind grie-
chischen Ursprungs. Doch der Koloss von
Rhodos, der Tempel der Artemis in Ephesos,
die Zeus-Statue in Olympia und das Grab des
Königs Mausolos II. wurden entweder voll-
ständig zerstört oder sind heute nur noch als
Ruinen erhalten.
Ebenfalls ihren Ursprung
im antiken Grie-
chenland haben die ältesten Sport-Festspiele
der Welt. Etwa 880 v. Chr. wurden die
Olympischen Spiele zum ersten Mal ver-
anstaltet – zu Ehren der Mutter des Zeus.
Damals gab es nur einen Wettbewerb, der
immer am selben Ort stattfand, in Olympia,
dem Heiligtum des Göttervaters Zeus: Es
war der Wettlauf über die Länge des Stadi-
ons, also über eine Strecke von 192,27 Me-
ter. Der Gewinner des Laufs hatte die große
Ehre, das Feuer auf dem Altar neben dem
Zeus-Tempel zu entzünden. Der Brauch des
Olympischen Feuers ist bis in die Gegenwart
erhalten geblieben.
Während der Zeit
der Olympischen Spiele
ruhten sämtliche kriegerischen Ausein-
andersetzungen in Griechenland, um den
Sportlern und den Zuschauern eine gefahrlo-
se Anreise nach Athen zu gewährleisten. An
der Wettkampfstätte selbst war dieser Waf-
fenstillstand unnötig, da die heiligen Stätten
von Olympia nicht mit Waffen betreten wer-
den durften. So wurden alle vier Jahre fried-
liche Olympische Spiele gefeiert.
Für Sokratis
steht fest, dass es für einen Grie-
chen drei wichtige Dinge im Leben gibt:
„Heimat, Familie und Glauben. Griechenland
bietet als Heimat alles, was man braucht. Es
gibt schöne Landschaften, Meer, Inseln und
Berge.“ Die Inseln sind auch die Ursache für
die Artenvielfalt der Pflanzen in Griechen-
land – nach Madagaskar die weltweit höchs-
te. Die unbewohnten Inseln und abgelege-
Die Wiege Europas
Spieler verschiedener Nationalitäten
sind beim SV Werder vereint.
Sokratis stellt sein Heimatland
Griechenland vor.
20 WERDER MAGAZIN 301
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