Zauberfußball aus dem
Breisgau
Von Rodolfo Cardoso bis
Papiss Demba Cissé – obwohl das Kollektiv stets
eine große Rolle spielt, prägen regelmäßig auch
herausragende Fußballer des SC Freiburg die
Bundesliga.
Der Verein
Der Sport-Club Freiburg,
der einst aus dem
Freiburger Fußballverein 04 und dem FC
Schwalbe Freiburg hervorging, wurde am
30. Mai 1904 gegründet. Der Sport-Club
hat zwar noch keinen Titel geholt. Dafür
bekamen die Freiburger 1995 den Beinamen
‚Breisgau-Brasilianer‘ verliehen, als Auszeich-
nung für formidablen Kombinationsfußball.
Besonders geprägt wurde der SC Freiburg
von Achim Stocker, dem 2009 verstorbenen
Präsidenten. Er gehörte von 1972 bis zu sei-
nem Tod der Führungsriege des Vereins an
und war dafür bekannt, sich die Spiele des
Sport-Clubs nie live anzusehen, um seinen
Kreislauf nicht zu stark zu belasten. „Wir
alle verdanken ihm sehr viel“, sagt Trainer
Christian Streich.
Die Stars
Mit der Bundesliga
wurde Rodolfo Esteban
Cardoso erst im zweiten Anlauf glück-
lich. 1990 stieg der Argentinier mit dem FC
Homburg ab. Nach drei weiteren Jahren im
Saarland wechselte er im Sommer 1993 zum
Bundesliga-Aufsteiger nach Freiburg. Dank
seiner zehn Treffer und jeder Menge Torvor-
lagen konnte der Sport-Club dem Abstieg in
seiner Premieren-Saison im Oberhaus knapp
entkommen. Am 23. August 1994 adelte sich
der ‚Breisgau-Maradona‘ mit einem Doppel-
pack gegen den FC Bayern selbst – Endstand
5:1! Nach der Hinrunde führte Cardoso so-
gar die Torschützenliste an, am Ende wurde
er mit 16 Treffern Vierter und der SCF sensa-
tionell Dritter. 1995 warb der SV Werder den
Spielmacher ab. Nach anderthalb Jahren (32
Einsätze, zwei Tore) wechselte Cardoso zum
Hamburger SV. Dort blieb er insgesamt acht
Jahre. Heute ist er Trainer der U23 des HSV.
Andreas Zeyer bestritt 236 Bundesliga-Spiele
für den Sport-Club und ist damit interner Re-
kordhalter. Zudem darf sich Zeyer aufgrund
seines Treffers beim 2:2 in Kaiserslautern
am 14. September 2003 als Freiburgs ‚Tor-
Oldie‘ (35 Jahre und 97 Tage) bezeichnen.
Rekordtorschütze ist Papiss Demba Cissé (37
Treffer), der seit Januar 2012 für Newcastle
United in der englischen Premier League auf
Torejagd geht.
Größte Erfolge
Beste Bundesliga-Platzierung
war der dritte
Rang in der Saison 1994/1995. In 13 Jah-
ren Bundesliga-Zugehörigkeit erreichte der
SC Freiburg noch zwei weitere Male ei-
nen einstelligen Tabellenplatz: Rang sechs
(2000/2001) und Rang neun (2010/2011).
Im DFB-Pokal haben die Breisgauer durch
einen 1:0-Sieg beim Karlsruher SC zum ers-
ten Mal seit 2005 wieder das Viertelfinale er-
reicht und treten am 26. Februar bei Mainz
05 an.
Statistik
Der SC Freiburg
ist seit zwölf Bundesliga-
Partien gegen den SV Werder sieglos. Die
Breisgauer holten lediglich zwei Remis. Der
letzte Erfolg gelang vor mehr als elf Jahren
am 28. Juli 2001 mit 3:0 im eigenen Stadi-
on. Seitdem schossen die Grün-Weißen mit
42 Treffern in zwölf Spielen gegen Freiburg
3,5 Tore im Schnitt. Vergangene Saison gab
es im Weser-Stadion einen spektakulären
5:3-Erfolg.
Timo Frers
Fotos: picture-alliance
Ehemalige Freiburger Stars
Rodolfo Esteban Cardoso
und SC-Rekordspieler
Andreas Zeyer (re.).
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