WERDER MAGAZIN Nr. 314 - page 57

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ernab von der großen
Schachbühne gewann
der Sportler der Grün-
Weißen im württember-
gischen Mühlenbach die Ein-
zelmeisterschaft des Deutschen
Blinden- und Sehbehinderten-
Schachbundes. Mit acht aus
neun Punkten und ohne Partie-
verlust siegte Müller souverän
und verwies Titelverteidiger Die-
ter Riegler (SF Heidelberg) mit
1,5 Punkten Vorsprung auf den
zweiten Platz.
Überraschend
war der Turnier-
sieg des FIDE-Meisters nicht. Mit
seiner ELO-Zahl (internationale
Wertungszahl) von knapp un-
ter 2.300 war Oliver Müller an
Nummer eins gesetzt. Dennoch
begann das Turnier für ihn nicht
optimal. Mit dem Leipziger Olaf
Dobierzin wurde dem Werde-
raner in der ersten Runde ein
deutlich schwächerer Gegner
zugelost. Trotzdem kam Müller
über ein Unentschieden nicht hi-
naus. Auch in der zweiten Runde
tat er sich zunächst schwer. Mit
einer Qualität weniger versuchte
er den Schaden in Grenzen zu
halten und bot seinem Gegner
ein Remis an. Dieser lehnte ab
und beging ein paar Züge später
selbst einen Fehler, der Müller
noch zum Sieg verhalf.
In der dritten Runde
saßen sich
die beiden Favoriten Riegler und
Müller gegenüber. Der Werdera-
ner hatte sich langsam ins Tur-
nier gespielt und erkämpfte sich
mit den schwarzen Steinen den
zweiten Sieg. Von nun an lief
alles wie geschmiert: In den fol-
genden sechs Runden gab er nur
noch einen halben Punkt ab und
stand bereits nach der achten
Runde als Deutscher Meister fest.
Beim Schach
für Sehbehinderte
und Blinde hat jeder Spieler ein
eigenes Steckschachspiel vor sich
stehen. Die Steckfiguren ermögli-
chen es, die Figuren zu erfühlen,
ohne sie dabei zu verschieben.
Der ziehende Spieler sagt seinen
Zug an und beide führen diesen
auf ihren Brettern aus. Die Züge
werden in Braille- oder Lang-
schrift notiert, oder der Spieler
benutzt ein Bandgerät. Assisten-
ten sind für die unterstützenden
Tätigkeiten zugelassen und kom-
men insbesondere bei internatio-
nalen Turnieren zum Einsatz, um
die Spieler zu entlasten.
Mit dem Titelgewinn
hat sich Oli-
ver Müller für die Teilnahme an
der Deutschen Meisterschaft des
Deutschen Schachbundes quali-
fiziert. Bereits 2011 hatte er sich
als Bremer Meister für das Tur-
nier qualifiziert und mit vier aus
neun Punkten nur knapp eine
Norm für den Titel des Interna-
tionalen Meisters verpasst. Für
den SV Werder spielt der gebür-
tige Bremer regelmäßig in der 2.
Bundesliga.
Jens Kardoeus
TERMINE
Donnerstag,
12.12.2013, 19.30 Uhr
Weihnachtsblitzturnier
Werder-Halle Hemelinger Straße
(Clubraum)
Samstag/Sonntag,
14./15.12.2013, 14.00 Uhr
Schach-Bundesliga-Spieltag
Weser-Stadion (Platin Lounge)
Oliver Müller
ist Deutscher
Meister 
Als sich Ex-Schach-
Weltmeister ‚Vishy‘ Anand und
sein Herausforderer Magnus Carl-
sen Anfang November zum WM-
Showdown ans Brett setzten, hatte
der Werderaner Oliver Müller sei-
nen Meistertitel schon ‚im Sack‘.
INTERNET
Weitere Infos über die Abteilung
Schach des SV Werder Bremen
gibt es unter
Großer Werder-
Weihnachts-
Preisskat
Mittwoch,
11.12.2013,
19.30 Uhr
Beginn der Auslosung:
19.00 Uhr
Im Clubraum der Werder-
Halle Hemelinger Straße – an
jedem Tisch ein Gewinn!
Nur für Vereinsmitglieder!
Titelgewinn
Oliver Müller
unterstrich eindrucksvoll
seine Ausnahmestellung
im Schach für Blinde und
Sehbehinderte.
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SCHACH
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