WERDER MAGAZIN Nr. 314 - page 65

E
s gibt Momente, in
denen man sich dem
‚Schicksal‘ beugen muss.
Peter Logemann kann
ein Lied davon singen. Vor eini-
gen Jahren verließ er ein Treffen
des Werder-Stammtischs ‚Grün-
Weiße 17‘ nur für wenige Augen-
blicke. Dass seine Stammtisch-
brüder plötzlich in lauten Jubel
ausbrachen, registrierte er nur
aus der Ferne. Als er mit einer
Mischung aus Neugier und Ver-
wunderung an seinen Platz zu-
rückkehrte, wurde er vor vollen-
dete Tatsachen gestellt: Die hoch-
karätig besetzte Runde hatte ihn
zum neuen Präsidenten gewählt.
Einstimmig und – wie bei ‚Grün-
Weiße 17‘ üblich – auf Lebens-
zeit. „Widerworte waren zweck-
los“, schmunzelt Logemann.
Der frühere Jugendreferent
des
SV Werder ist nach Theo Rotge-
ri und Reinhold Gloge der dritte
Vorsitzende des Stammtischs.
Bemerkenswert: Gegründet
wurde ‚Grün-Weiße 17‘ bereits
im Oktober 1978, das monat-
liche Treffen ist seit nunmehr
35 Jahren ein festes Ritual. Das
Gesicht der Gruppe hat sich im
Lauf der Jahre aus natürlichen
Gründen verändert. Mit Horst
Baron, Hinnerk Brüning, Werner
Laue, Achim Peisker und Hans
Wild sind neben Logemann aber
noch immer sechs Gründungs-
mitglieder vertreten. „Eines ist
in all den Jahren unverändert
geblieben“, betont der Präsident.
„Die sportfreundschaftliche und
fröhliche Atmosphäre.“
Der größte Unterschied
im Ver-
gleich zu den Anfangsjahren be-
steht wohl in der sportlichen Ak-
tivität. Denn der Anlaufpunkt des
Stammtischs, die Werder-Halle in
der Hemelinger Straße, wurde sei-
nerzeit nicht ohne Grund gewählt.
Zum einen setzte sich die Gruppe
nicht nur aus Werder-Verantwort-
lichen zusammen, sondern auch
aus Personen, die am Bau der
Sporthalle beteiligt waren. Noch
entscheidender war aber, dass in
der dortigen Gaststätte zunächst
„für Umsatz gesorgt“ wurde, ehe
„ein wenig Sport“ auf dem Pro-
gramm stand (so die ‚Werder Re-
vue‘ im Jahr 1979). Egal, ob beim
Fußball oder in späteren Jahren
beim Tischtennis – die Beteilig-
ten schenkten sich im sportlichen
Wettstreit nichts.
Seit Ende
der 80er Jahre hat
‚Grün-Weiße 17‘ den Fokus zu-
nehmend auf Geselligkeit gelegt.
Heute bestreitet der Stammtisch
neben dem ‚Heimspiel‘ in der
Hemelinger Straße auch ‚Aus-
wärtsspiele‘ in ausgewählten
Restaurants. Nach wie vor ste-
cken die Mitglieder voller Ta-
tendrang. „Inzwischen haben
wir gut 25 ein- oder mehrtägige
Ausflüge unternommen“, erzählt
Logemann. Von Kopenhagen bis
Prag, von Mallorca bis Helgo-
land – ‚Grün-Weiße 17‘ hat die
Werder-Raute schon durch halb
Europa getragen, überwiegend
organisiert von ihrem ‚Reise-
Marschall‘ Werner Baumann.
Dass die Herren der Schöpfung
dabei stets unter sich bleiben,
ist kein Zufall. „Wenn wir unse-
re Frauen mitnehmen würden,
wäre die Freiheit beim Witze er-
zählen doch arg eingeschränkt“,
lacht Logemann.
Anlässlich
des 35-jährigen Beste-
hens schipperte die Gruppe im
vergangenen Oktober über Weser
und Hunte nach Oldenburg. Mit
dabei war auch ‚Gründungsvater‘
Klaus-Dieter Fischer. Der heutige
Werder-Präsident hatte ‚Grün-
Weiße 17‘ 1978 ins Leben gerufen,
bis heute halten die anderen 16
Mitglieder immer den 17. ‚Ehren-
platz‘ für ihn frei. Und auch nach
35 Jahren ist der Stammtisch
kein bisschen müde. „Es ist eine
Gemeinschaft, auf die man sich
jedes Mal aufs Neue freut“, sagt
Peter Logemann. Wie unzählige
Male zuvor wird der Präsident
auch zur Eröffnung der nächs-
ten Sitzung fragen: „Was macht
uns alle heiß?“ Die Antwort, ein
stimmgewaltiges „17 Mal grün-
weiß“, zaubert ihm schon jetzt
ein Lächeln ins Gesicht.
Jörn Lange
Noch immer heiß
auf grün-weiß
Der
Werder-Stammtisch ‚Grün-Weiße
17‘ feierte in diesem Jahr sein
35-jähriges Bestehen.
Seit 1978 aktiv
Zahlreiche
prominente Werderaner aus
Aufsichtsrat, Ehrenrat und
Präsidium gehören dem
Stammtisch ‚Grün-Weiße 17‘
mit Präsident Peter Loge-
mann (sitzend, 2. v. li.) an.
Foto: M. Rospek
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