WERDER MAGAZIN Nr. 316 - page 16

so „aus erster Hand jede Menge lernen“.
Kein Wunder, dass nach Allofs‘ Weggang im
Herbst 2012 in den Medien über Baumann
als Nachfolger auf dem Geschäftsführer-Pos-
ten spekuliert wurde. Der Ex-Nationalspieler
positionierte sich aber schnell sehr klar und
betonte, dass er diesen Job nicht anstrebt.
„Eine interessante Aufgabe und eine span-
nende Herausforderung – keine Frage“, sagt
Baumann heute. „Aber ich empfinde es als
Luxus, nicht unbedingt den höchsten Posten
anstreben und Karriere machen zu müssen.
Aufgrund meiner Lebensplanung ist es da-
mals nicht dazu gekommen, und ich werde
auch in Zukunft einen solchen Posten nicht
übernehmen.“ Dennoch sei es ihm wichtig,
sich „in bestimmten Bereichen zu verwirkli-
chen, zu lernen, Verantwortung zu überneh-
men und einen gewissen Einfluss zu haben“.
Und so steht
Baumann nun zwar nicht in
vorderster Reihe, wurde aber Ende Novem-
ber 2012 zum Direktor Profifußball und
Scouting befördert. Sein Aufgabengebiet
umfasst dabei im Wesentlichen zwei Be-
reiche: die Leitung der Abteilung Scouting
und die Verantwortung für die U 23, die
seit einiger Zeit nicht mehr dem Leistungs-
zentrum angeschlossen, sondern Thomas
Eichin als Geschäftsführer Sport unterstellt
ist. „Ganz grob kann man sagen: Alles, was
er bei den Profis macht, mache ich bei der
U 23“, erklärt Baumann die Arbeitsteilung
mit seinem Chef. Das heißt: Der 38-Jähri-
ge kümmert sich um Verträge mit Spielern
und Trainern, die sportliche Ausrichtung
der U 23 – ist sozusagen ihr Sportdirektor.
„Immer in enger Abstimmung mit Thomas.
Wir sind in einem täglichen Austausch, so-
wohl über unsere Mannschaften als auch
über externe Spieler“, betont ‚Baumi‘. „Denn
die Verknüpfung der beiden Teams und der
Dialog sind für uns von enormer Bedeutung
und sollen in Zukunft weiter gestärkt wer-
den.“
Ausdruck
der noch engeren Verbindung wa-
ren auch die diesjährigen Wintertrainingsla-
ger in Spanien, die die Teams nur 30 Auto-
minuten voneinander entfernt absolvierten.
Baumann war an der Auswahl der Orte ent-
scheidend beteiligt, besichtigte im Vorfeld
s
Vom Spielfeld ins Büro
Frank Baumann sagt: „Man sollte sich bereits als aktiver
Fußballer mit der Zeit nach der Karriere auseinandersetzen, offen sein für
Neues, man muss neugierig sein, viele Fragen stellen. Das war bei mir der Fall.
Und mir war auch bewusst, dass die Aufgaben zeitlich noch intensiver werden.“
Fotos: M. Rospek
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